Bewertung

Review: #4.07 Comeback mit Opfer

Shawn muss sich einer neuen Erkenntnis stellen: er weiß doch nicht alles über Gus! Davon, dass sein bester Freund zu Collegezeiten Mitglied einer A-Cappella-Band war, hatte Shawn bislang überhaupt keine Ahnung.

Die Einblicke in Gus' Vergangenheit sind dann aber auch schon mit das beste, was diese Episode zu bieten hat. Ansonsten erweist sich die Handlung als ziemlich spannungsarm und unoriginell. Es war eigentlich von Anfang an klar, dass sich der scheinbar unentschlüsselbare Code von Leonard mit Musik lösen lässt - es konnte gar nicht anders sein. Ich habe die ganze Zeit nur darauf gewartet, dass irgendeiner aus der Gruppe um Shawn wenigstens mal eine Theorie in dieser Richtung aufstellt, aber der logische Zusammenhang wollte zunächst partout niemandem einfallen. Auch dass der große schwarze Mann mit der Narbe im Gesicht nicht der Böse ist, konnte man sich denken, denn eine so auffällige, klischeehafte Figur kann nur eine Finte sein.

Shawn und Gus bekleckern sich darüber hinaus nicht gerade mit Ruhm, als sie sich bei ihrer Herumschnüffelei in der Lagerhalle durch ihre Handys verraten. Inzwischen ist den meisten Menschen schon in Fleisch und Blut übergegangen, dass man sein Handy im Kino ausschaltet, da sollten zwei Detektive, die schon einige Mordfälle gelöst haben, doch darauf kommen, dass man Handys während eines geheimen Erkundungsmanövers wenigstens auf Vibrationsalarm einstellt. Wenigstens das.

Gus' ehemalige Bandkollegen Tony und Joon konnten in mir keine echten Sympathien wecken, dazu wirken sie zu selbstsüchtig und nervig. Bemerkenswert ist jedoch die Szene, in der Shawn seine Befürchtung äußert, er und Gus könnten sich ebenso entfremden, wie sich Gus von seinen früheren Bandkollegen entfremdet hat. Gus erwidert darauf, dass Shawn ihn schon so oft in Schwierigkeiten, viele davon lebensbedrohlicher Art, hineingezogen hat, ohne dass Gus sich dafür von ihm abgewendet hätte, was bedeutet, dass es auch in Zukunft nie passieren wird. Dieser kleine Moment sagt viel über die Freundschaft zwischen Shawn und Gus aus. Gus verzeiht Shawn viele Dinge, die er anderen Menschen nie verzeihen würde, einfach weil das Vertrauen und das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den beiden so stark ist. Gus weiß, dass Shawn ihn braucht und ihn nie absichtlich verletzen würde.

Ein Diskussionspunkt in dieser Folge ist die Frage, ob Juliet und Lassiter von Anfang an ehrlich zu Shawn und Gus hätten sein und sie in die Undercover-Aktion einweihen sollen. Nach all dem, was die beiden Psych-Detektive schon für das Santa Barbara Police Department geleistet haben, darf man schon der Ansicht sein, dass Shawn und Gus mehr Vertrauen verdient hätten. Gerade angesichts der Tatsache, dass Gus durch seine Freundschaft zu dem Opfer so persönlich betroffen ist, hätte man sich zumindest von Juliet mehr Teamgeist gewünscht. Shawn und Gus sind keine Polizisten, wie Lassiter nicht müde wird zu betonen, und können aus rechtlicher Sicht natürlich nicht erwarten, in Polizeiaktionen eingeweiht zu werden, aber was wäre die Polizei von Santa Barbara ohne die beiden? Wie viele Mordfälle haben die Cops nicht einmal als solche erkannt, bis Shawn ihnen die Augen geöffnet hat? Selbst in dieser Folge war es wieder so. Ich fände es durchaus mal eine gelungene Retourkutsche, wenn die beiden Psych-Detektive streiken würden, oder sich vielleicht einer anderen Ermittlungsbehörde anschließen, so dass die Polizei von Santa Barbara um die Gunst von Shawn und Gus kämpfen muss. Aber das wird wohl eher nicht passieren.

Maret Hosemann - myFanbase

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