Das Phänomen Weihnukkah
Die Weihnukkah-Folgen sind fester Bestandteil jeder Staffel von "O.C., California" und zu jeder Folge gehört ein ordentliches Weihnukkah-Wunder. Laut Seth kann Weihnukkah nicht ruiniert werden, weil es dank dem Superteam Jesus und Moses die Widerstandskraft von zwei Feiertagen hat, und trotz vieler dramatischer Ereignisse und Enthüllungen in den jeweiligen Folgen behält er damit letztendlich immer Recht.
It seems to me that what we have here is a Chrismukkah miracle!
In der Weihnukkah-Folge der ersten Staffel profitiert Ryan vom Weihnukkah-Wunder, als er wegen der betrunkenen Marissa von der Polizei angehalten wird und befürchtet, durch eine Anzeige seine Bewährungsauflagen zu verletzen. Wie durch ein Wunder lässt der Polizist die beiden jedoch mit einer Verwarnung weiterfahren, weil er zu einem anderen Fall gerufen wird, und Ryan muss nicht für Marissas Fehlverhalten bezahlen.
Die zweite Staffel wartet dann mit einem regelrechten Weihnukkah-Debakel auf, als Caleb vor der versammelten Mannschaft enthüllt, dass Lindsay seine Tochter ist. Daraufhin verlassen Lindsay und Julie geschockt das Cohen-Haus und Kirsten schließt sich vor Wut auf ihren Vater im Schlafzimmerschrank ein. Übrig bleiben Ryan, Seth, Marissa und Summer, die beschließen, ein Weihnukkah-Wunder herbeizuführen. Schließlich ist es Summer, die die grandiose Idee hat, Weihnukkah und damit die ganze Familie zu Lindsay zu bringen und Weihnukkah zu retten.
In der dritten Staffel ist es Johnny, der ganz dringend Geld bzw. ein Weihnukkah-Wunder braucht, um seine Knieoperation zu bekommen. Diesmal hat Seth den Geistesblitz, indem er Ryan dazu bringt, an Weihnukkah seine Bar Mitzwa zu feiern und das Geld, das er dabei bekommt, Johnny zu geben. Dafür stockt Seth seinen Superfeiertag noch ein bisschen auf und erklärt Weihnukkah kurzerhand zur Weihnukkah-Bar-Mitzwakkah, die nach einigen Problemen nicht nur Ryan im jüdischen Sinne zum Mann macht, sondern auch Johnny sein Geld und Seth eine schöne Bar Mitzwa-Erfahrung beschert.
Ganz skurril wird es in der vierten Staffel: Ryan und Taylor fallen während der Weihnukkah-Vorbereitungen wegen eines Streits vom Dach und landen in einer Parallelwelt, in der sie eine Aufgabe erfüllen müssen, um wieder in ihre Welt zurück zu kommen. Hier haben wir sogar zwei Weihnukkah-Wunder: beide überleben den Sturz vom Dach unbeschadet und beide haben in der Parallelwelt ihre größten Ängste besiegt. Taylor hat erkannt, dass sie ihrer Mutter durchaus Kontra bieten kann und sich dadurch ihre Beziehung zu ihr sehr entspannt, und Ryan erfährt, dass er keinesfalls für Marissas Tod verantwortlich ist, sondern ihr im Gegenteil drei Jahre mehr geschenkt hat, als er ihr in Tijuana das Leben rettete.
It’s the new holiday, Ryan, and it’s sweeping the nation.
Auch wenn Weihnukkah so oder so ähnlich auch schon vor "O.C., California" in vielen amerikanischen Familien gefeiert wurde, so hat es doch durch die Serie einen Namen bekommen – und vor allem viel Vermarktungspotential! Schon nach der ersten Weihnukkah-Folge begannen die Geschäfte, Chrismukkah-Karten neben den normalen "Merry Christmas"-Karten zu verkaufen und Weihnukkah wurde zum Phänomen der Popkultur. Auf diese unerwartete Reaktion nahm Josh Schwartz in der zweiten Weihnukkah-Folge Bezug, indem er Seth große Expansionspläne spinnen lässt, um Weihnukkah in den Vereinigten Staaten populär zu machen. Teil dieser Pläne waren unter anderem eine Weihnukkah-Hymne zur Melodie von Death Cabs "A Lack Of Colour", von der man allerdings leider (oder auch zum Glück?) nur die ersten Worte hört, die von Jesus und Moses handeln. Doch Seth lässt diese Pläne wieder fallen, als ihm klar wird, was für einen Druck diese Expansion auf seinen heiligen Feiertag ausüben würde, und dass ihm ein beschauliches, schönes Weihnukkah lieber ist, als ein amerikaweites, ruiniertes.
I hate when Chrismukkah ends!
Die Weihnukkah-Folgen sind immer ein Highlight der Staffeln gewesen, auf das man sich jedes Jahr (genau wie auf Weihnachten) immer wieder freuen konnte. Mit lauter liebevollen Details ausgestattet haben die Autoren ihre Erfindung in jeder Staffel aufs Neue gefeiert und die Weihnukkah-Folgen auch immer als Rahmen für weitgreifende Veränderungen genutzt. Das Ende jeder Weihnukkah-Folge hatte damit zwangsläufig etwas Bittersüßes, da zum Schluss zwar im Kreis der (erweiterten) Familie fröhlich gefeiert wurde, aber bei einer Serie wie "O.C., California" auch klar ist, dass diese harmonische Stimmung nicht lange anhalten wird. Alles in allem sind die Folgen die perfekte Einstimmung auf die Feiertage, weil niemand mehr Begeisterung für weihnachtliche Festivitäten auslösen kann als Seth Cohen mit seinen ganzen verrückten Ideen und Plänen!
Lena Stadelmann - myFanbase
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