Review: #5.12 Für immer und ewig
Dies war sie also, die 100. Episode von "One Tree Hill"! Ich kann es ehrlich gesagt immer noch nicht glauben, dass ich nun wirklich die 100. Episode dieser wunderbaren Drama-Serie gesehen habe, die wie keine zweite mich immer wieder durch ihre Handlungen berührt und sich immer wieder etwas Neues einfallen lässt und damit auch noch in der fünften Staffel mit vielen Geschichten voll und ganz überzeugen kann.
Noch bemerkenswerter, als die Tatsache, dass ich bei dieser Serie mehr Tränen vergossen habe, als bei allen anderen Serien zusammen, ist wohl, dass "One Tree Hill" einfach eine Serie ist, die immer kämpfen musste, nie riesige (Quoten-)Erfolge verbuchte, sich aber dennoch immer halten konnte, da sie einfach gute und mutige Geschichten erzählt und sich somit eine Fanbase aufbauen konnte, die zwar nicht die größte ist, aber dafür sehr stark und überzeugend sein kann.
Nun hat diese Serie also, ich wiederhole mich gerne, die 100. Episode hinter sich, was in der heutigen Zeit eine wirkliche Leistung ist, da die Sender ja immer gerne Serien absetzen, die keine steigenden bzw. konstanten Quoten verbuchen. Demnach gibt es einen Grund zu feiern und eine besondere Episode muss her.
Und wie stellt man so etwas am Besten an? Es gibt viele Dinge, die eine Episode zu einer ganz Besonderen werden lassen können und glücklicherweise hat #5.12 Hundred diese eigentlich alle erfüllt.
Wiedersehen
Die 100. Episode von "Angel - Jäger der Finsternis (#5.12 Menschen wie wir) wurde zu etwas ganz besonderem, da man endlich nach langer Abwesenheit Cordelia Chase wieder in die Serie holte. "One Tree Hill" holte jedoch nicht nur einen geliebten Charakter wieder in die Serie zurück, sondern überraschte noch mit einem zweiten.
Wir haben demnach endlich wieder Karen in der Serie zu sehen bekommen, bei der mir heute wieder schmerzlich bewusst wurde, wie wichtig sie eigentlich in der Serie ist, da sie einfach für alle, und nicht nur für Lucas, eine Mutterfigur darstellt. Für Haley hat sie dies schon immer getan, für Brooke war sie die Mutter, die Victoria niemals sein wird und sein kann und selbst für Peyton war sie immer da und ist es auch jetzt noch. Und neben der Tatsache, dass Moira Kelly einfach umwerfend aussah und eine so positive Ausstrahlung hatte, brachte Karen uns nicht nur ihre kleine Tochter Lily mit, die wir nun das erste Mal sehen konnten, sondern auch den einzigen Menschen, den man neben Keith an ihrer Seite akzeptiert: Andy Hargrove.
Wir schwelgen also noch einmal in Erinnerung an die wunderbare zweite Staffel von "One Tree Hill", wo dieser nahezu schon perfekte Mann mit Karen zusammen sein wollte und man sich einfach nur wünschte, dass es mit den beiden klappen könnte. Damals war jedoch immer noch Keith da und jeder erkannte, dass zwischen Karen und Keith einfach eine so tiefe Liebe herrschte, dass kein Mann dazwischen kam. Doch nun nach dem Tod von Keith, hat man Karen glücklicherweise nicht alleine gelassen, sondern ihr einen Partner an die Seite gestellt, der es mit Perfektion schafft, dass man ihn ins Herz schließt, da er um Karens Liebe zu Keith weiß und diese auch vollkommen akzeptiert, gleichzeitig aber weiß, dass er dennoch geliebt wird und gemeinsam mit Karen und Lily eine Familie aufbauen kann.
Erkenntnisse
In der 100. Episode von "Buffy - Im Bann der Dämonen" (#5.22 Der Preis der Freiheit) konnte Buffy am Ende die Welt retten, da sie die Zusammenhänge erkannte. Nun wurde in dieser Episode von "One Tree Hill" zwar nicht die Welt gerettet, eine wichtige Erkenntnis gab es dennoch. Und so traurig die Folgen von Buffys Erkenntnis waren, da sie sich danach in den Tod stürzte, so traurig war auch die Erkenntnis von Lindsey, dass sie Lucas immer mehr geliebt hatte, als er sie.
Ich bin kein riesiger Fan von Lindsey und mir war klar, dass diese Hochzeit nicht stattfinden wird. Dennoch fand ich den Prozess, den Lindsey durchgemacht hat, wirklich dramatisch. Sie hat Lucas geliebt und wusste, dass er sie auch liebt. Doch sie musste erkennen, dass Lucas nicht nur sie liebt, sondern noch jemand anderen (und ja, ich muss hier leider zugeben, dass in dieser Episode ALLES auf Peyton gedeutet hat, auch wenn dies mein kleines Brucas-Herz zerschellen lässt). Und auch wenn er ihr am Traualtar das "Ja-Wort" gegeben hat, so musste Lindsey in genau diesem Moment erkennen, dass sie in dieser Ehe niemals glücklich werden wird, da sie immer Angst haben muss, dass Lucas sein Herz voll und ganz an Peyton vergibt.
Hier finde ich es sehr stark von Lindsey, dass sie die Notbremse zieht und Lucas sagt, dass diese Hochzeit nicht stattfinden kann. Sie kann ihn nicht heiraten, solange sie weiß, dass es noch eine andere Frau in seinem Leben gibt. Ich danke den Autoren, dass sie Lindsey hier die Stärke gegeben haben, die sich die ganze Zeit bei ihr angedeutet hat. Somit hat dieser Charakter einen würdigen und leider sehr erkenntnisreichen Abschied bekommen, da ich (leider) nicht davon ausgehe, dass Lucas sich nun sehr anstrengen wird, um sie zurück zu bekommen. Ich denke eher, dass er erkannt hat, dass er sich seiner Gefühle sicher werden muss und das wird, denke ich und hoffe ich, da ich keine Lust habe ab der nächsten Episode tausend Leyton-Szenen zu sehen, noch einige Zeit dauern.
Dramatische Rettung
Während Dawson in der 100. Episode von "Dawson's Creek" (#5.19 Lichtjahre entfernt) Jacks Leben rettete, mussten wir uns in dieser Episode ansehen, wie der Mann, der jedes einzelne Mal, wenn ich ihn sehe, das Blut in meinen Adern gefrieren lässt, den wohl süßesten Jungen im amerikanischen Fernsehen vor einer völlig verstörten Psychopatin rettete.
Dan, der meiner Meinung nach völlig zu Unrecht frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen wurde, machte sich also auf den Weg zur Hochzeit seines ältesten Sohnes, dem er nie ein Vater gewesen ist. Seine Vorbereitungen zur Hochzeit zeigten schon allein das undurchsichtige Wesen dieses Mannes, als er sich von einem Hochzeitsmarsch pfeifenden gut gelaunten Mann, in eine angsteinflössende, den Todesmarsch pfeifende Bestie verwandelte. Ich ahnte grauenhaftes, als ich diese Szene sah und dachte schon, dass er jeden Moment mit einem Maschinengewehr beladen in die Kirche stürmen würde und uns wieder einen geliebten Menschen nehmen würde.
Doch dem war nicht so. Zuerst wurde er mit Haley konfrontiert, die bei dem Zwiegespräch mit Dan, endlich wieder alte Formen angenommen hat und ihre Familie mit Leib und Seele verteidigte, konterte jedoch nur mit einem abfälligen Spruch, der wieder einmal mehr zeigte, wie abstoßend dieser Mann eigentlich ist. Doch dann kam wieder etwas bei Dan durch, was einen manchmal Mitleid haben lässt, oder zumindest die Hoffnung, dass er sich doch noch ändert – ich muss an dieser Stelle jedoch zugeben, dass ich niemals mehr in meinem Leben Sympathie für diesen Mann empfinden werde, da er alle Chancen dieser Welt hatte und sie nie genutzt hat. Auch jetzt nach seiner Freilassung glaube ich nicht, dass wir einen neuen Dan sehen werden, nur einen, der eine andere Vorgehensweise aufweist.
Wie dem auch sei, bin ich ihm dennoch dankbar, denn er hat (hoffentlich) ein für alle Mal dafür gesorgt, dass uns die Psychopatin namens Carrie nie wieder belästigen wird. Ich denke auch sie wird nun, nachdem Dan ihr deutlich gemacht hat, dass er seinen eigenen Bruder kaltblütig ermordet hat und deswegen bei einer völlig Fremden sicherlich kein Problem haben würde, verstehen, dass ihre Zeit für immer zu verschwinden gekommen ist – zumindest hoffe ich das inständig, denn diese Storyline war meiner Meinung nach völlig deplatziert, auch wenn sie wirklich für Spannung gesorgt hat.
Viel interessanter an dieser ganzen Geschichte finde ich allerdings die Tatsache, dass Jamie seinen Alptraum-Mann, seinen Großvater, herein gelassen hat. Der Kleine versammelt einfach alle guten Eigenschaften seiner Eltern und sonstigen Verwandten in seinem kleinen Körper und seiner kleinen Seele. Die große Angst vor diesem Mann muss, im Gegensatz zu der Gefahr, die von Nanny Carrie ausgegangen ist, nicht mehr so schlimm gewesen sein und er hat verstanden, dass er bei seinem Großvater in diesem Moment sicherer ist, als bei Carrie. Danke dafür! Und danke für die nun sehr interessante Konfrontation, die uns bevor steht.
Konfrontationen
Konfrontationen gab es in der 100. Episode der "Gilmore Girls" (#5.13 Hochzeit in Moll) mehr als genug. Die spannendste Konfrontation in dieser Episode war definitiv die Schlussszene, die eigentlich völlig absurd ist, wenn man mal darüber nachdenkt.
Dan Scott, Vater von Lucas und Nathan Scott, hat nicht nur seine Söhne so behandelt, dass er eine Dauergarantie auf den Titel "Schlechtester Vater der Welt" verdient hätte, sondern ermordete seinen eigenen Bruder, aus purer Eifersucht und Kaltblütigkeit, vertuschte den Mord so, dass ein Jugendlicher dafür verantwortlich gemacht wurde, nahm gleichzeitig der Frau, die er einfach sitzen gelassen hatte, ihren Verlobten und Vater ihres zweiten Kindes und zeigte eigentlich so gut wie keine Reue. Nebenbei war er zu komplett allen Freunden von Lucas und Nathan einfach nur ekelhaft.
Dieser Mann wurde nun aus dem Gefängnis freigelassen, besitzt die Frechheit zur Hochzeit von Lucas zu gehen (und führt dabei definitiv etwas im Schilde), sieht dann, wie sein Enkelsohn von einer ihm fremden Frau aus der Kirche gelockt wird, folgt den beiden, während alle denken, dass Dan den Kleinen entführt hat, schafft es Jamie zu retten und Carrie, die der absolute Störfaktor in Naleys Ehe war, aus Tree Hill und dem Leben seiner "Familie" für immer zu verbannen, bringt dann seinen Enkel nach Hause und trifft auf alle Menschen, die ihn abgrundtief hassen, ist allerdings eigentlich der Held in der Geschichte.
WOW! Starker Tobak! Und genau der Grund, warum diese 100. Episode von "One Tree Hill" einfach so genial ist.
Entscheidungen
In der 100. Episode von "Smallville" (#5.12 Was ich tat, tat ich aus Liebe...) musste Clark viele Entscheidungen treffen, die sein Leben und auch das Leben der Menschen um ihn herum stark beeinflussten.
Auch in dieser Episode haben wir viele Entscheidungen gesehen, wobei ich zwei für besonders interessant und vor allem wichtig halte:
Peyton, die von Skills vor der Hochzeit auf eine wunderbare Art und Weise angestachelt wurde, die Hochzeit zu verhindern, entschied sich dafür, sich zurück zu halten. Sie hatte versucht zu kämpfen und Lucas gesagt, dass sie ihn immer noch liebt, doch er hat Lindsey daraufhin einen Antrag gemacht. So sehr Peyton sich während der Trauung gewünscht hat, dass sie aufspringt und vor versammelter Mannschaft noch einmal ihre Gefühle offenbart hat sie, meiner Meinung nach die vollkommen richtige Entscheidung getroffen, nichts zu sagen. Denn eins ist klar, Lucas hätte Lindsey nicht stehen lassen und Peyton hätte damit wahrscheinlich alles zerstört. Ich finde es sehr stark von ihr (die Frauen sind in dieser Serie wirklich das stärkere Geschlecht), dass sie sich zurück gehalten hat.
Brooke! Mein absoluter Lieblingscharakter seit der Stunde 0. Wir waren uns nie wirklich sicher, warum sie nach Tree Hill zurückgekommen ist. Sie wollte natürlich Peyton unterstützen, doch das war nicht alles. Mehr als jede andere Person, wünscht Brooke sich eine Familie, etwas, was sie nie wirklich erleben durfte und einzig und allein durch ihre Freunde kennen gelernt hat. Den Halt, den sie ihren Freunden gibt, will sie auch ihrer eigenen Familie geben - und ich denke man hat schon im Umgang mit Jamie gemerkt, dass Brooke eine wundervolle Mutter sein könnte, die mich heute mehr denn je an Karen erinnert hat.
Doch dieser Wunsch, der Brookes Leben perfekt machen würde, ist nicht die weltbewegende Entscheidung (zumindest nicht für den Zuschauer). Vielmehr ist es die Tatsache, wen Brooke sich als Vater ausgeguckt hat. Wir haben zwar nur Andeutungen bekommen, doch ich hoffe innerlich einfach darauf, dass es letztendlich nur einen gibt, der der Vater von Brookes Kind sein wird: Lucas!
Sie ist zu ihm gegangen, hat ihm gesagt was sie will und ihn wahrscheinlich gefragt, ob er das für sie machen würde oder zumindest lange mit ihm über ihre bevorstehende Entscheidung gesprochen. Ich bin mir wirklich unschlüssig, ob Lucas zusagen wird, jedoch hoffe ich es, gerade jetzt wo Lindsey weg ist. Die beiden würden ein wunderbares Elternpaar abgeben und auch wenn sie in keiner Beziehung wären, dennoch immer füreinander und für ihr Kind da sein. Schade, dass wir hier nicht Peytons direkte Reaktion zu sehen bekommen haben, da sie durch Jamies Entführung verhindert wurde.
Fazit
Obwohl ich viel geschrieben habe, gibt es dennoch Aspekte dieser Episode, die ich nicht berücksichtig habe, wie beispielsweise die wunderbare Erinnerung an Keith in der ersten Szene, die man jedoch eigentlich auch nicht weiter kommentieren muss oder die emotionale Szene von Naley in Jamies Kinderzimmer, die ich mir immer wieder ansehen könnte. Fest steht, dass die 100. Episode einfach alles Dagewesene noch mal übertroffen hat. Schon jetzt wissen wir, dass es eine sechste Staffel geben wird und auch wenn ich bei vielen anderen Serien einen Qualitätsverlust nach mehreren Staffeln feststellen muss, kann ich das bei "One Tree Hill" nicht sehen und freue mich deswegen jetzt schon auf weitere - Episoden (ich schreibe extra nicht 100 weitere, da dies den Rahmen sprengen würde und definitiv einen Qualitätsverlust herbeiführen würde). In diesem Sinne: Danke "One Tree Hill" für 99 wunderbare Episoden und einen (erneuten) absoluten Höhepunkt in Form der 100. Episode dieser genialen Serie.
Annika Leichner - myFanbase
Die Serie "One Tree Hill" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: HundredErstausstrahlung (US): 18.03.2008
Erstausstrahlung (DE): 20.07.2010
Regie: Les Butler
Drehbuch: Mark Schwahn
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