Bewertung

Review: #5.17 Die Oger und allerhand Helden

Manche Frauen ziehen einfach einen gewissen Typ Mann an. Bei Belle sind das offenbar Männer mit einem dunklen Kern, die auf belesene Frauen stehen und diese gerne belügen und hintergehen. Es dürfte mittlerweile bei vielen Zuschauern angekommen sein, dass in dieser Serie das Märchen "Die Schöne und das Biest" nicht mehr mit der Rückverwandlung des Biestes in einen Prinzen endet, da dieses Biest erstens ohnehin niemals ein Prinz war und zweitens auch keiner sein will. Nun zeigt sich, dass es in Belles Leben einmal einen Mann gab, der zwar als Prinz durchging, aber eigentlich auch ein Biest war.

Nur heute und exklusiv präsentiert "Once Upon a Time" die Erstaufführung von "Die Schöne und das Biest und das Biest".

Wir müssen zunächst weit zurückblicken, genau gesagt auf die Folge #1.12 Das Biest und die Schöne. Damals haben wir in Flashbacks gesehen, wie Rumpelstilzchen Belle als Magd mit in sein Schloss nahm, als Gegenleistung dafür, dass er Belles Heimat von der Oger-Gefahr erlöste. Belles Verlobter Gaston war machtlos dagegen. Sein Versuch, Belle zurückzuholen, endete damit, dass er von Rumpelstilzchen in eine Blume verwandelt und zugeschnitten wurde. Mir tat Gaston damals irgendwie Leid, der zu dem Zeitpunkt noch ein ganz anderer Charakter war. Lasst euch nicht von den manipulierten "Was bisher geschah"-Szenen zu Beginn dieser Episode täuschen! Gaston wurde in der ersten Staffel noch von einem anderen Darsteller gemimt und wirkte wesentlich plumper und ahnungsloser. Von einem charismatischen (Schürzen-)Jäger hatte er so gar nichts. Der Gaston von damals und der Gaston, den wir nun sehen, haben bis auf den Namen eigentlich überhaupt nichts gemeinsam. Die Autoren schneiden sich hier die Realität so hübsch zurecht wie eine Blume, die in die Vase passen muss.

Bleiben wir bei den Blumen. Einige davon beginnen plötzlich in der Unterwelt zu wachsen, was ganz und gar nicht sein darf in diesem Reich des Verfalls und der Verzweiflung. Schuld daran sind natürlich unsere Helden, die mittlerweile schon einer ganzen Schiffsmannschaft den Weg zur Erlösung geebnet haben. Die Hoffnung treibt wortwörtlich Blüten in Underbrooke.

Hades reagiert darauf mit perfiden Machtspielchen. Er hetzt Gaston und Mr. Gold aufeinander und manipuliert Belle, was damit endet, dass diesmal niemand erlöst wird, sondern vielmehr nach Milah eine weitere Seele in der ewigen Verdammnis landet. Der Punktestand dürfte grob geschätzt 20:2 für unsere Helden gegen Hades betragen, allerdings ist auffällig, dass Hades' erfolgreiche Spielzüge bisher ausschließlich über die Familie Gold laufen – und die Helden bekommen dies nicht einmal wirklich mit. Hades bekämpft die Hoffnung momentan hinter dem Rücken derer, die sie sähen. Das ist eines überzeugenden Bösewichts würdig.

Der neue Gaston

Ein Wiedersehen mit Gaston dürfte wohl kaum jemand erwartet haben, so dass zumindest der Überraschungseffekt stimmt, aber das hängt eben auch damit zusammen, dass Gaston ursprünglich kein erinnerungswürdiger Charakter war und nie wieder über ihn gesprochen wurde. Der neue Gaston erweist sich als ein nach außen hin charmanter Jäger, der innerlich dunkle Triebe aufweist. Er neigt zur Gewalt, ist kein großer Verfechter der Ehrlichkeit und glaubt nicht wirklich an Vergebung und Mitgefühl. Die Verlobung zwischen ihm und Belle war arrangiert, um eine Allianz gegen die Oger zu schmieden, was ja offenbar nicht sehr erfolgreich war, denn sonst hätte sich Belles Vater damals nicht an Rumpelstilzchen wenden müssen.

Die träumende Emma

Emma ist beunruhigt wegen eines Traumes, der sie plagt und tatsächlich in Erfüllung zu gehen scheint. Allerdings entpuppen sich die Hintergründe des Traums nicht wie erwartet. Woher kommt plötzlich diese prophetische Gabe? Der Blick in die Zukunft war bisher kein Bestandteil von Emmas magischen Fähigkeiten. Handelt es sich dabei um ein Überbleibsel ihrer Tage als Dunkler? Ich habe lange hin und her überlegt, ob mir Emma in dieser Folge gefällt oder nicht. Sie wirkt sehr verunsichert und braucht klare Ansagen und Aufmunterungen von ihrer Mutter, Hook und Regina. Letztlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es mir gefällt, denn es steht Emma nach allem, was zuletzt geschehen ist, durchaus zu, ein bisschen traumatisiert zu sein und mit sich selbst zu kämpfen.

Die wirbelnde Ruby

Die größte Überraschung dieser Folge ist das Auftauchen von Ruby. Wer hätte gedacht, dass sie wieder Teil des Heldenclubs wird, nachdem sie zuletzt leidlich überzeugend wieder in die Märchenwelt geschrieben wurde? Die Art ihres Auftauchens in einem Wirbelsturm klingt dabei so gar nicht nach der Welt von Rotkäppchen, Schneewittchen und Co., sondern eindeutig nach Oz. War Ruby in Zelenas Heimat? Wenn ja, warum? Wieso ist sie jetzt in der Unterwelt und wo ist Mulan? Diese zweite Hälfte der fünften Staffel erfreut uns mit einigen Comebacks, die mal mehr (Cora, Milah), mal weniger überzeugend (Gaston) umgesetzt werden. Immerhin handelt es sich bei Ruby wirklich um die echte Ruby aus den früheren Staffeln, das ist schon mal ein guter Anfang.

Maret Hosemann - myFanbase

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