Review: #4.16 Das Ende
So, das war’s, jetzt ist es vorbei. Nie mehr eine neue Folge "O.C." und ich muss gestehen, dass mich das alles andere als unberührt lässt. Ohne jetzt allzu sentimental werden zu wollen, hat mich diese Serie in einer wichtigen Zeit (eben die letzten 3 Jahre meines Lebens) immer begleitet und war die Serie, die mich in die amerikanische Fernsehwelt eingeführt hat. Meine erste wirkliche Lieblingsserie, nach der ich so verrückt war, dass ich Texte über sie schreiben und mit anderen Leuten in Foren darüber diskutieren wollte. Ohne sie wäre ich wohl heute nicht hier – also HIER, ihr wisst schon...
Die ersten fünf Minuten waren ja ein ziemlicher Schock. Ich wollte eigentlich die ganze Zeit nur laut schreien, weil ich so verwirrt war von all den Informationen, die da offenbart wurden. Taylor ist plötzlich von Ryan getrennt und weg. Die Cohens wohnen anscheinend seit einem halben Jahr in Julies Haus, das eigentlich streng genommen immer noch Dr. Roberts' Haus ist. Julie ist derweil schwanger und will Bullit heiraten. Erst dachte ich, wir befinden uns vielleicht wieder in einem Paralleluniversum oder ich hab gar die falsche Serie eingeschaltet. Wenigstens Taylor ist noch dieselbe geblieben und hat es damit gleich auf die amerikanische "Terrorist Watch List" geschafft. Ich werde sie vermissen...
A Whole Buffet of Bullits to Love
Bullits tausend Söhne zu sehen, die er anscheinend nach ihrem Zeugungsort benannt hat, war schon ziemlich cool. Allerdings ging mir das alles zu schnell. Wenigstens wurde es gegen Ende noch einmal erklärt. Es stellt sich schließlich heraus, dass Julie von Frank und nicht Bullit schwanger wurde und der sie daraufhin verlassen hat. Die Geschichte klingt plausibel, wenn ich es auch etwas übertrieben fand, dass nun auch noch Julie ein Kind bekommen musste. Aber sonst hätten sie wohl nicht erklären können, warum Frank Julie so plötzlich verlässt, wo letzte Folge noch alles perfekt schien. Es wäre zwar auch nicht nötig gewesen, aber so gab es wenigstens ein schönes Happy End mit den beiden und Kaitlin konnte noch mal ihre Marissa-Qualitäten unter Beweis stellen. Die hat ja auch gerne mal Ryan wieder mit seinen neuen Freundinnen versöhnt, weil das einfach ihre Art war. Ich fand es auch sehr schön, dass sie noch mal ins Gespräch gebracht wurde durch Summers Medaillon und auch die schönen Schlussszenen, aber dazu am Ende mehr.
The Cohens are Moving to Berkeley
Das fand ich so eine schöne Sache und der ganze unrealistische Aspekt daran wurde einfach außen vor gelassen, indem man auch noch sehr stark betonte, wie unrealistisch es ist. Seths Ansprache bei dem schwulen Pärchen war schon mal genial, aber dann ist der eine auch noch zufällig Hebamme und der andere ein Hochzeitsplaner... "This is so random, but I’m actually a mid-wife." Wie genial war das denn bitte? Es waren schon coole Szenen, als alle plötzlich vor dem Haus standen und dort die Hochzeit feierten. Ohne Kiki geht es halt nicht. Es war ja klar, dass die beiden das Haus dann aufgeben würden und es war auch schön. Eine verhinderte Hochzeit ist ja ein beliebtes Happy End-Motiv und war hier auch nicht unbedingt störend, wenn auch von Beginn an eben etwas unnötig, wie ich schon sagte.
Go Save the World, Summer Roberts!
Der einzige Wermutstropfen floss am Anfang wieder bei Seth und Summer. Zwar fand ich es schön, dass die beiden anscheinend als einziges Paar noch zusammen waren und es war auch lustig anzusehen, wie sie in ihren Sesseln saßen und bei "Deal or No Deal" (oder auch die lizenzfreiere Version davon "Briefcase or No Briefcase") die Welt und sogar Pancakes und ihre Babys vergessen konnten. Dennoch hatte ich schon ein flaues Gefühl im Magen, als Summer Taylor erzählte, dass, nachdem Seth bei ihr eingezogen war, sie sich anscheinend schon nach kurzer Zeit nichts mehr zu sagen hatten und anfingen, ohne Unterbrechung Fernsehen zu schauen.
Das alles konnte jedoch wieder gut gemacht werden, als Seth Summer schließlich mit GEORGE ziehen ließ. Da hat man zum ersten Mal in letzter Zeit eine Summer mit einem Lächeln auf dem Gesicht gesehen, wenn sie Seth ansah. Das hat für einiges in den letzten Wochen entschädigen können. "This isn’t a goodbye. You’re my destiny, Cohen." Schön, dass sie es endlich kapiert haben, auch wenn man als Zuschauer schon die Befürchtung haben musste, dass das ganze ein wenig offen bleibt. Glücklicherweise ist alles anders gekommen und in den letzten fünf Minuten wurde das perfekte Ende geschaffen.
"It’s the strangest thing but no airline would have me."
Ja ja, Taylor und Ryan. Auch wenn ich mir gerne ein bisschen mehr Erklärung für ihre plötzliche Trennung gewünscht habe, so ist doch klar, dass diese nur vollzogen wurde, um sie am Ende wieder zusammen zu bringen. Es gab dadurch auch wieder schöne Szenen und eine tolle Reunion, als sie beide wild übereinander herfielen. Ihre Story bleibt am Ende auch eher offen. Zumindest habe ich die Andeutungen nicht verstanden, als die beiden bei Summers und Seths Hochzeit standen und sich so bedeutungsvoll ansahen... Aber man darf wohl behaupten, dass die beiden sicherlich noch zusammen sind.
These Teen Dramas, they just run forever...
Ja, was soll ich dazu sagen? Noch in der allerletzten Folge beweist man Humor und spielt erneut auf das eigene Schicksal an. Auch wenn diese Serie ihre Schwächen durchaus hatte, war sie doch immer was Besonderes und ich hoffe, so etwas wird uns irgendwann noch mal beschert werden. Vielleicht sogar vom Strippenzieher persönlich. Josh Schwartz hat ja bereits dieses Jahr wieder zwei neue Serien in petto. Die letzten fünf Minuten des Finales, in dem noch einmal vier, fünf Jahre vorgespult wurde, waren einfach perfekt. Es war genauso, wie man es sich als Fan der ersten Stunde vorgestellt hatte. Ryan ist endlich Architekt, Seth und Summer heiraten und Sandy unterrichtet an der Berkeley. Kaitlin studiert – anscheinend etwas mit Mathematik – und auch Julie macht ihren College-Abschluss und ist endlich glücklich mit einem Mann, den sie nicht nur wegen seines Geldes liebt. Viel besser könnte man es sich nicht vorstellen.
Aber dann die Szenen, in denen Ryan noch einmal ins Haus geht und sich zurück erinnert. Da war es für mich wirklich vorbei. Ich hab geheult wie ein Schlosshund. Alles war wunderschön rund und einfach toll. Besonders als wir einen kleinen Ryan Atwood auf der Mauer vor Ryans Arbeit sehen, woraufhin Ryan ganz Cohen-like zu einem jüngeren Sandy Cohen mutiert. Auch der schöne Cohen-Familienmoment, bevor Sandy und Kirsten losfahren und nachdem die Jungs ihre Mädels verabschiedet haben, schloss noch mal einen schönen Kreis. Viel mehr mag ich gar nicht sagen, da ich immer noch total berührt bin. Nur noch dieses schöne Zitat von meinem Lieblings-O.C.-Pärchen:
Seth: "I’ve been doing some checking up on your room mate. His favourite book and movie are 'The Da Vinci Code'. He’s no me..."
Ryan: "You say that like it’s a bad thing."
Seth: "At least I’ll leave you funnier than I found you."
Und dann die obligatorische Umarmung – wunderschön!
Fazit
Auch wenn die Folge teilweise ein wenig ungewöhnlich war und etwas erzwungen fast alle Pärchen noch mal getrennt wurden, waren die letzten Minuten doch auch so perfekt, dass sie all das wieder aufwiegen. Wenn auch die Voraussetzungen etwas komisch wirkten, wurde die Auflösung all dessen doch sehr gut gelöst. Es war sowohl amüsant als auch berührend und ich bin schon ganz schwermütig, jetzt wo ich wirklich nie mehr eine Folge "O.C., California" sehen kann, die ich noch nicht kenne...
Vielen Dank für die schöne Zeit. Sie war es definitiv wert, auch wenn es selten perfekt war. Aber wer perfekt will, kann sich ja "Grey’s Anatomy" anschauen...
Nadine Watz - myFanbase
Die Serie "O.C., California" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The End's Not Near, It's HereErstausstrahlung (US): 22.02.2007
Erstausstrahlung (DE): 30.09.2007
Regie: Ian Toynton
Drehbuch: Josh Schwartz
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