Review: #5.06 Reagan
Die fünfte Staffel von "New Girl" versprach aufgrund der Schwangerschaft von Zooey Deschanel eine Herausforderung und Zäsur, denn erstmals muss die Serie über einen längeren Zeitraum ohne ihre titelgebende Hauptfigur auskommen. Die ersten drei Folgen der Staffel wurden noch direkt nach Drehschluss der vierten Staffel gedreht, um so einen möglichst reibungslosen und für den Zuschauer nachvollziehbaren Übergang zu kreieren. In der dritten Folge wurde Jess dann aber auf "jury duty" geschickt, was dazu führte dass die Serie, nachdem auch Coach-Darsteller Damon Wayans Jr. die Serie wieder verlassen hatte, zunächst von sechs auf vier Hauptdarsteller reduziert wurde. Es zeigte sich in den zwei mit reduziertem Cast gedrehten Folgen aber schnell, dass die Serie schon lange nicht mehr völlig abhängig ist von Deschanels Starpower und so war es nicht wirklich überraschend, dass die ersten zwei Folgen auch ohne sie für sich ganz wunderbar funktionierten. Dem talentierten restlichen Cast konnte dadurch nun endlich mehr Raum gegeben werden und ungewöhnliche Konstellationen, wie die von Cece und Winston wurden in den Mittelpunkt gerückt. "New Girl" schwang sich mit dieser reduzierten Fokussierung auf die blanken Charakterinteraktionen zu neuen Höhen auf.
Mit der sechsten Folge betritt nun aber die vorübergehende Vertretung von Deschanel in Person von Megan Fox die Bühne und es ist interessant zu sehen, wie sich die Dynamik der Serie durch sie einerseits abermals verändert und in welcher Form sie als Darstellerin genau genutzt wird. Dass Megan Fox durchaus über komödiantisches Talent verfügt, hat sie bereits in Filmen wie "Immer Ärger mit 40" oder "Jennifer's Body – Jungs nach ihrem Geschmack" unter Beweis stellen können und auch in ihrem ersten "New Girl"-Auftritt zeigt sie, dass sie im Kontext einer Ensemble-Comedyserie bestehen und auch durchaus mithalten kann mit dem hochtalentierten und erfahrenen restlichen Cast. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass Fox hier nicht als schnöde Sexbombe in Szene gesetzt wird, sondern vielmehr als selbstbewusste, schlagfertige Frau mit einer erstaunlichen Menschenkenntnis und dadurch als Gegenentwurf zur überenthusiastischen Jess gesehen werden kann.
Die Folge an sich fokussiert sich vollständig auf die Einführung von der von Fox gespielten Medikamentenvertreterin Reagan. Diese weilt geschäftlich vorübergehend in der Stadt, sucht eine passende Unterkunft und wird von Nick deshalb als Zwischenmieterin angeworben. Schnell stellt sich dazu noch raus, dass Cece und Regan sich aus der gemeinsamen Teilnahme an einer MTV-Reality-Show kennen und in dieser Zeit eine Affäre hatten. Reagan verunsichert mit ihrer Präsenz somit zum einen Schmidt, dessen Unsicherheit ungefiltert aus ihm heraus strömt, da er Angst hat, Cece nicht vollständig zu genügen und zum anderen Nick, der kurz davor stand, sich von romantischen Phantastereien zu verabschieden, dann aber auf Reagan trifft, zu der er sich sofort hingezogen fühlt.
Die große Stärke zieht die Folge vor allem aus der Kombination Reagan und Schmidt. Hier läuft Megan Fox als selbstbewusste und unerbittliche Beziehungsratgeberin zur Hochform auf, indem sie Schmidt schnell und treffsicher analysiert, seine Unsicherheiten in Bezug auf die anstehende Hochzeit offen legt und ihm schließlich sein Selbstbewusstsein zurückgibt. Hier zeigt sich die Stärke von Reagen, die aus distanzierter Perspektive die alltäglichen Schwächen und Problemlagen ihrer Kurzzeit-Wohngemeinschaft konstruktiv analysieren kann und dadurch einerseits tolle Charaktermomente hervorbringen, andererseits aber auch auf humoristischer Ebene neue Seiten aus den Figuren herauskitzeln kann.
Die jetzt schon angerissenen möglichen romantischen Verflechtungen zwischen Nick und Reagen sorgen jedoch bisher noch nicht wirklich für einen vollständig optimistischen Blick auf die Megan-Fox-Ära, zu konventionell wäre diese Herangehensweise und zu wenig stimmt bisher auch noch die Chemie zwischen diesen so unterschiedlichen Charakteren. Hoffentlich versteifen sich die Autoren nicht zu sehr auf den Aspekt der Entwicklung einer Liebesbeziehung, denn schnell kann ein zu starker Fokus auf die Beziehungsentwicklung zweier Figuren die restlichen Handlungsstränge unter sich begraben und Megan Fox kann definitiv mehr, als nur blanke Beziehungscomedy.
Fazit
Megan Fox feiert als neues "New Girl" einen überzeugenden Einstand und zeigt, welch komödiantisches Potential in ihr schlummert. Es muss sich jetzt nur zeigen, in welcher Weise ihr Charakter am besten für den weiteren Verlauf der Serie genutzt werden kann. Diese Folge zeigt bereits zwei Möglichkeiten auf, wobei mir persönlich die Rolle der Wohngemeinschafts-Therapeutin besser als die des Love-Interest für Nick gefällt, aber vielleicht gelingt es den Autoren ja auch, beides überzeugend und innovativ miteinander zu verknüpfen. Dazu bleibt auch zu hoffen, dass die Anwesenheit von Megan Fox nicht dazu führt, dass Charaktere wie Winston wieder an den Rand gedrängt werden. Die nahe Zukunft von "New Girl" bleibt also spannend.
Moritz Stock - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: ReaganErstausstrahlung (US): 09.02.2016
Erstausstrahlung (DE): 06.03.2017
Regie: Trent O'Donnell
Drehbuch: Kim Rosenstock
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