Bewertung

Review: #1.08 Bittere Süßigkeiten

O ja, der Nachgeschmack, der am Ende der Folge bleibt, ist mehr als bitter, nachdem Ned in einem "Schwall von Geborgenheit und Zuversicht" mit der Wahrheit über den Tod von Chucks Vater herausrückt.

Aber alles von Anfang. Einmal mehr quält sich Ned mit seinem schlechten Gewissen, da er Chucks Vater vor vielen Jahren unglücklicherweise umbrachte, herum und ersucht dabei Emersons Rat. Dadurch entstanden äußerst amüsante Momente, in denen Chi McBride einmal mehr sein komödiantisches Talent unter Beweis stellt, während sich Ned erneut von einer naiven, kindlichen Seite zeigt, die ihn nur noch liebenswerter macht. Auch im weiteren Verlauf der Episode bleibt er sympathisch, vor allem da er als einziger nicht mit Gewalt gegen die bittere Konkurrenz "Bittersweets" vorgehen möchte und präzise auf seiner Meinung beharrt und sich nach einer friedvollen Lösung des Problems sehnt.

Damit wäre ich auch schon beim Fall der Woche. Zunächst einmal bringt das Trio in den ersten fünfzehn Minuten den Mörder des Italiener Toni DiNapoli hinter Gitter - das Skurrile daran ist, dass der Mörder hierbei eine Puppe namens Sheila ist, die handgreiflich wurde. Nachdem aber verständlicherweise nicht Sheila, sondern ihr "Besitzer" ins Kittchen kommt, geht es aufregend weiter und ein bitterer Konkurrenzkampf zwischen dem "The Pie Hole" und "Bittersweets" versüßt die Folge gewaltig. Gewaltig kommt es auch dann danach, als der Bruder von Bitter-Sweets-Besitzerin Dilly Balsam ermordet in der Karamellmischung aufgefunden wird, während Ned als einziger als Mörder in Frage kommt.

Dabei verbreitet sich erstmals in dieser Season eine düstere und bedrückende Stimmung, die nicht nur für ein paar Sekunden anhält, sondern die sich bereits für einen kurzen Moment am Ende der letzten Folge eingeschlichen hat und sich in den letzten fünfundzwanzig Minuten dieser Episode gnadenlos fortsetzt. Natürlich gäbe es da einige erwähnenswerte Szenen der Folge, die äußerst komisch waren, doch auf eine dunkle, schwarze Art und Weise, wie man sie selbst noch nicht in der Show kannte, obwohl das Thema an sich, Tote wieder auferwecken, um sie zu fragen, wer sie getötet hat, ja schon Makaberes verspricht. Denn es steht schließlich nicht nur die Beziehung von Chuck und Ned auf dem Spiel, die nach diesem Geständnis nie wieder so sein könnte, wie zuvor, sondern auch die Aufdeckung durch Osacar Vibenius, wer Chuck wirklich ist, was alles auf ein interessantes und viel versprechendes Finale hoffen lässt – aber wie ich die Serie bisher kennen gelernt habe, wird sie mich sicherlich nicht enttäuschen.

Ingesamt sticht diese Episode auch vor allem durch ihre "Erzählweise" heraus. Die Folge beschäftigt sich nicht nur mit einem einzigen Fall, sondern verknüpft dabei den ersten mit dem zweiten, wobei man beim zweiten überhaupt nicht das Gefühl hat, es mit einem Case zu tun zu haben. Sehr interessant... so auch die Anspielungen an "Die Vögel", die Hintergrundgeschichte zu Dilly Balsam und wie sie, nachdem sie alle Menschen, die sie liebt, verloren hat, den Mörder ihres Bruders selbst erledigt. Wie gesagt, eine gewaltige Schwere liegt auf der Episode.

Niko Nikolussi - myFanbase

Die Serie "Pushing Daisies" ansehen:


Vorherige Review:
#1.07 Der Geruch des Erfolgs
Alle ReviewsNächste Review:
#2.01 Betty Bienes Bienen

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Pushing Daisies" über die Folge #1.08 Bittere Süßigkeiten diskutieren.