Review: #5.06 Das Testament

Seltsam losgelöst von den Ereignissen der letzten Woche kommt #5.06 Better to Marry Than Burn daher. Mit der Plage auf Frasers Ridge und Jocastas Hochzeit knüpfen Brianna und Roger weder an die Debatte über Bonnet an, noch werden Claires Erinnerungen oder ihre Entdeckung von Penicillin thematisiert. Selbst Jamies Mord an Knox in der letzten Episode geht ein wenig unter. Thematisiert werden stattdessen Jocastas mangelnde Gefühle für ihren Ehemann in spe. Das meiste erscheint seltsam belanglos, nur ein paar Fetzen dieser Episode werden länger hängenbleiben.

River Run

Etwas verwundert stellte ich zu Beginn der Episode fest, dass wir einen kleinen Zeitsprung gemacht haben, denn wir treffen Jamie und Claire auf Jocastas Anwesen an, wo in Kürze ihre Hochzeit ausgerichtet werden soll. Zur Staffelhälfte ist das ein schöner Bogen zurück zum Staffelauftakt, doch die Feierlichkeiten haben nur wenig Ähnlichkeiten miteinander: das Ehepaar liebt sich nicht, die Gäste werden nicht freudig beim Feiern gezeigt, Jamie und Claire sind sich uneins. Allein die Entwicklung, die mit Bonnet in Zusammenhang steht, scheint die beiden Hochzeiten gemeinsam zu haben. Was mich ein wenig irritiert hat, ist wie hintergründig die Hochzeit abgelaufen ist. Bis auf ein paar hochkarätige Gäste wurden uns weiter keine Einblicke gewährt, selbst der Ehemann bleibt vollkommen blass und so kann man sich in die Stimmung nur schwer einfühlen. Eine weitere Ablenkung von dem Fest bietet der Streit zwischen Claire und Jamie, der mir viel zu sehr aus der Luft gegriffen wirkte. Sie darf also auf Phillip Wylie zutreten, um an Informationen über Bonnet zu kommen, doch wenn Jamie das Gleiche tut, dann ist das verwerflich? Logisch, dass Claire nicht möchte, dass ihr Ehering als Wetteinsatz verwendet wird, doch abgesehen davon konnte ich den Szenen nichts abgewinnen. Weder der aufsässige Wylie noch die Liebesszene zwischen Claire und Jamie im Stall konnten mir irgendeine Emotion – bis auf Verwunderung vielleicht – entlocken. Auch der Ausgang des ganzen wirkt auf mich nicht schlüssig. Was wollen die beiden tun? Bonnet unter falschem Namen kennenlernen und dann… was? Ihn mit Worten dazu bringen, seine Taten zu bereuen, um dann von ihm umgelegt zu werden?

Um einiges mehr berührt hat mich dann doch das überraschende Auftauchen Murtaghs. Ähnlich wie Jocasta hätte ich nicht damit gerechnet, dass er sie nun doch von der Hochzeit abhalten will und dass er ihr dann auch gleich noch einen Antrag seinerseits macht. Es war eine berührende Szene, die Murtaghs Liebe für Jocasta ganz sanft auszudrücken wusste. Umso schmerzhafter war ihre Zurückweisung, die man nach dem Flashback zum Tod ihrer Tochter jedoch vollkommen nachvollziehen konnte. Auch wenn dies nur ein Nebenschauplatz war, muss ich sagen, dass der Moment zwischen Jocasta und Murtagh für mich das Highlight der Episode war.

Fraser's Ridge

Zur gleichen Zeit wird das Heim der Frasers von einer Heuschreckenplage heimgesucht. Auch hier fehlen emotionale Anknüpfungspunkte. Der einzige Silberstreif am Horizont war für mich dann, dass Roger nicht noch eine Niederlage hinnehmen musste und dass ihm nicht erneut Schelte von Jamie in Ausschau gestellt wurde. Es war eine Erleichterung, dass er endlich einmal etwas richtig gemacht hat und den Stolz darüber, konnte man sowohl Roger als auch Brianna ansehen. Abgesehen davon, wird dieser Handlungsstrang nicht lange in Erinnerung bleiben.

Kurze Eindrücke

Ich frage mich, wie und ob Tryons Versetzung nach New York sich auf das Leben der Frasers auswirken wird. Der neue Erlass könnte bedeuten, dass wir Jamie schon in der nächsten Folge wieder in Tryons Namen handeln sehen.

Forbes steht also in Kontakt mit Bonnet. Kennen die beiden sich schon länger? Woher weiß er, dass Bonnet Jemmys Vater ist? Ich sehne ja viel mehr eine Begegnung zwischen Bonnet, Brianna und Roger als zwischen Bonnet, Claire und Jamie herbei. Mal sehen, wie sich das entwickeln wird.

Fazit

Bis auf Rogers Erfolg und die Worte Murtaghs konnte mich die Episode leider nicht begeistern. Vieles wirkt sehr ziellos und unnötig überspitzt oder in die Länge gezogen.

Marie Florschütz - myFanbase

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