Bewertung

Review: #2.12 Schmerz

Foto: Sam Heughan & Caitriona Balfe, Outlander - Copyright: Sony Pictures Home Entertainment
Sam Heughan & Caitriona Balfe, Outlander
© Sony Pictures Home Entertainment

Kurz vor dem Staffelfinale legt "Outlander" die Messlatte noch einmal ziemlich hoch und bietet uns eine durch und durch ergreifende Episode. Egal wo man hinschaut, überall liegt Veränderung in der Luft und das, obwohl man manchmal einfach nur im Hier und Jetzt verharren möchte.

The Hail Mary

Viel hat sich seit Prestonpans – und einem Zeitsprung von ungefähr fünf Monaten – getan, denn als wir gemeinsam mit Claire und Jamie Inverness erreichen, ist von der siegessicheren Highlander-Armee nichts mehr zu spüren. Die Männer sehen erschöpft aus und dass nicht etwa vom Krieg, sondern vom Warten und Ausharren. Die Ausgangslage für die finale Schlacht, die in nur drei Tagen stattfinden soll, ist daher denkbar schlecht und die Verzweiflung darüber merkt man den Charakteren deutlich an. Ähnlich wie in der vorangegangenen Episode versucht Jamie noch einmal, sich aufzubäumen und er unterbreitet Prinz Charles einen alternativen Plan zu Culloden. Tatsächlich habe ich kurz aufgeatmet, nur um dann erschrocken die Luft anhalten zu müssen, als Jamie und seine Männer darüber informiert werden, dass Prinz Charles in letzter Sekunde gekniffen hat. Dieses wankelmütige Verhalten habe ich nicht kommen sehen und rein erzählerisch steigert es den Nervenkitzel auf das bevorstehende Finale, während es die Figur des Prinzen erneut etwas unsympathischer werden lässt.

Während Jamie dieses Mal wieder ein wenig aus dem Rampenlicht tritt, gibt man Claire einiges zu tun und einen harten Brocken zu schlucken. Ich habe wahrlich nicht damit gerechnet, Alexander Randall und Mary Hawkins noch einmal wiederzusehen – auch wenn ich mich zu Beginn der Episode für eine Sekunde gefragt habe, was die Frasers nach dem Tod vonSandringham wohl mit ihr gemacht haben und ob man ihnen wegen des Mordes auf der Spur ist. Noch verblüffter war ich allerdings von Jonathan "Black Jack" Randalls Auftauchen. Wir bekommen ihn dieses Mal ganz anders zu sehen, als wir ihn sonst kennen, denn der kümmerliche Zustand seines Bruders setzt ihm richtig zu. So viel Menschlichkeit haben wir an Black Jack – oder Johnny, wie er von Alex liebevoll genannt wird – noch nie gesehen und es steht ihm ausgesprochen gut, sich dieses Mal von seiner verletzlichen Seite zu zeigen. Das verleiht der Figur, die wir zu hassen gelernt haben, plötzlich Tiefgang und man empfindet für einen Augenblick Mitleid mit Jonathan und seinem Kummer. Auch kann man sich kurz vorstellen, dass Mary kein allzu schlechtes Los gezogen hat. Die Verknüpfung der Umstände mit der Enthüllung, dass Mary von Alex schwanger ist, jedoch Jonathan heiraten wird, kommt äußerst überraschend daher. Dieser kleine Kniff hat mir gut gefallen. Tragisch war indes das Ableben von Alex, das dicht gefolgt war von einem Wutausbruch seines Bruders, der nun doch wieder mehr wie Black Jack und nicht länger wie Jonathan aussah. Ich bin sehr gespannt darauf, ob wir das von Claire prophezeite Ende von Black Jack in der Schlacht von Culloden zu sehen bekommen.

Ein weiteres Leben findet in dieser Episode sein Ende, denn auch Colum tut seinen letzten Atemzug. Ich fand es sehr passend, dass die Brüder zum Schluss noch einmal die Chance bekamen, sich auszusprechen, auch wenn das Gespräch nicht so friedlich ablief, wie es bei den Randalls der Fall war. Colum will zum Ende hin noch einmal seinen Willen durchsetzen, doch Dougal ist nicht bereit, sich ihm zu beugen. Als Dougal dann doch auftaut und seine weiche Seite zeigt, ist es jedoch bereits zu spät und seine zärtlichen Worte bleiben in der Luft hängen, ohne dass Colum sie noch hört, da er bereits das Gift genommen hat, das Claire ihm gab. Es macht einen unendlich traurig, dass Dougals Worte kein Gehör mehr fanden. Sowohl die Szenen mit den Brüdern MacKenzie als auch die mit den Brüdern Randall waren sehr bewegend und lieferten starke emotionale Momente.

Fazit

Diese Episode war wunderbar mitreißend und lässt uns Zuschauer mit einer traurigen Stimmung zurück. Durch Tod und Tränen sind wir niedergeschlagen, durch den ausgebliebenden Hinterhalt und die müden schottischen Truppen sind wir mutlos. Dem Finale blickt man daher mit Beklemmung entgegen und hofft das Beste für die liebgewonnenen Figuren, obwohl es doch so schlecht für sie aussieht.

Marie Müller - myFanbase

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