Bewertung

Review: #3.08 Die Sünden der Väter

Foto: Stephen Collins, Private Practice - Copyright: 2009 ABC Studios
Stephen Collins, Private Practice
© 2009 ABC Studios

Diese Folge war von meinem Empfinden her genau das Gegenteil der letzten Episode. Während ich bei der letzten noch gesagt hatte, dass mich die erste Hälfte gelangweilt, die zweite aber in den Bann gezogen hat, so war ich in dieser Episode sofort voll dabei, verlor aber teilweise im letztem Drittel ein wenig das Interesse auf Grund der Vorhersehbarkeit einiger Storylines.

Sorry, I'm not more user-friendly...

Beginnen wir erst einmal mit den unwichtigeren Episodenteilen. Die Story um den krebskranken Mann und seine schwangere Frau war typisch für "Private Practice". Bewegend und kontrovers, aber auch nicht wirklich begeisternd. Ich war froh Dr. Fife wieder zu sehen, da ich ihn schon wieder nach meiner langen PP-Pause fast vergessen hatte, und ich seine provokante Art innerhalb der Serie als erfrischend empfinde. Ich würde gerne noch mehr von ihm sehen und hoffe, dass er eine Weile dabei bleibt. Klar war aber recht bald, dass er in dieser Folge ein wenig Farbe erhalten würde und man von seinem "I don't care"-Image Abstand nehmen würde.

Ich war aber auch froh darüber, dass man es nicht übertrieben schmalzig gemacht hat, sondern gerade so viel von Fife preisgegeben hat, dass man nachvollziehen konnte, warum er überhaupt Arzt geworden ist. Er und Naomi ergänzen sich da eigentlich ganz gut. Bin ich die einzige, die schon wieder eine neue Beziehung am Ende des Tunnels für Naomi sieht? Würde mich bei der Serie ja wirklich nicht mehr wundern... Wenn Sam und Addison dann anbandeln, kann sich Naomi eben Fife schnappen.

You deserve it!

Eine ziemlich überraschende Ansage kam gleich gegen Anfang der Episode. "What's his name?", ähm, Dell hat Heather geheiratet. Nachvollziehbar, dass er den anderen nichts erzählt hat, aber irgendwie wäre es schon nett gewesen, wenn man als Zuschauer wenigstens Teil dessen hätte sein können. Was Dell derzeit generell eigentlich noch in der Serie macht, ist mir ein Rätsel. Wahrscheinlich wollte man ihn aus irgendwelchen Gründen noch nicht aus seinem Vertrag entlassen. Denn derzeit ist er ja nun wirklich kaum zu sehen und wenn, spielt er auch keine besonders große Rolle.

Gefallen hat er mir in dieser Episode trotzdem. Seine teilweise sehr klaren Ansagen an Violet waren mehr als gerechtfertigt und haben bei ihr vielleicht auch etwas angestoßen - zu hoffen wäre es ja. Dass er in Violets Situation keinen Beziehungsrat von ihr annehmen möchte, kann ich nur allzu gut verstehen. Auch gefiel mir, dass er ihr deutlich machte, dass alle sie zwar unterstützen wollen, aber ihre ganz eigene Meinung zu der Sache haben. Darüber hinaus ging mir die Fehde zwischen Violet und Pete in dieser Folge wieder auf die Nerven, wenn die Szene auch nur kurz und unbedeutend war.

You lied!

Hatte ich es nicht gesagt? Natürlich würde man eine große Sache aus Charlottes vergangener Heirat machen und es nervt mich wirklich, da es derzeit nicht danach aussieht, dass man vorhat, daran ernsthaft zu arbeiten. Vielleicht sieht das aber auch nur so aus, weil Cooper verständlicherweise erstmal sauer ist. Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie finde ich, dass aus der Sache ein etwas zu großer Elefant gemacht wird. Ein kleinerer Baby-Elefant hätte auch gereicht. Wenn man dies wieder nutzt, um die beiden erneut zu trennen, hab ich aber langsam echt keine Lust mehr. Das wird sich in den kommenden Wochen dann wohl zeigen.

Was mir an der Episode sehr gefiel und warum sie mich sofort begeistert, war, dass endlich mal wieder ein älterer Fall aufgegriffen wurde. Auch wenn ich erstmal nicht so ganz kapiert habe, welche Story das noch mal war, konnte ich mich relativ schnell erinnern. Alles wurde wieder schön kontrovers gehandhabt und so war es irgendwie klar, dass sich am Ende herausstellen würde, dass Evan nur lügt. Wirklich überrascht hat es mich jedenfalls nicht, aber irgendwie ließ das meine Begeisterung auch ein wenig verfliegen, weil so alles einen etwas faden Beigeschmack bekam. Ungeachtet dessen kann ich Cooper natürlich verstehen und ich bin gespannt, ob dies Auswirkungen auf seine Beziehung zu Addison haben könnte. Derzeit sieht es ja so aus, als würden sich die beiden nicht vertragen.

Dann noch kurz zu Addison und ihrem Vater, Reverend Camden. Langweilig irgendwie. Ich konnte weder nachvollziehen, warum Addison ihren Vater nicht wirklich mag (mal abgesehen von objektiven Fakten, die uns aufgezählt wurden), noch verstehe ich so ganz, was da am Ende passiert ist, als sie zu ihm geht. Wird er jetzt weiterhin eine Rolle spielen, soll damit eine Storyline vorbereitet werden oder wollte man Stephen Collins nur mal wieder eine Rolle geben? Es bleibt abzuwarten.

Fazit

Die Episode war durchgehend solide und hat ihre sieben Punkte somit verdient. So hundertprozentig überzeugt war ich von den meisten Dingen jedoch nicht, wieder andere waren etwas langweilig, doch insgesamt hat man bei mir genügend Interesse geweckt, dass ich auch weiterhin zuschauen werde. Mission Accomplished, also.

Nadine Watz - myFanbase

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