Bewertung

Review: #4.09 Wenn Feen verschwinden

Foto: Emilie de Ravin & Merrin Dungey, Once Upon a Time - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand
Emilie de Ravin & Merrin Dungey, Once Upon a Time
© 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand

"Wenn die Sonne untergeht, trifft uns der Fluch. Dann wird sich jeder gegen jeden wenden, bis wir uns alle gegenseitig vernichtet haben und nur noch Ingrid und ihre Schwestern übrig sind."

Der Fluch der Schneekönigin steuert unaufhaltsam auf Storybrooke zu und selbst die Retterin ist nicht in der Lage, diesen abzuwehren. Trotzdem hält die Episode viele Überraschungen bereit: So gibt es eine langersehnte Wiedervereinigung, ein bislang Totgeglaubter kehrt zurück und weitere magische Wesen werden wie mit einem Staubsauger in den Zauberhut gesogen.

Nachdem Ingrid am Ende der letzten Folge ihren Fluch ausgesprochen hat, bleibt den Storybrooke Bewohnern bis zum Sonnenuntergang Zeit, etwas dagegen zu unternehmen. Mittlerweile scheint es Tradition in der Serie zu sein, dass es in jeder Staffel einen neuen Fluch gibt. Und da die zweite Staffel keinen in Petto hatte, gab es in der dritten Staffel gleich mal zwei. Doch im Vergleich zum dunklen Fluch, der alle aus ihrem gewohnten Leben in eine neue Welt riss, wo sie unter falschen Erinnerungen leben mussten, ist dieser Fluch sogar noch tückischer und vor allem tödlicher. Durch den Fluch der "Shattered Sight", zu Deutsch der "zerschmetterten Sicht", verwandelt sich selbst die stärkste Liebe in blanken Hass. Jeder sieht nur noch das Schlechte in den Anderen. Nun kann sich Ingrid ganz gemütlich zurückziehen und darauf warten, dass die Leute beginnen, sich gegenseitig zu vernichten. Sie braucht keinen Finger krumm zu machen, niemandem Schaden zufügen und kommt doch an ihr Ziel. Wirklich teuflisch, diese Vorgehensweise.

Jedoch gibt es zwei Möglichkeiten, den Fluch abzuwehren, bzw. eine Immunität gegen diesen herzustellen. Da Belle, wie sonst auch, nichts weiter in der Folge zu tun hat, darf sie erneut die notwendigen Informationen verkünden und - um es in Reginas Worten zu sagen -, ihrer Rolle als Bücherwurm gerecht werden. Sie brauchen eine bereits verfluchte Person, in diesem Fall Anna, die Elsa. Die andere Alternative wäre, den Spiegelstaub von Annas Kette zu extrahieren. Elsa weigert sich aber, ihr letztes Andenken an ihre Schwester, das sie zu ihr führen kann, aufzugeben, was aus meiner Sicht durchaus verständlich ist.

Mr. Gold hat derweil ganz andere Probleme. Da er sich von der Macht des Dolches lösen möchte, muss er weitere magische Wesen in den Hut des Zauberers einfangen. Und wer hat neben Emma, Regina und Elsa noch magische Kräfte in Storybrooke? Richtig, die Feen. Und so landen diese allesamt in dem Hut. Selbst die Mutter Oberin. Diese Tat lässt er Hook ausführen. Da Hooks Herz noch immer in Golds Besitz ist, muss er wie eine Marionette fungieren, wobei mir Hook ziemlich Leid getan hat, weil er sich für Emma zum Guten gewandelt hatte. Gold will außerdem Storybrooke zusammen mit seiner Frau und seinem Enkel Henry verlassen.

In Arendelle werden Kristoff und Anna aufgetaut und wollen sich sogleich auf die Suche nach Elsa machen. Nun folgt eine Überraschung, da ich die Szenen in der Heimat von Anna und Elsa zunächst für eine Rückblende gehalten habe. In Wirklichkeit spielen sich die Ereignisse dort und in Storybrooke nun gleichzeitig ab, da Arendelle über 30 Jahre lang schockgefrostet war. Naiv, wie Anna nun mal ist, fragt sie ausgerechnet den Piraten Black Beard um Hilfe, denn sie hat von einem Wunschstern gelesen, mit dessen Hilfe sie sich ihre Schwester zurück wünschen will. Dass der Pirat keine guten Absichten hat, war absehbar. Er hat sich mit Bösewicht Hans verbündet und lässt nun Anna und Kristoff gefesselt in einer Truhe über Bord werfen. Ironischerweise an der Stelle, wo sich das Schiffswrack von Annas und Elsas Eltern befindet. Und auch die Flaschenpost, die ihre Mutter Gerda vor ihrem Tod geschrieben hat, liegt auf dem Meeresgrund. Zudem merkt Black Beard noch an, dass der Wunschstern schon bei Gerda nicht funktioniert hat, da sie nicht reinen Herzens war.

Da Black Beard in dieser Folge zu sehen ist, wurde mein Eindruck, dass es sich bei diesen Szenen um Flashbacks handelt, zunächst scheinbar bestätigt. Denn wie wir uns alle erinnern, wurde Black Beard von Hook in #3.17 Captain Black Beard und die Jolly Roger über die Planke gestoßen und ist angeblich als Fischfutter geendet. Hook hatte im "verlorenen Jahr" einen Deal mit Black Beard ausgeschlagen und sich für die Jolly Roger entschieden und dagegen, Ariel zu helfen, die damals auf der Suche nach Prinz Eric war. Als Ariel dann eigenhändig nach Eric suchen wollte, hat sie zuvor noch den Piraten rechtzeitig aus den Fluten gezogen. Es ist aber immer noch offen, warum Black Beard erneut im Besitz der Jolly Roger ist. Hook hatte das Schiff ja eingetauscht, um zu Emma zu gelangen. Welche Rolle spielte Black Beard dabei?

Zu Hans möchte ich noch erwähnen, dass seine Darstellung als Bösewicht nicht sehr überzeugend wirkt, auch wenn er seiner animierten Vorlage sehr ähnlich sieht. Im Gegensatz zu anderen Bösewichten wie der Bösen Königin oder Maleficent wirkt er geradezu blass. Nun hat er sich selbst zum Herrscher von Arendelle gekrönt und ich hoffe, dass wir noch sehen werden, wie Elsa und Anna in ihre Heimat zurückkehren und seinen Hintern auf Eis setzen.

Zur gleichen Zeit in Storybrooke führt die Suche nach Anna Elsa und Emma an den Strand. Nun wird offenbart, dass Annas Kette mit dem Schneeflockenanhänger in Wahrheit der Wunschstern ist. Mit dessen Hilfe gelingt es, die Schwestern wieder zu vereinen und Anna und Kristoff rechtzeitig aus ihrem feuchten Grab zu retten. Die Vereinigung wurde sehr schön inszeniert und man freut sich für die Schwestern richtig mit. Zusammen mit der Kiste wird auch Gerdas Flaschenpost angespült. Ich bin jetzt schon gespannt, was auf dem Zettel steht, jedoch glaube ich, dass dieser verrät, wie man Ingrid besiegen kann. Auf jeden Fall bin ich froh, dass die Flaschenpost noch einmal aufgegriffen wird und dessen Inhalt somit nicht zu den ungelösten Geheimnissen der Serie gehört.

Die Freude über die Vereinigung währt nur kurz, denn es neigt sich immer weiter dem Sonnenuntergang zu. Letztendlich wird Storybrooke von dem Fluch getroffen und man darf gespannt sein, was passiert, wenn sich selbst Verbündete gegeneinander auflehnen.

Fazit

Insgesamt betrachtet hatte die Episode einige Überraschungen parat und viele schöne und emotionale Momente. So haben mir die Wiedervereinigung von Anna und Elsa und die letzten Minuten vor Einbruch des Fluchs besonders gut gefallen. Vor allem bietet die Folge sehr gute Voraussetzungen, um uns ein sehenswertes Winterfinale zu bescheren. Der Fluch ist in Storybrooke angekommen und hat die Bewohner von Storybrooke verändert, wie in der letzten Szene vor allem zwischen Mary Margaret und David veranschaulicht wird. Jedoch bin ich am meisten auf Regina gespannt, die unter Einwirkung des Fluchs sicherlich noch böser auftreten wird, als zu den glorreichsten Tagen ihrer Schreckensherrschaft in der Märchenwelt.

Marcel F. - myFanbase

Die Serie "Once Upon a Time" ansehen:


Vorherige Review:
#4.08 Magie ist Sehnsucht, doch schnell wird sie zum Fluch
Alle ReviewsNächste Review:
#4.10 Im Zauber der zersetzenden Sicht

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Once Upon a Time" über die Folge #4.09 Wenn Feen verschwinden diskutieren.