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Review: #4.11 Beim Tod hört die Freundschaft echt auf

Wenn sich eine Romanze zu einer ernsthaften Liebesbeziehung entwickelt, stehen beide Partner irgendwann vor der heiklen Aufgabe, den jeweils anderen den Eltern vorzustellen. Nicht selten muss da Schwiegermonsteralarm ausgelöst werden. Bei Gus sieht das jedoch ganz anders aus. Was seine Eltern von seiner neuesten Freundin halten, ist zweitrangig. Er muss sie erst einmal durch den Shawn-Check bringen.

Shawn stellt nicht jede, aber doch viele Schwiegermütter in den Schatten. Er neigt dazu, Gus' Freundinnen mit Fragen zu löchern, ihre Freundeskreise unter die Lupe zu nehmen und alles an ihnen in Zweifel zu ziehen. Gus akzeptiert das, weil er weiß, dass Shawn ihn letztlich nur beschützen will – und weil Gus eben Gus und Shawn eben Shawn ist.

Da Shawn gerade selbst eine Trennung hinter sich hat, reagiert er noch kritischer als gewöhnlich auf Gus' neue Flamme. Er ist eifersüchtig auf Ruby, die sich auch noch prima mit Henry versteht. Als es in Rubys Extremsportler-Clique zu vorgetäuschten und echten Todesfällen kommt, vermutet Shawn sofort, dass Ruby mit drin steckt. Hat gerade noch jemand ein Déjà-vu? Das ist so ziemlich genau die gleiche Prämisse, unter der die vorherige Episode stand, in der Shawn eifersüchtig auf Juliets Bruder war, den auch alle ganz toll fanden und den Shawn verdächtig hat, krumme Sachen zu machen. Wieder steht Shawn mit seinem Verdacht natürlich zunächst auf einsamen Posten. Letztlich erweist sich Ruby nicht wirklich als schuldig, aber doch als nicht ganz ehrlich.

Diese starken Parallelen zu den Ereignissen der Vorwoche haben mich schon ziemlich gestört. Shawn zweimal hintereinander eifersüchtig zu zeigen, scheint mir auch kein so gelungener Kniff zu sein, da es ihn ein bisschen missgünstig wirken lässt, auch wenn er in dieser Episode ehrlich mit seinen Gefühlen umgeht und zugibt, dass ihn seine Trennung von Abigail daran hindert, Ruby mit offenen Armen zu empfangen.

Am Ende trennen sich Gus und Ruby, obwohl sie das ganze Abenteuer heil überstanden haben und sich dabei eigentlich sogar näher gekommen sind. Gus schien bereit, Rubys gefährliche Hobbys zu akzeptieren, und Ruby war von Gus' Mut und Einsatzbereitschaft beeindruckt. So richtig viel Sinn ergibt das abrupte Aus daher nicht. Wenn man keine neuen Nebencharaktere, von denen es bei "Psych" ja kaum welche gibt, in die Serie einführen will, dann sollte man eine Episode wie diese vielleicht anders oder gar nicht inszenieren.

Kommen wir zu etwas positivem. Die Interaktion zwischen Shawn und dem neuen Leichenbeschauer, der mir schon bei seinem ersten Auftritt gut gefallen hat, ist sehr gelungen. Dieser Leichenbeschauer ist ganz nach Shawns Geschmack: intelligent, exzentrisch, mit Sinn für lakonischem Humor. Ich hoffe, dass wir ihn noch öfter sehen werden.

Maret Hosemann - myFanbase

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