Bewertung

Review: #3.01 Wenn böse Träume fliegen lernen

Hisst die Segel und auf nach Neverland! Lasst uns gemeinsam an den Ort fahren, an dem die Fantasie grenzenlos ist. Der Ort, den Peter Pan sein Zuhause nennt.

Die Auftaktfolge der dritten Staffel setzt den Startschuss für das Abenteuer auf der Suche nach Henry. Für Henrys Rettungstrupp, bestehend aus Emma, Regina, Mary Margaret, David, Hook und Mr. Gold ist es keine Spazierfahrt, bis sie endlich die Insel Neverland erreichen, da sie mit tosenden Wellen, einem schweren Unwetter, feindseligen Meerjungfrauen und miteinander zu kämpfen haben, aber von Anfang an.

Bevor es nach Neverland geht, zeigt man eine Rückblende aus Emmas Vergangenheit und zwar den Zeitpunkt von Henrys Geburt, der genau um 8:15 war. Die Uhrzeit, die 28 Jahre lang auf der Kirchturmuhr in Storybrooke angezeigt wurde, bevor die Zeit durch Emmas Eintreffen weiterlief, und genau die selbe Uhrzeit, zu der Emma den Fluch gebrochen hat und Mr. Gold die Magie nach Storybrooke zurückbrachte. Vielleicht wird ja in irgendeiner Form mal erläutert, was es mit dieser Zeit auf sich hat. Außerdem wird in dieser Szene wieder Emmas Entwicklung in ihrer Mutterrolle präsent. Als sie Henry geboren hat, konnte sie ihren Jungen kaum ansehen, geschweige denn in den Arm nehmen, und war überzeugt, dass sie keine Mutter sein könne. Nun befindet sie sich auf dem Weg nach Neverland. Obwohl sie weiß, dass das Abenteuer gefährlich wird, würde sie alles dafür tun, um ihr Kind zu retten, denn sie hat Henry in ihr Herz geschlossen und als Sohn akzeptiert.

Bereits im Vorfeld wurde angekündigt, dass in den ersten 10 Minuten zwei Personen sterben würden. Und wer steht natürlich ganz oben auf der Abschussliste? Genau, Greg und Tamara. Nachdem die beiden Schachfiguren, wie Mr. Gold sie bezeichnet, ihren Auftrag ausgeführt und Henry nach Neverland entführt haben, hat man nun anscheinend keinen Verwendungszweck mehr für sie und schickt sie ins Jenseits. Wie lange habe ich darauf gewartet! Ich mochte beide nicht sonderlich, aber Greg noch weniger als Tamara.

Als Greg und Tamara realisieren, für wen sie eigentlich gearbeitet haben und dass ihre Mission ein großer Schwindel war, nur um Henry nach Neverland zu bringen, weigern sie sich, Henry den Verlorenen Jungs zu übergeben. Darauf erscheint Pans Schatten und reißt Greg seinen Schatten aus dem Körper, der daraufhin leblos zu Boden fällt. Tamara ruft Henry zu, dass er fliehen soll und wird daraufhin von einem Pfeil der Verlorenen Jungs durchbohrt. Nach dieser Szene hatte ich mich eigentlich schon von ihr verabschiedet, doch das war noch nicht ihr Ende. Nachdem sich Mr. Gold vom Rettungstrupp entfernt hat und auf eigene Faust nach Henry suchen will, sieht er die schwerverletzte Tamara und heilt sie von ihren Verletzungen, damit sie ihn aufklären kann, was nach ihrer Ankunft passiert ist. Doch aus der eiskalten Tamara, die ohne mit der Wimper zu zucken gemordet hat, wird plötzlich eine reumütige junge Frau, die sich aufrichtig für ihre Taten entschuldigt. Sie wurde von Pan ausgenutzt und man könnte fast Mitleid mit ihr haben. Könnte man, muss man aber nicht, und so stirbt Tamara, indem Mr. Gold ihr das Herz zerquetscht, da sie verantwortlich für Neals vermeintlichen Tod ist und er ihr diese Tat nicht vergeben kann. Allerdings ist Neal in der Märchenwelt bei Phillip, Mulan und Aurora und erkennt während seines Aufenthaltes dort, dass sich Emma in Neverland befindet.

Auf der Jolly Roger kochen langsam aber sicher die Emotionen der Beteiligten hoch. Während Hook und Regina sich darüber unterhalten, dass die Bösewichte kein Happy End bekommen, gibt Emma ihrer Mutter für Henrys Entführung und Neals Tod die Schuld. Außerdem macht sie ihren Eltern noch einmal klar, dass sie nicht in der Märchenwelt aufgewachsen ist und dass sie die beiden nicht wirklich als Eltern akzeptieren kann, da sie im selben Alter wie sie selbst sind. Als Emma die beiden in #2.02 ... und dann immer geradeaus bis zur Morgendämmerung "Mum" und "Dad" genannt hat, lag das an der Tatsache, dass sie dachte, sterben zu müssen. Nur aufgrund dieser Extremsituation hat sich Emma hinreißen lassen. Es wird wieder herausgestellt, dass mit Emmas vorherigem Leben und dem vorherigen Leben ihrer Eltern in der Märchenwelt zwei Welten aufeinander prallen, die nicht einfach zu vereinen sind. Emma bereut es sogar, den Fluch gebrochen zu haben, da sie und Henry sonst noch zusammen wären.

Bevor Mr. Gold, wie bereits erwähnt, den Rettungstrupp verlässt, um Henry auf eigene Faust zu suchen, verdeutlicht er Emma, dass sie Henry nicht retten kann, weil sie nicht an ihre Eltern, nicht an Magie und vor allem nicht an sich selbst glaubt. Ich denke, dass er mit dieser Aussage recht hat, da Emma trotz all ihrer Erlebnisse immer noch die Kautionsagentin von damals ist, ständig auf der Suche nach Beweisen. Und das funktioniert in Neverland nicht, da Neverland ein Ort ist, an dem Dinge gelingen, wenn man nur daran glaubt. Als Mutter ist Emma natürlich zu allem Erdenklichen bereit, um ihren Sohn zu retten, aber um wirklich erfolgreich bei dieser Mission zu sein, muss sie erst einmal ihre Einstellung verändern, das vorherige Leben ihrer Eltern akzeptieren und vor allem an Magie glauben.

Nachdem sich die Gemüter an Bord ein wenig beruhigt haben, wartet schon das nächste Problem auf sie, denn nun werden sie von feindseligen Meerjungfrauen attackiert, die sehr an die Meerjungfrauen aus "Fluch der Karibik - Fremde Gezeiten" erinnern und versuchen, die Jolly Roger zum Kentern zu bringen. Im Verlauf dieses Kampfes gelingt es Emma und Mary Margaret, eine von den Meerjungfrauen zu fangen, was sich hinterher aber als großer Streitpunkt herausstellt und gleichzeitig zu den stärksten Szenen der Episode führt. Alle Beteiligten an Bord haben eine andere Meinung, wie man mit der Meerjungfrau verfahren sollte. So entbrennt schnell ein Streit, während ein immer stärker werdendes Unwetter aufzieht, wofür die gefangene Meerjungfrau verantwortlich zu sein scheint. Lediglich Emma erkennt, dass ihr Streit die Ursache für den Sturm ist. Sie findet aber kein Gehör, da Mary Margaret mit Regina kämpft und sich David und Hook prügeln. So springt Emma freiwillig über Bord, um die Kleinkriege auf der Jolly Roger zu beenden. Tatsächlich gelingt Emmas Plan.

Als alle mit vereinten Kräften versuchen, Emma das Leben zu retten, wird deutlich, dass die gesamte Mission nur Erfolg haben kann, wenn sie trotz all ihrer Probleme aus der Vergangenheit zusammenarbeiten. Noch erkennen sie nicht, wie viel Potenzial diese Allianz mit sich bringt. Allein bei dem, was Emma und Regina zusammen erreichen können, muss sich Peter Pan warm anziehen.

Apropos Peter Pan. Als Henry vor den Verlorenen Jungs flüchtet, wird er von einem fremden Jungen ins Gebüsch gezogen, der vorgibt, auch vor Pan zu fliehen, da er angeblich Feenstaub gestohlen hat, den Pan zurück will. Von vornherein bringt man diesem Jungen Misstrauen entgegen, was sich am Ende als richtig erweist, da dieser Junge selbst Peter Pan ist. Auch seine Absichten werden ein wenig erläutert. Pan ist auf der Suche nach dem Herzen des am innigsten Glaubenden und hat dieses in Henry gefunden. Die Frage ist nun, was er damit vorhat.

Eine weitere Frage, die aufkommt ist, wie die gemeinsame Vergangenheit von Peter Pan und Rumpelstilzchen aussieht und was es mit der ominösen Puppe auf sich hat. Beim Anblick dieser Puppe bricht Mr. Gold in Tränen aus, was bedeutet, dass diese mit einer qualvollen Erinnerung verbunden sein muss. In dieser Szene wirkt der sonst so mächtig erscheinende Mr. Gold zum ersten Mal verletzbar und ich denke, dass Pan sich dies zunutze machen wird, da er anscheinend genau weiß, wie er Mr. Gold am Besten schaden kann.

Insgesamt hat mir der Auftakt der dritten Staffel sehr gut gefallen, da er viele spannende Fragen bezüglich Peter Pan aufwirft und ich schon gespannt bin, wie seine Vergangenheit mit Rumpelstilzchen aussieht. Außerdem finde ich, dass man die Rolle mit Robbie Kay hervorragend besetzt hat, da er auf den Zuschauer sofort intrigant und manipulativ wirkt und damit einen sehr vielversprechenden Schurken abgeben könnte.

Ich denke auch, dass uns spannende Charakterentwicklungen erwarten, da nun der Rettungstrupp zusammenarbeiten muss. Nachdem die zweite Staffel vor allem zum Ende hin mit der Geschichte um Greg und Tamara vom Niveau meiner Meinung nach sehr abgeflacht ist, besitzt die Geschichte um Neverland eine Menge Potential, das hoffentlich genutzt wird. Am Rande sei anzumerken, dass diese Folge die erste innerhalb der Serie ist, in der Storybrooke kein einziges Mal zu sehen war, was ich auch als ganz erfrischend empfunden habe. Im Laufe der 45 Minuten musste ich kein einziges Mal an die einst verfluchte Kleinstadt in Maine denken.

Marcel F. - myFanbase

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