Bewertung

Review: #5.20 Eingesperrt

Foto: Paul Adelstein, Private Practice - Copyright: 2012 ABC Studios
Paul Adelstein, Private Practice
© 2012 ABC Studios

So langsam steuern wir auf das Staffelfinale zu und kurz vor Schluss bieten uns die Autoren eine Folge, die viel mit Patientenfällen zu tun hat, aber dennoch überzeugen kann. Normalerweise bin ich immer dafür, mehr von den Ärzten und ihren Lebenssituationen zu sehen, doch hier konnte ich mich mit den Patientenfällen gut abfinden, weil es keine leichten Situationen sind, aber gut umgesetzt wurden.

I'm a boy.

Cooper und Violet behandeln die 10-jährige Melody, die im Körper eines Mädchens gefangen ist, obwohl sie sich wie ein Junge fühlt. Dieses Thema ist sicherlich kein einfaches und man findet dazu nicht viele Serien, die sich damit auseinandersetzen. Ich denke jedoch, dass es sehr viele Fälle von GID gibt, weshalb ich das Thema für unsere Ärzte ganz passend fand. Die kleine Melody tat mir wirklich leid, weil keiner auf sie eingehen will und besonders ihre Mutter nicht auf sie hören will. Ich kann mir gut vorstellen, wie es ihrer Mutter geht, denn ich denke nicht, dass es für Eltern einfach ist, zu erkennen, dass ihr Kind eigentlich vom anderen Geschlecht sein sollte. Mir hat gefallen, wie die Mutter auf ihrer Meinung behaart hat, während der Vater sich Sorgen um Melody macht und erkennt, dass etwas nicht stimmt. Ich denke, dass diese Situationen auf diese Weise ablaufen können, weshalb mir die Umsetzung gut gefallen hat. Das Beste an dem Fall war jedoch wieder Cooper, den ich für einen ausgezeichneten Arzt halte und der sich immer für seine Patienten einsetzt. Er weiß, was richtig ist und versucht immer das Beste zu tun und das schätze ich an ihm sehr. Letzten Endes überzeugt er die Eltern doch noch und es hat mich gefreut, dass Mason hier einen Beitrag dazu geleistet hat. Wir alle haben gesehen, wie Mason mit dem Tod von Erica nicht zurecht kommt und es ist verständlich, dass er seinen Schmerz an Cooper auslässt. Mir hat gut gefallen, wie die Situation am Ende wieder gedreht wird und Cooper wieder Zugang zu Mason findet, denn diese Familie hat schon genug gelitten und ich mag es nicht, Cooper in Schmerz zu sehen. Die letzte Szene, als Cooper, Charlotte und Mason auf der Couch sitzen, hat bei mir ein gutes Gefühl zurückgelassen und es hat mich gefreut, dass auch zwischen Charlotte und Cooper alles wieder in Ordnung zu sein scheint. Manchmal braucht man einfach Hilfe von außen, um zu erkennen, was wichtig ist und vor allem wer. Ein schönes Ende für diese Story, das mich sehr beruhigt hat.

Is it illegal?

Der zweite Patientenfall hat mir ebenso gut gefallen, weil es ebenfalls ein Thema ist, dass sicherlich oft vorkommt, man davon jedoch nicht viel mitbekommt, wenn es einen nicht selbst betrifft. Addison und Pete behandeln eine Frau, die ihr Baby in den USA zur Welt bringen will, um ihm eine gute Zukunft zu sichern. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, dass dies für Diskussionen unter den Ärzten gesorgt hat. Nicht jeder Arzt hat dazu die gleiche Meinung und ich kann mir vorstellen, dass in vielen Krankenhäusern nicht damit umgegangen wird, wie es hier geschehen ist. Aber das ist nunmal "Private Practice" und unsere Ärzte wollen nur das Beste für ihre Patienten. Außerdem denken sie viel nach und wissen mittlerweile, was sie tun können und was nicht. Ich fand es gut, dass Addison und Pete den Wunsch der Frau erfüllt haben, damit sie nicht abgeschoben wird und ihr Baby in einem Land großziehen muss, indem es keine Zukunft hat. Ich denke, dass Addison Probleme damit hatte, dann aber doch an Henry gedacht hat und nur das Beste für das Baby wollte. Ich war ebenfalls auf der Seite der Frau, weshalb ich die Umsetzung gelungen fand. In dieser Story hat mir auch Pete sehr gut gefallen, der ebenso wie Cooper, direkt an die Patienten denkt und sich für sie einsetzt. So einen Arzt wünscht man sich auf jeden Fall.

In Zusammenhang mit diesem Fall steht auch die Beziehung von Pete und Violet, die langsam wieder sehr kompliziert wird. Die beiden sind sich erneut uneinig und wissen nicht genau, was sie wollen. Beziehungsweise wissen sie das, doch beide sind unterschiedlicher Ansicht. Pete will alles vergessen und noch einmal von vorne anfangen und die Zeit mit Violet genießen, während diese erstmal die Probleme beseitigen will. Ich weiß nicht, welchen Ausgang diese Story haben wird, aber irgendwie habe ich kein gutes Gefühl mehr, denn hier treffen doch zwei Extreme aufeinander. Ich kann sehr gut verstehen, dass Pete auf einmal abhauen will, weil es ihm zuviel wird. Andererseits verstehe ich auch Violet, die sich damit auseinandersetzen möchte. Vielleicht schaffen die beiden es, irgendeinen Kompromiss zu finden, um ihre Ehe zu retten. Nach dieser Folge habe ich kein gutes Gefühl mehr, aber wir werden sehen, wie sich das entwickelt. Schade wäre es, sie jetzt wieder auseinander zu bringen, denn an diesem Punkt waren wir schonmal.

By the way

Neben diesen Patientenfällen gab es noch Amelia, die weiterhin mit ihrer Schwangerschaft konfrontiert ist. Es freut mich, dass sie auf sich Acht gibt, gesund ist und sich Jake anvertraut. Ich weiß nicht, wie ich diese Situation durchstehen würde und ich kann mich beim besten Willen nicht in sie hineinversetzen. Ich bin einfach nur beeindruckt, dass sie das schafft und nicht komplett zusammenbricht. Einen großen Teil macht hier wohl Jake, der kein Mitleid zeigt, sondern sich wie ein Arzt verhält und Amelia mit den harten Fakten konfrontiert. Ich glaube, das braucht sie und das ist es, was sie daran hindert, zusammenzubrechen. Jake gefällt mir in dieser Rolle sehr gut, auch wenn es zu wenig ist, was von ihm gezeigt wird. Schade finde ich auch, dass man Sheldon nicht mehr gesehen hat, denn ich hatte damit gerechnet, dass er nach Amelias Anruf zurückkehrt.

Und dann wäre da noch Addison und Baby Henry. Diese Story war für mich Fehl am Platz, denn Sam ging mir erneut auf die Nerven. Ich kann nicht sagen warum, aber ich fand es unmöglich, dass er sich darüber aufregt, auf Henry aufgepasst zu haben, wo er es doch selbst vorgeschlagen hat. Das passt irgendwie nicht und Sam sollte sich endlich mal klar werden, was er eigentlich will. Denn die Zeit, die er mit Henry verbracht hat, scheint ja nicht wirklich schlimm gewesen zu sein. Ich frage mich, ob er sich jetzt doch entschließt, mit Addison zusammen sein zu wollen, obwohl sie ein Baby hat, oder ob dies noch ganz anders enden wird. Spätestens im Staffelfinale erwarte ich mir hier eine Auflösung.

Fazit

Obwohl sich die Episode mit zwei schwierigen Patientenfällen befasst hat, war sie nicht weniger gut und konnte mich überzeugen. Es waren Kleinigkeiten, die mir nicht gefallen haben, und dazu gehört vor allem Sam. Ansonsten eine solide Folge, die Lust auf die verbleibenden in dieser Staffel macht.

Alex Olejnik - myFanbase

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