Bewertung

Review: #3.02 Willkommen im Krieg

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Das "Quantico"-Reboot fühlt sich, wie bereits erwartet, in seiner zweiten Episode wie jede beliebige andere Crime-Serie an. Es gibt einen Fall der Woche, der abgehandelt wird und rundherum erfährt man von den Figuren recht wenig. Das ist besonders deshalb schade, weil wir uns hier am Beginn eines neuen Kapitels befinden und die Autoren jede Gelegenheit dazu gehabt hätten, uns die drei neuen Gesichter der Show schmackhaft zu machen. Während man in das Leben von Mike noch ein paar winzige Einblicke erhält, erfährt man über Deep und Celine lediglich, dass sie gerade erst die Ausbildung in Quantico absolviert haben und dort zu den besten gehörten. Man setzt uns die beiden zudem sehr abrupt vor, wodurch das Ganze noch holpriger wirkt.

Ein kleines bisschen mehr Mühe hat man sich wenigstens bei Mike gegeben. Durch eine gemeinsame Vergangenheit mit Owen fügt er sich besser in das neue Team ein. Zudem zeigt man ihn und Ryan in dieser Episode als Team und unterstreicht damit diesen Eindruck. Schade finde ich allerdings, dass das erste, was Ryan und Mike austauschen, rivalisierende Worte sind. Dadurch entsteht die Befürchtung, dass Mike nicht nur im Team jemand sein könnte, der Ryan Kontra gibt, auch in Sachen Liebe befürchte ich Komplikationen. Der attraktive Alan Powell wirkt so, als könnte er das Liebesdreieck rund um Shelby, Ryan und Alex erweitern.

Erneut frage ich mich, wie ernst es die Autoren mit der Ehe von Ryan und Shelby meinen, denn noch immer konnte man keine echten Zeichen der Verbundenheit zwischen den beiden erkennen. Stattdessen unterstreicht man das Gefühl, dass Ryan noch immer an Alex hängt, denn bei dem Beinahe-Kuss zwischen ihm und Alex sieht man sehr deutlich, wie viel sie Ryan noch immer bedeutet. Im gleichen Atemzug wendet sich Alex jedoch von Ryan ab und lässt darauf hoffen, dass sich dieses Liebesdreieck nicht ewig in die Länge ziehen wird, auch wenn klar ist, dass Shelby früher oder später von Ryans Avancen Alex gegenüber erfahren wird.

Ryans Beziehung zu den anderen Hauptcharakteren ist in dieser Episode von großer Bedeutung, denn neben dem holprigen Start mit Mike und seinen Gefühlen für Alex trotz der Ehe mit Shelby gab es auch mit Owen eine bedeutende Wendung. Dass Owen sich opfert und von Ryan niederschlagen lässt, war durchaus ehrenhaft, es erklärt aber nicht die distanzierte Haltung, mit dem er ihm dann später begegnet. Owen scheint es Ryan übelzunehmen, dass er ihn so schlimm zugerichtet hat, obwohl er gleichzeitig wollte, dass Ryan nicht auffliegt und sicherlich gesehen hat, wie schwer Ryan diese Tat fiel, da ihm die Tränen in den Augen standen. Ob das noch Konsequenzen haben wird?

Der Fall der Woche nimmt viel Zeit in Anspruch, wodurch die persönlichen Probleme der Charaktere nur rudimentär angesprochen werden. Ich hätte gern mehr über Neuzugang Jocelyn erfahren, mit der ich irgendwie nicht recht warm werden. Vielleicht liegt dies daran, dass mir Marlee Matlin in ihrer Rolle als Melody Bledsoe in "Switched at Birth" immer unsympathisch war. Lediglich im Fall von Alex bemüht man sich ein wenig und zeigt, dass es den Autoren durchaus bewusst ist, dass es einen Zeitsprung von drei Jahren gab, in denen die Figuren einiges erlebt haben. Alex scheint ihrem Leben in Italien mehr hinterher zu trauern, als man es zunächst gedacht hätte. Zum ersten Mal seit Beginn der Serie ist es nicht die Karriere, mit der Alex glänzen möchte und sie ist selbst davon überrascht, wie sehr sie ihr friedfertiges Leben in Italien vermisst. Ich bin gespannt, ob das auch in den kommenden Episoden noch Thema bleiben wird.

Randnotizen

  • Die Neuzugänge Celine und Deep erinnern mich stark an Iris und Will.
  • Erneut stelle ich mir die Frage, weshalb Alex nach Staffel 2 unbedingt die USA verlassen musste, nun aber problemlos dortbleiben kann.
  • Der Fall der Woche greift ein aktuelles Thema auf und weiß zufällig auch gleich einen Weg, wie man die biologische Waffe bekämpfen kann.

Fazit

Umgehauen hat mich das "Quantico"-Reboot bisher nicht. Die Erzählweise gleicht nun jeder anderen Crime-Serie und die neuen Gesichter hat man uns noch nicht so recht schmackhaft gemacht.

Marie Florschütz - myFanbase

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