Bewertung

Review: #1.03 Grabräuber

Foto: Pushing Daisies - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Pushing Daisies
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach den ersten beiden sehr überzeugenden Folgen der neuen Serie, hat mir auch Episode Nummer drei gut gefallen.

Young Ned

In dieser Episode erfahren wir, wie Ned herausgefunden hat, dass er Lebewesen nur eine Minute zum Leben erwecken kann, bevor ein anderes Lebewesen sterben muss. Sehr interessant finde ich, dass der neunjährige Ned dabei nicht etwa zufällig arbeitet, sondern alles genau vorbereitet und die Zeit stoppt. Wir erfahren auch, dass Ned bis auf Chuck keinen anderen Menschen - außer natürlich unwissentlich seine Mutter - länger als eine Minute zum Leben erweckte.

Fall der Woche

Ein sehr schöner Zug der Serie ist, dass sie bereits abgeschlossene Dinge wieder aufgreift. In diesem Folge handelt es sich um den Tod des Bestattungsunternehmers, der Chuck beerdigen sollte und nur deswegen verstorben ist, weil Ned beschloss, Chuck nicht noch einmal zu berühren. Er wusste also, dass jemand anderes für Chucks Leben gehen musste.

Der absurde und witzige Aspekt an diesem Fall ist, dass der Bestattungsunternehmer ein richtig gieriger Dieb war. Lustigerweise auch noch ein dicker, bei dem man sich fast schon bildlich vorstellen kann, wie er wertvolle Dinge an sich reißt, als wäre es Essen. Nun kommt dem Zuschauer sofort der Gedanke, dass Chuck gegen diesen Mann ein sehr guter Tausch war. Doch konnte Ned ja nicht wissen, wen es trifft, was seine Entscheidung umso schwerwiegender macht.

The Dead-Girl & The Piemaker

Chuck ist zunächst begeistert von der Idee, dass sie nun sein kann, wer sie will. Das finde ich realistisch, denn wer möchte nicht einmal die Möglichkeit haben, einfach neu anfangen zu können, ohne dass einen wirklich jemand kennt. Zwar kennen sich Chuck und Ned schon sehr lange, haben aber auch ewig nichts voneinander gehört. Dabei überrascht mich persönlich immer wieder positiv, wie stark ihre Sandkastenliebe noch ist. Und der Kuss der beiden, nur mit der Folie zwischen ihnen, ist einfach unheimlich süß.

Nachdem Chuck jedoch herausfindet, dass an ihrer Stelle ein anderer Mensch sterben musste, ist sie ein wenig von Ned enttäuscht. Sie kann nicht glauben, dass sie auf Kosten eines anderen Menschen am leben ist. Und ganz im Gegensatz zum Anfang ist sie das erste Mal nicht besonders erfreut darüber, wieder am Leben zu sein. Was sie sehr sympathisch macht, ist, dass sie sich nicht darum kümmert, wer und wie der Tote war. Für sie zählt nur das Menschenleben, das für sie eingetauscht wurde. Nicht verwunderlich ist ihre Bitte an Ned, dass er sich bei dem Verstorbenen entschuldigt und sie sich für die zweite Chance bedankt. Natürlich hat Ned recht, wenn er sagt, dass er nicht wusste, wen es treffen würde, doch schlussendlich wusste er, dass es einen Toten geben würde.

Das klärende Gespräch der Beiden im letzten Drittel war sehr schön anzusehen und typisch für ihre Beziehung. Als Ned Chuck ganz am Ende dann noch sagt, dass er sie jeder Zeit nochmal "eintauschen" würde, ist alles zwischen den beiden geklärt, denn auch Chuck ist froh, trotz aller Umstände, weiter zu leben.

Emerson Cod

Emerson wiederrum ist, verständlicherweise, etwas genervt von der Tatsache, dass Chuck jetzt bei den Untersuchungen zu den Fällen dabei ist und verlässt daher auch die Befragung des Toten. Später scheint er es regelrecht zu genießen, Chuck die Wahrheit über die "Eine-Minute-Regel" zu erzählen. Dabei kommt es bei mir allerdings nicht unsympathisch an. Im Gegenteil: Man merkt, dass Emerson ein Charakter ist, dem sehr an Wahrheit gelegen ist und der nichts von kleinen Geheimnissen hält, die nur zum eigenen Schutz dienen. Ein wenig geht es ihm aber auch sicherlich darum, dass er der Tote hätte sein können...

Lily & Vivian

Wieder sehen wir Vivian und Lily in ihrer Trauer um Chuck und verstehen umso mehr, wie sehr sie sie geliebt haben. Selbst Lily, die eher robust scheint und sich von außen selten etwas anmerken lässt, scheint an diesem Punkt sehr verletzlich. Schön ist dann natürlich Chucks Idee, ihren Tanten etwas Lebenslust zurückzugeben. Wenn auch auf recht ungewöhliche Weise mit homöopathischen Mittelchen. Es bleibt abzuwarten, ob es den Tanten dadurch wirklich besser geht.

Olive Snook

Olive ist von ihrer Liebe Ned gegenüber und ihrer Eifersucht Chuck gegenüber so abgelenkt, dass sie kaum Augen für die Annäherungsversuche des Kaufmannes Alfredo hat. Sie macht ihre Abneigung gegen Chuck auch Emerson klar. Dass sie dann diejenige ist, die Chuck unbeabsichtigt hilft, Chucks Tanten mit dem stimmungsaufhellenden Kuchen zu versorgen, ist irgendwie ironisch und trifft den Ton der Serie. Ihr Auftritt bei den Tanten war dann auch sehr aufschlussreich für Olive, was Chuck betrifft.

Fazit

Immer wieder kann mich die Serie begeistern. Folge drei enthält wie immer viele Hintergrund-Informationen zu den Charakteren und treibt die Storylines zügig voran. Auch der Fall der Woche kann überzeugen, zwar nicht besonders in Spannung, aber unter dem Aspekt, dass sie den Piloten thematisch wieder aufgreift. Und die Erzähler-Aufmachung finde ich immer noch toll!

Christian Bönisch - myFanbase

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