Bewertung

Review: #3.17 Schwester? Nein Danke!

Foto: Zooey Deschanel & Linda Cardellini, New Girl - Copyright: 2014 Fox Broadcasting Co.; Ray Mickshaw/FOX
Zooey Deschanel & Linda Cardellini, New Girl
© 2014 Fox Broadcasting Co.; Ray Mickshaw/FOX

Tatsächlich war das Auftauchen von Jess' Schwester Abby keine einmalige Sache. Mindestens eine Episode wird es noch mit ihr geben, aber ich kann es jetzt schon kaum erwarten, dass sie irgendwann ihre Sachen packt und das Weite sucht. Denn ganz ehrlich, Abby geht eigentlich nur auf die Nerven. Schon in der letzten Episode konnten wir Zeuge davon werden, dass Jess sich mit ihrer älteren Schwester nicht sonderlich gut versteht, weil sie sie für eine Versagerin hält, die nichts auf die Reihe bringt. #3.17 Sister II verstärkt diesen Eindruck nur noch mehr, denn Abby scheint absolut keinen Plan zu haben, was sie eigentlich mit ihrem Leben anfangen will. Aber von vorne...

"I would love to fix you! But I'm done trying. Because you're not changing. And you don't think or care about other people at all, and I do. And that's why I don't want you living in this loft."

Jess und Abby haben kein sonderlich gutes Verhältnis miteinander. Beide wissen es, aber beide sprechen es nicht aus, dass sie miteinander nicht klar kommen. Jess versucht, wie schon in der letzten Episode, ihre Schwester nach ihren Vorstellungen zu verändern und sie aus dem Loft zu vertreiben, in das Abby sich einnisten will, einfach nur weil sie Bock darauf hat und weiß, dass sie damit ihrer Schwester gehörig auf die Nerven gehen kann. Doch anstatt eines klärenden Gesprächs versucht Jess ihre Schwester erneut zu manipulieren, besorgt ihr ein Appartement und will ihr einreden, wie schön es doch in dieser neuen Wohnung sein könnte. Natürlich geht das nach hinten los, denn so dumm wie Jess Abby hier sehen möchte, ist sie nicht. Natürlich merkt sie, dass Jess den armen Nick auf sie angesetzt hat, denn der stellt sich mal wieder alles andere als geschickt an, wenn es darum geht, jemandem von etwas anderem abzulenken. Und natürlich versucht sie, es Jess heimzuzahlen.

Dabei gerät jedoch nicht Nick, sondern Schmidt in die Schusslinie, denn ihm gelingt es viel eher, Abby auf andere Gedanken zu bringen, auch wenn er nicht merkt, dass er es ist, der von Abby manipuliert wird. Und wie manipuliert man einen Mann am besten? Mit Sex. Oder der Aussicht auf Sex. Das ist vielleicht etwas klischeehaft, aber es scheint wohl meist zu funktionieren. Zumindest in TV-Serien. Trotz Jess' Warnungen lässt sich Schmidt auf Abby ein und ist am Ende sogar einverstanden, dass sie bei ihm einzieht. Das kann gar nicht gut gehen, da stimme ich mit Jess überein.

Die Geschichte um Jess' Schwester klingt auf dem Papier sicherlich richtig interessant, doch irgendwie will der Funke nicht so recht überspringen. Abby wirkt alles andere als sympathisch, der Konflikt zwischen ihr und Jess, beziehungsweise der Grund dafür, wird zu keiner Zeit greifbar und die Versuche der beiden Schwestern, mit einander klar zu kommen, sind gänzlich uninteressant, da es offen gesagt keine von beiden wirklich versucht, die andere zu verstehen. Wohin das ganze also führen soll, erschließt sich mir hier leider überhaupt nicht. Und ehrlich gesagt, interessiert es mich auch so gar nicht, denn die Geschichte um Abby ist einfach nur langweilig.

"You can do this, Winston. Because now there's nothing to be afraid of. You hit rock bottom, man. This is the worst it's gonna get."

Wesentlich interessanter, und ich dachte nie, dass ich das mal sagen würde, ist die Geschichte um Winston und Coach. Winston wartet auf die Ergebnisse seines Polizeieignungstest und lässt sich von Abby so verunsichern, dass er alles mögliche unternimmt, um sie nicht ansehen zu müssen. Er schreibt sich sogar für Fitnessstunden mit Coach ein, um der Sache aus dem Weg zu gehen. Coach durchschaut dies natürlich und sieht selbst nach, nur um Winston dann mitteilen zu müssen, dass er den Test nicht bestanden hat.

Für Winston ist dies ein herber Rückschlag. Endlich hatte er etwas gefunden, das ihn interessiert und in dem er tatsächlich hätte gut sein können und nun muss er diesen Traum schon wieder begraben. Gemeinsam mit Coach schwelgt Winston in Selbstmitleid. Coach kann sich das Elend nicht mehr mitansehen und versucht ihm wieder auf die Beine zu helfen, indem er ihm bei einem Jobinterview unter die Arme greifen will, doch auch dieses setzt Winston wieder in den Sand.

Anstatt sich über Winston lustig zu machen und ihn durch den Kakao zu ziehen, nimmt Coach ihn sich zur Brust und macht ihm klar, dass er nach vorne schauen muss. Er hat mit dem Interview, das er in den Sand setzt, weil er vergessen hat, die Rückseite des Bewerbungsbogens auszufüllen, einen Tiefpunkt erreicht, von dem es eigentlich nur noch nach oben gehen kann. Und es ist schön zu sehen, dass endlich einer von Winstons Freunden den Schritt nach vorne geht und Winston echte Unterstützung bietet. Coach begleitet ihn auf die Polizeiwache und überzeugt ihn dort, den Test noch einmal zu machen. Selbst auf die Gefahr hin, ihn noch einmal zu versemmeln. Aber ich bin mir sicher, auch dann ist Coach zur Stelle, um Winston aufzuhelfen.

Fazit

#3.17 Sister II führt die maue Geschichte, die in der Vorfolge eingeführt wurde, leider auf die gleiche uninteressante und undurchsichtige Art und Weise weiter wie zuvor. Dass es noch eine weitere Episode mit Jess und Abby im Zentrum geben soll, lässt jetzt schon nichts gutes erahnen, denn ich sehe keine interessante Geschichte, die sich aus dem im Moment vorhandenen Material noch spinnen lässt. Hoffentlich wird man die neu gefundene Dynamik zwischen Winston und Coach etwas intensivieren und Schmidt nicht allzu sehr zu Abbys Lackaffen degradieren. Dann könnte es eine erträgliche Episode werden. Von einstigen Stärken ist die Serie momentan leider meilenweit entfernt.

Melanie Wolff - myFanbase

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