Review: #2.07 Unheil
Die Folge scheint einen erhofften Wendepunkt einzuleiten, denn es gibt einige neue Entwicklungen in den Handlungsverläufen und viele Pläne werden geändert.
Trennung
Michael wird zu Beginn der Folge zum ersten Mal bewusst, bzw. spricht er es erstmals aus, dass sein Plan unter Umständen nicht so aufgehen wird, wie er sich das erhofft hatte. Die Geiselnahme ist ihm eine weitere Unannehmlichkeit und zeigt erneut, dass er nunmal kein Ganove ist und langsam mit der gesamten Situation überfordert scheint. Improvisieren nimmt immer mehr an Bedeutung zu. Als wenn es dann nicht schon genug wäre, dass er sich langsam von der Hoffnung an ein gutes Ende trennen muss, verliert er auch noch seinen Bruder aus den Augen, für den er sich in diese Gefahr gebracht hat. So bitter das für Michael auch sein muss, so nachvollziehbar ist auch Lincolns handeln. Sein Sohn ist jetzt noch alles, was er hat und der Gedanke, dass er freikommt, lässt ihn zunächst auch nicht an die Kosequenzen denken, die ihm bevor stehen. Denn es wäre eine sehr naive Hoffnung zu glauben, dass niemand LJ bewachen wird. Beim Abschied gibt es noch eine letzte Vereinbarung. In drei Tagen wollen sie sich wieder treffen. Ob das wohl klappen mag?
Es läuft aber nicht alles schlecht für Michael. Als die restliche Gruppe schon fast nicht mehr daran glaubt, das Geld rechtzeitig zu finden, stößt C-Note auf das ganze Glück. Es gibt also doch Hoffnung und der Plan von Michael kann vielleicht noch umgesetzt werden. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, dass Sucre einfach ein von Grund auf guter Mensch ist, den man gut beeinflussen kann, wenn man ihm nur lange genug erzählt, was seine Vorteile von dieser und jener Tat wären. Zumindest bedroht er Michael, C-Note und T-Bag nun mit einer Waffe, um entweder die Vorschläge der Polizistin zu befolgen oder als spontane, genaue Gegenreaktion das ganze Geld für sich allein zu wollen. Letzteres wäre insofern etwas seltsam, weil ihm eine Million auch reichen würde. Vielleicht haben sich die Autoren aber auch hier wieder was ganz anderes ausgedacht. Raum dafür gibt es noch.
Polizist auf Abwegen
Während die einen graben, müssen sich andere alleine durchschlagen. Haywire will jetzt offfenbar in die Niederlande, wobei ich immer noch nicht absehen kann, warum ihm überhaupt noch so viel Sendezeit gewidmet wird, weil der Bezug zur restlichen Handlung nicht vorhanden ist. Tweener hat ganz andere Probleme. Er steht mit dem Rücken zur Wand und muss sich entscheiden, ob er Mahone alles sagt und Michael damit erneut verrät, oder ob er sich dahingehend weiter entwickelt hat, dass es ihm wichtiger ist, was seine Freunde (vor allem Michael) von ihm halten. Er entscheidet sich dafür, den gleichen Fehler nicht nochmal zu machen und steht vor einer anderen Tür. Dass er Michael nicht verrät, hatte ich durchaus erwartet. Dass er aber mit dieser Gelegenheit seiner "Freundin" die Wahrheit offenbart, macht ihn gleich doppelt symphatisch. Für meine Sichtweise auf Tweener eine 180°-Wende.
Leider haben sowohl Tweener als auch sicherlich die meisten Zuschauer nicht mit den Konsequenzen gerechnet. Dass Mahone ein paar Probleme hat, war schon immer mal wieder angedeutet worden und auch die regelrechte Hinrichtung von Abbruzzi macht in diesem Zusammenhang nun mehr Sinn. Mahone ist regelrecht vernarrt in seinen Job und kann es überhaupt nicht leiden, wenn mit ihm gespielt wird. Die Kaltblütigkeit und der Blick von Mahone können einem nur Angst und Bange machen. Und ich dachte Bellick wäre für Michael ein Problem. Diese neuen Erkenntnisse über Mahone versprechen noch eine sehr interessante Handlung, denn jetzt ist sein generelles Vorgehen klar, was einem noch mehr mit den Flüchtigen mitfiebern lässt. Interessanterweise hat sich der Jäger schon mehr zu schulden kommen lassen als die Gejagten, mit Ausnahme von T-Bag. Zudem wird es sicherlich auch ein Thema werden, wie Mahone das alles vertuschen kann. Zwar hat er es nun als Notwehr dargestellt, aber wie Tweener an die Waffe und aus dem Auto kam, sind schon ein paar Ungereimtheiten, die Mahone einige unangenehme Fragen einbringen könnten.
Wofür ich den Autoren noch ein großes Lob aussprechen muss, ist der Fakt, dass sie es tatsächlich geschafft haben, durch Tweeners Handlungen in dieser Folge so viel Symphatie bei mir auszulösen, dass mich sein Tod und damit das Verlassen der Serie doch traurig stimmt und getroffen hat. Letzte Woche noch hätte es mich kaum gestört und es wäre wohl nur in einem kurzen Absatz von mir zur Sprache gekommen. Diese Wende muss ich ihnen hoch anrechnen.
Machterhaltung
Das große Problem mit der Macht ist oft, dass derjenige, der sie erhalten bzw. behalten will, vor nichts zurückschreckt, um dies auch durchzusetzen. Die Serie treibt das fast schon auf die Spitze. Saras Vater hat es noch nichtmal geschafft, wirklich den ganzen Komplott richtig zu realisieren, da hat er schon das Zeitliche gesegnet. Für Sara natürlich ein riesiger Schock, weil sie endlich dabei waren, sich in ihrem Tochter-Vater-Verhältnis näher zu kommen. Dass das dermaßen schnell geht, hat mich wirklich überrascht, aber man darf eben nichts anbrennen lassen. Die Präsidentin hat genug zu vertuschen. Nun soll es auch Sara an den Kragen gehen, die durch das Auffinden des Schlüssels wohl nur noch mehr in das ganze Komplott hineingezogen wird.
Interessant finde ich hier die Rolle von Kellerman. Ihm scheint etwas an Sara zu liegen und es könnte durchaus sein, dass er ihr auch versuchen will, zu helfen. Immerhin ist es für ihn auch eine seltsame Situation, weil sich plötzlich noch weitere Leute in seine Arbeit einmischen und ihm Befehle erteilen. Kleinste Fehler werden eben sofort bestraft. Wirkliche Gunst bekommt er wohl nur zurück, wenn er das mit Lincoln endlich zu Ende bringt und die Idee, LJ rauszulassen und so an Lincoln heranzukommen, zeigt, dass er durchaus auch weiterhin ein fähiger Mann ist. Sollte es da aber doch noch Probleme geben, werden sich die neuen Hintermänner sicherlich wieder einschalten und dann halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass er die Seiten wechselt und Sara zu helfen versucht. Das kann also auch alles noch sehr spannend werden.
Fazit
Es ist so vieles passiert, was mir gefallen hat, dass ich gar nicht daran vorbei komme, endlich mal wieder die volle Punktzahl zu vergeben. Insgesamt ist sicherlich noch mehr drin, aber im Vergleich zu den letzten Wochen war dies ein großer Lichtblick und vielleicht der Richtungswechsel in eine hoffentlich doch noch tolle zweite Staffel.
Emil Groth – myFanbase
Die Serie "Prison Break" ansehen:
Vorherige Review: #2.06 Jeanette | Alle Reviews | Nächste Review: #2.08 Reingefallen |
Diskussion zu dieser Episode
Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Prison Break" über die Folge #2.07 Unheil diskutieren.
Informationen zur Episode
Englischer Titel: BuriedErstausstrahlung (US): 02.10.2006
Erstausstrahlung (DE): 15.11.2007
Regie: Sergio Mimica-Gezzan
Drehbuch: Seth Hoffman
Links
Jetzt ansehen/bestellen
Episode jetzt bei Apple TV+
ansehen
Episode jetzt bei Amazon.de
ansehen
DVD jetzt bei Amazon.de
bestellen
Blu-ray jetzt bei Amazon.de
bestellen
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
26.11.2024 15:38 von Daniela
Episode: #10.08 Love Will Tear Us Apart (Chicago Med)
Zach habe ich da auch nicht gesehen, aber durch diese... mehr
23.11.2024 17:22 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Ich bin auf deine Meinung gespannt. Ob ich weiterschauen... mehr