Bewertung

Review: #1.04 Brieftaube

In dieser wie gewohnt zauberhaften und kunterbunten Episode spielt das Thema Berührung eine große Rolle. Dass Ned und Chuck sich nicht berühren dürfen, ist dem Zuschauer bereits in Fleisch und Blut übergegangen, doch zum ersten Mal sieht sich Ned damit konfrontiert, dass andere Männer seine über alles geliebte Chuck sehr wohl berühren dürfen und es, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt, auch tun.

Der einarmige Bandit

Als Chuck am Tatort eines Verbrechens stolpert, muss Ned ausweichen, was ihn vor Unwissenden natürlich wie ein komplettes Arschloch aussehen lässt. Chuck weiß, dass Ned ihr mit seiner Ausweichaktion das Leben gerettet hat, dennoch genießt sie das Gefühl, von einem anderen Mann, der sich zunächst Conrad nennt, aufgefangen zu werden. Ned platzt fast vor Eifersucht, was sich auch durch die Erkenntnis, dass Conrad in Wahrheit Lemuel heißt, ein entflohener Sträfling ist und nur einen Arm hat, kaum ändert. Ned kann einem wirklich Leid tun, doch auch Chuck verdient Verständnis, denn jeder Mensch sehnt sich nach Berührung und Zärtlichkeit. Wie wir ja wissen, hat sie bei jeder Berührung von Lemuel an Ned gedacht, was uns Zuschauern, die wir durch den ganzen Stil der Serie ohnehin in permanente Knuddelstimmung versetzt werden, das Herz aufgehen lässt. Natürlich muss sich Ned vor Lemuel nicht fürchten, da dieser erstens wieder in den Knast geht und zweitens seine große Liebe bereits in einer einbeinigen Windmühlen-Bewohnerin gefunden hat. Einfach zum knuddeln.

Drei Frauen und eine Brieftaube

Olive kümmert sich gemeinsam mit Chucks verschrobenen Tanten Lily und Vivian um eine Brieftaube, die einen Flügel verloren hat. Das Ergebnis sind nicht nur herrlich schräge Szenen, sondern auch Olives Erkenntnis, dass sie Lily und Vivian viel zu gerne hat, um die beiden damit zu schocken, dass Chuck (wieder) lebt. Damit verdient sich Olive natürlich ein paar satte Pluspunkte. Die Chancen, dass Chuck und Olive Freundinnen werden, auch wenn sie beide den gleichen Mann lieben, stehen gar nicht so schlecht. Olive und Chuck haben beide ein großes Herz und dass sie die gleichen Menschen lieb haben - nicht nur Ned, sondern auch Lily und Vivian – kann durchaus ein verbindendes Element sein.

Bezaubernde Kleinigkeiten

Die Episode demonstriert sehr schön, dass "Pushing Daisies" nicht nur aufgrund der vielen großen Handlungsstränge, wie Neds Gabe, so zauberhaft ist, sondern auch dank der vielen Kleinigkeiten, der lustigen Details und Randideen. So haben wir in dieser Episode eine narkoleptische Kuratorin, die alle aus Gewohnheit zunächst für tot halten, erfahren ein bisschen mehr über Neds Hund Digby, der Türen öffnen und den Feueralarm betätigen kann, und stellen fest, dass Lily trotz nur einen Auges das Auto fährt, statt der zweiäugigen Vivian und Olive. Mit viel Komik wird auch die Frage inszeniert, wer oder was für das zweite Leben einer Taube geopfert wird – Emerson oder doch eher ein Eichhörnchen?

Maret Hosemann - myFanbase

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