Bewertung

Review: #5.06 Licht und Schatten

Foto: Paul Adelstein, Private Practice - Copyright: 2012 ABC Studios
Paul Adelstein, Private Practice
© 2012 ABC Studios

Diese Episode vermittelt zuerst das Gefühl, dass sich viel zu viel ereignet hat, doch im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mit allen Entwicklungen zufrieden bin und nicht denke, dass die Folge überladen war, weil sich die Storys auf alle Charaktere konzentrieren. Es gibt nur einen Patientenfall und der ist wunderbar auf Cooper zugeschnitten.

"You're making him afraid to fail. An eight year old can't be afraid to fail, because, you know, life is full of failure. It's how we learn."

Obwohl Cooper nun Vater ist und man sich wünscht, mehr von seiner Beziehung mit Mason zu sehen, so hat mir die einzige kurze Szene der beiden schon gut gefallen und macht Lust auf mehr. Cooper verhält sich Mason gegenüber richtig toll und ich habe das Gefühl, dass sich hier eine schöne Vater-Sohn-Beziehung entwickeln wird. Der Fall, mit dem er in dieser Folge zu tun hat, ist ziemlich schwere Kost, denn ich könnte den Eltern des kleinen Ollie wirklich den Hals umdrehen. Sie verabreichen ihrem Kind Drogen, weil er ihrer Meinung nach an ADHS erkrankt ist. Ich finde es unmöglich, wie die Eltern sich verhalten, doch ich kann mir gut vorstellen, dass es mehrere von dieser Sorte gibt und es freut mich, dass man dieses Thema hier anschneidet. Doch das Beste an diesem Fall war eindeutig Coopers Rede am Ende, die mir sehr zu Herzen ging und erneut gezeigt hat, warum man diesen Charakter einfach lieben muss. Er setzt sich für den Kleinen ein und zeigt damit, was für ein wunderbarer Arzt er ist und vor allem, was für ein toller Mensch er ist, weil er den Eltern noch eine Chance gibt. Er glaubt an das Gute im Menschen und es ist schön, ihn so zu sehen.

"You're fun." - "I'm not fun, I'm awesome."

Die zweite Storyline, die mich begeistert hat, war die Entwicklung bei Amelia. Nachdem sie in der letzten Folge einen so schweren Schicksalsschlag erlitten hat, greift sie also wieder zu Drogen und findet in Ryan den perfekten Partner. Sie kann ihm als Ärztin Tabletten verschreiben und die beiden nutzen das voll und ganz aus. Ich kann mir gut vorstellen, wie ihr zumute ist und diese Storyline für sie, gefällt mir richtig gut. Nachdem sie in der letzten Staffel eher weniger zu tun hatte, finde ich das für ihren Charakter sehr passend und es freut mich, dass die Autoren darauf eingehen, weil es so viele Menschen gibt, die mit Tablettensucht leben. Doch bei Amelia ist das alles noch viel schlimmer, denn sie ist Neurochirurgin und bei ihr steht sehr viel auf dem Spiel. Ich bin gespannt, wie man diese Story weiterverfolgt, denn es macht den Anschein, als ob Amelia nun richtig tief gesunken ist und ich denke, dass es sehr schwer für sie sein wird, da wieder raus zu kommen.

"It's not my blood, it's her blood."

Hilfe wird sie wahrscheinlich von Charlotte bekommen, deren Rückblicke mir ebenfalls gefallen haben, weil sie zeigen, wie Charlotte so wurde, wie sie ist. Man wusste bisher nie, wie sie selbst tablettensüchtig wurde, doch das hat man in dieser Folge aufgeklärt. Ich saß wirklich gebannt vor dem Bildschirm, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es soweit gekommen ist und vor allem, was geschehen ist. Das Beste daran war die Verknüpfung mit Amelias Fall. Immer wenn sich Charlotte mit Amelia auseinander setzen musste, erinnerte sie sich an ihre Vergangenheit und der Spannungsbogen baute sich so schön nacheinander auf. Ich habe richtig mit ihr gefühlt, als sie diesen Autounfall verursacht hat, weil das für sie der Moment war, in dem ihr klar wurde, dass sie ein Problem hat. Ich bin gespannt, welchen Moment Amelia erleben muss, damit ihr klar wird, dass sie so nicht weitermachen kann.

"What is this? Fantasy Football?" - "Fantasy sperm ball."

Was mich eher weniger in dieser Episode interessiert hat, war die Entwicklung bei Addison. Sie ist also kurz davor, sich befruchtete Eizellen einpflanzen zu lassen und dem Moment, Mutter zu werden, immer näher. Ich fand die Umsetzung jetzt nicht schlecht, aber irgendwie hab ich langsam das Interesse an dieser Story verloren, weil sich bei Addison alles nur noch um die Schwangerschaft dreht. Ich schätze aber mal, dass es in dieser Staffel darum gehen wird, weshalb ich jetzt mit nichts anderem rechne, zumindest momentan nicht. Und das finde ich etwas schade, denn dieser Charakter hat noch viel mehr Potenzial, als dass sie sich jedes Mal nur wegen ihrer Schwangerschaft Gedanken machen muss. Dennoch fand ich die Umsetzung gut, denn sie hat einige erheiternde Momente geboten, unter anderem die Auswahl des Samenspenders, zu der sie um die Meinung der männlichen Ärzte gebeten hat. Hier musste ich wirklich lachen. Das war ein schöner Moment. Doch noch viel besser hat mir Sam gefallen. Sein Gespräch mit Jake war richtig gut, weil dieser ihn darauf aufmerksam macht, dass die Beziehung zwischen ihm und Addison einfach nicht das ist, was sie sein sollte. Und er hat völlig recht damit, denn seine Argumente passen perfekt. Mal schauen, wie sehr sich Sam das zu Herzen nimmt und wie er sich entscheidet. Im ersten Moment dachte ich, dass er doch noch sagt, dass Addison seinen Samen nehmen soll, doch da habe ich mich getäuscht. Ich hätte es zwar schön gefunden, doch das wäre zu einfach gewesen. Ich hoffe jetzt nur nicht, dass Sam beschließt, Addison zu verlassen, weil das ein richtiger Rückschlag für sie wäre, den ich jedoch von Sams Seite aus nachvollziehen kann. Doch ich mag da gar nicht an die Auswirkungen auf Addison denken, denn ich weiß nicht, ob sie das jetzt überstehen würde, besonders nicht, wenn sie wirklich schwanger werden sollte. Aber das steht noch in den Sternen.

"You are beautiful and smart, sexy, you're kind and warm and unbelievably loving. And you cheated. Doesn't mean that you should be punished or punish yourself. It just means you're normal, like everybody else. It means, you're imperfect, like me. So, I think that you should go with the musician, because we all could use a little more music in our lives."

Das Einzige, was mich an dieser Story richtig begeistert hat, war das Gespräch von Sam und Addison, in dem er ihr klar macht, dass er auch nicht perfekt ist. Diese Szene bleibt mir im Hinterkopf und zeigt, dass kein Mensch perfekt ist und jeder irgendwann Fehler macht. So ist das Leben nun mal und es war schön von Sam, sie darauf aufmerksam zu machen. Das war sehr emotional und hat Sam sehr viele Sympathiepunkte gebracht. Da hatte ich ihn richtig gern, was ich in den letzten Folgen ein bisschen vermisst habe.

Was ich mit der Zeit langsam auch vermisse, ist die große Handlung von Jake. Ja, er ist zwar nun der Arzt von Addison, aber das kann doch nicht alles sein, oder? Er ist immerhin jetzt Hauptcharakter und sollte auch eine Story bekommen, die ihn scheinen lässt, denn bisher steckt er im Hintergrund, was ich sehr schade finde, da er mich wirklich interessiert. Vielleicht muss man hier warten, bis Amelias Story erzählt wurde, damit man sich auf ihn konzentrieren kann. Mal sehen.

Auf Sheldon sollte man sich auch mehr konzentrieren, weil er ebenfalls ein so toller Charakter ist, der viel zu wenig Story bekommt. Man hat zwar gesehen, dass er wohl Gefühle für Amelia entwickelt und vielleicht so in ihre Story eingebunden wird, doch ich weiß noch nicht, ob ich das möchte. Sheldon und Amelia passen im Moment für mich noch nicht zusammen. Aber das überlasse ich jetzt den Autoren, denn eine solche Story kann man ja auch gut aufbauen. Das wird sich dann zeigen, ob es passt oder nicht.

Was wohl überhaupt nicht mehr passt ist die Beziehung zwischen Pete und Violet. Ihre Story hat mich überhaupt nicht interessiert. Sollte sie ihren Job zurück bekommen, bedeutet das sowieso nur wieder Drama und darauf habe ich ehrlich gesagt wenig Lust. Dann sollten sich die Autoren lieber wieder mehr auf die Ehe der beiden konzentrieren. So wie es aussieht, erreichen sie nun einen kritischen Punkt, denn Pete kann einfach nicht mehr. Sein Ausbruch am Ende der Folge hat mir sehr gefallen, denn es zeigt, dass er einfach nicht mehr kann. In der letzten Folge war zwar ein schöner Moment zwischen ihnen, doch hier hat sich alles wieder gewendet. Ich bin richtig gespannt, wie das weitergeht. Bitte mehr davon und weniger von Violets Job.

Fazit

Trotz zahlreicher Ereignisse wirkte die Episode nicht überladen. Besonders Amelias und Charlottes Story haben mir gefallen und auch Cooper konnte wie immer überzeugen.

Alex Olejnik - myFanbase

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