Bewertung

Review: #6.10 Indiana Shawn und der Tempel des rostigen Dolches

Allzu viele wiederkehrende Gaststars gibt es bei "Psych" ja nicht. Umso schöner ist, es, wenn mal wieder ein bekanntes Gesicht auftaucht, das eine gewisse Geschichte mit den Hauptcharakteren hat. So gehören beispielsweise die Episoden um den Serienkiller Yin/Yang zu den besten Episoden der Serie. Eine zweite unglaublich charismatische Figur war die des Kunstdiebs Pierre Despereaux, der Shawn mindestens ebenbürtig war, wenn es darum ging, sich aus unliebsamen Situationen herauszuwinden. Und genau dieser feiert in #6.10 Indiana Shawn and the Temple of the Kinda Crappy, Rusty Old Sword sein Comback.

"It's my emergency ring. [...] What if the perfect proposal moment presents itself? I gotta be ready."

Bevor Despereaux seinen großen Auftritt hat, steht erst einmal die verständliche Diskussion zwischen den beiden besten Freunden an, was es mit Shawns Verlobungsring in der Nintendo-Spielekonsole auf sich hat. Gus ärgert sich, dass Shawn ihn anscheinend von seinen Zukunftsplänen ausschließt, obwohl sie einander eigentlich immer alles erzählten. Shawn versucht sich herauszuwinden und entgegnet, dass es sich bei dem Ring um einen "Notfallring" handelt, was man ihm jedoch nicht so recht abkaufen mag. Erstens ist er im Zweifel für Juliet gedacht, der Frau, in die er seit sechs Jahren verliebt ist und zweitens ist es der Ring seiner Großmutter. Ein solches Symbol der Liebe trägt man nicht aus Spaß mit sich herum.

Gus ist seinem Freund nicht lange böse, müssen die beiden doch sich mal wieder um ein paar Neuankömmlinge im Museum kümmern. Zu diesem haben die beiden noch immer eine enge Verbindung, seit sie das Dinosaurierskelett freigelegt haben und eine Mumie dingfest gemacht haben. Und schon als das Wort „Kunstwerke“ fällt,wird klar, auf was die Episode hinauslaufen wird. Natürlich werden die Schätze gestohlen und Shawn und Gus müssen sich verantworten, da sie für die Sicherheit der Gemälde zuständig waren.

Shawn fühlt sich persönlich verantwortlich für das Missgeschick und da auch Lassiter und der Museumskurator ihn ständig damit aufziehen, sieht er sich gezwungen, Hilfe zu suchen. Die findet er, wen wundert es beim Thema Gemälde, in Pierre Despereaux. Es tut gut, Cary Elwes wieder in der Rolle des gewieften Diebes zu sehen und die Szenen zwischen ihm und Shawn gehören zu den besten der gesamten Episode. Man kommt aus dem Lachen kaum noch heraus, als die drei den Dieben auf die Spur kommen, ihnen einen alten Dolch stehlen und dann fliehen wollen.

"Come on, Spencer, don't beat yourself up. I mean, thanks to you another criminal is dead. In my book, you can hold your head up high around here."

Die Episode nimmt eine eigenartige Wendung, als Despereaux nach der mit unglaublichem Lachsalven gefüllten Verfolgungsjagd zu Wasser plötzlich in seinem Boot explodiert. Der unerwartete Tod seines Idols, und als solches kann man Despereaux zweifelsohne für Shawn bezeichnen, reißt Shawn in ein tiefes Loch. Noch nie haben wir den lebenslustigen Freigeist so gesehen wie in dieser Episode. Er leidet unter dem Tod, glaubt lange Zeit nicht daran, dass er wirklich von ihnen gegangen ist und klammert sich noch an der Beerdigung an den letzten Strohhalm, dass Despereaux tatsächlich nur seinen Tod vorgetäuscht hat. Und ein bisschen ahnt man als Zuschauer schon, dass Shawn Recht haben könnte.

Mit einem genetischen Fingerabdruck machen einen die Autoren vorerst einen Strich durch die Rechnung. Und nach anfänglicher Trauer besinnt sich Shawn und will den Fall um den Dolch dann doch lösen, Despereaux zuliebe. Und dann, in einem Moment als man längst akzeptiert hat, dass der Meisterdieb tatsächlich tot ist, taucht er unverhofft wieder auf. Es war irgendwie zu erwarten und doch freut man sich mit Shawn wie ein kleines Kind.

Gemeinsam lösen die drei schließlich den Fall um den rostigen alten Dolch, die verschwundenen Gemälde und den alten Mann, der nicht sehnlicher wollte, als als Maler anerkannt zu werden. Danach verschwindet Despereaux wieder in der Versenkung bis zum nächsten Wiedersehen mit Shawn und Gus. Ich hoffe inständig, das wir das noch erleben dürfen.

Fazit

Mit Indiana Jones hat die Episode nur am Rande zu tun. Es geht vielmehr um Freundschaft und Gefühle, was in "Psych" ja nicht zur Tagesordnung gehört. Wir dürfen dabei einen tieftraurigen Shawn erleben, den man sonst so noch nicht erlebt hat. Und wir dürfen einen gut aufgelegten Cary Elwes zusehen, wie er mit mächtig viel Spaß durch die Episode sprintet. Alles in allem genau das, was eine gute Episode von "Psych" ausmacht.

Melanie Wolff - myFanbase

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