Bewertung

Review: #1.04 Ein Schritt zu weit

Ich muss sagen, es ist Besserung in Sicht. Obwohl die erste Hälfte der Folge wieder wenig überzeugend war, bot die zweite dann endlich echte Emotionen und gute Entscheidungen. Außerdem wurden die Storys mal etwas voran gebracht, was nur förderlich sein kann.

Nathan, der Undurchschaubare

Nathan ist wirklich der einzige der Charaktere, bei dem ich irgendwie nicht ganz durchblicke. Man kann auch die Beweggründe für sein teilweise himmelschreiend dämliches und egoistisches Verhalten nachvollziehen, allerdings momentan hauptsächlich in der Theorie. Die Serie schafft es bisher selten diese Emotionen, die hinter Nathan stehen müssen, die Angst, seinen Vater zu enttäuschen, und den großen Druck, der damit verbunden ist, angemessen zum Zuschauer zu transportieren. In dieser Folge funktionierte das schon etwas besser, aber eigentlich auch nur in der Autoszene zwischen Nathan und Haley. Zuvor war ich mir unsicher, ob er das, was er ihr anvertraut, wirklich ernst meint oder das nur zu seinem Plan gehört, Lucas fertig zu machen.

Beziehungsweise bin ich es immer noch. Denn mir ist einfach unklar, warum er Haley solche Dinge (außer wie erwähnt eben in der im Auto) erzählen sollte, wenn er sie bisher kaum kennt. Und klar, Haley ist natürlich ausgerechnet die beste Nachhilfelehrerin an der Tree Hill Highschool. Aber wenn Nathan ernsthaft erzählen will, dass das der Grund war, aus dem er sich erstmal überhaupt an sie wegen der Nachilfe wendete, kann er das besser bei seiner Oma tun. Haley erschien mir darin erstmal etwas naiv. Am Ende konnte ich aber verstehen, warum sie sich doch wieder hat überreden lassen. Dass Lucas bereits etwas erahnen kann, finde ich interessant. Bin gespannt, ob es in der nächsten Episode bereits zur Sprache kommen wird.

Dan, der sehr Durchschaubare

Dan ist auf der anderen Seite weniger undurchsichtig als sein Sohn. Seine Ziele und Beweggründe scheinen klar. Sehr gut fand ich, dass in dieser Folge Nathans Mutter eingeführt wurde. Endlich mal jemand, der Dan die Stirn bietet und die Dinge zur Sprache bringt, die einen als Zuschauer schon zur Weißglut treiben. Außerdem hat mir die Szene sehr gut gefallen, in der sie in Karens Café ging. Wenn nicht gar die beste Szene der ganzen Folge. Die skeptische Zurückhaltung von Karen und das offensichtlich ehrliche Mitgefühl von Deb konnten mich überzeugen. Sehe ich da schon eine potentielle Freundschaft am Horizont? Ab da ging es auch insgesamt mit der Folge aufwärts. Bin gespannt, was Deb verändern will und wird und ob sich das bei Nathan bemerkbar macht.

Peyton geht ein Lichtchen auf...

Man sollte ja meinen, dass jemand mit so viel Verstand wie Peyton schon früher hätte auf diese glorreiche Idee kommen können. Aber nun ist es vollbracht: Sie trennt sich von Nathan. Mir ist auch absolut unklar, wie es überhaupt so lange hat dauern können, denn in den Szenen, die wir gesehen haben, hat sich Nathan Peyton gegenüber kein einziges Mal nur annähernd nett oder anständig verhalten und Peytons "'I'm sorry' is getting a little old with you Nathan." war ziemlich genau das, was ich in dem Moment gedacht habe. Die Gespräche zwischen den beiden gegen Ende waren sehr stark und zeigen, dass das schauspielerische Potential durchaus vorhanden ist.

... und Lucas gleich mehrere

Ich fand es sehr interessant, was Lucas gegenüber seiner Mutter hervorbrachte. Denn er hat absolut Recht, dass es nicht fair ist, wie Dan und Nathan sich durchschummeln und in einer Riesenvilla leben, während die beiden gerade so rumkommen. Man kann Karen aber natürlich auch verstehen. Dass Dan allerdings Rechte in Bezug auf die Erziehung eingefordert hätte, bezweifle ich, da er schon bei seinem anderen Sohn überhaupt nicht zurechtkommt.

Dann entdeckt er auch noch Haleys Mütze im Auto, das Nathan zuvor an einen Baum gesetzt hat. Langsam nervt es wirklich, wie Nathan es immer hinbekommt, sich aus jeder Situation heraus zu bugsieren. Aber wenigstens hat Dans Bruder mal durchgegriffen. Mit Deb etwas mehr zu Hause, wird bei den Scotts wohl zukünftig ein anderer Wind wehen. Dass Lucas sich dann bereit erklärt, das Auto zu richten und sich um die Schäden zu kümmern, war wieder einmal viel zu nett. Nathans Plan wäre am Ende sicher eh nicht aufgegangen, wenn man sieht, wie wenig hilfreich sein Freund schon nur gegenüber Peyton war. Dass er den Scheck nicht angenommen hat, passt aber zu ihm. Wie die Mutter, so der Sohn...

Und dann wäre da noch Brooke...

Sie bleibt zwar weiterhin recht blass und scheint außer sich Besaufen und sich wildfremden Kerlen anzubieten wenige Talente zu haben, dennoch sorgt sie fast als einzige für die amüsanten Momente und ich muss immer schmunzeln, wenn sie im Bild ist. Deshalb empfinde ich das momentan noch nicht als wirklich kritisch. Auch Summer Roberts hat mal klein angefangen... Potential bietet sicher ihre Abneigung gegen Peytons Comics. Und ganz so auf den Kopf gefallen scheint sie auch nicht zu sein, wenn man mal ihren Spruch in Richtung Peyton berücksichtigt, nachdem diese ihre Befürchtung aussprach, sie könnten ein ähnliches Schicksal wie Karen erleiden.

Fazit

Das Fazit der Woche ist, dass die Serie sich langsam aber sicher aufwärts bewegt und ein weiteres Einschalten sich durchaus lohnen könnte. Zwar war diese Folge nur zu einem Drittel wirklich gut, aber dieses war dafür umso stärker. Deshalb gebe ich diesmal 6 Punkte, mit Abstand die bisher beste Folge, aber wirklich gepackt hat es mich immer noch nicht.

Nadine Watz - myFanbase

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