Bewertung

Review: #3.03 Das Höllentor

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Wirklich warm geworden bin ich mit dem "Quantico"-Reboot noch nicht. Die neuen Figuren sind noch zu blass, die alten lassen sich schwer wiedererkennen und die Fall-der-Woche-Erzählweise kann nicht recht mitreißen.

Genau so schwer wir es mir als Zuschauer fällt, mich mit dem neuen "Quantico" anzufreunden, fällt es auch Alex. Sie führte in Italien scheinbar ein sehr glückliches Leben und das fernab von dem Traumberuf, dem sie noch zu Beginn der Serie nachgejagt ist. Alex' Prioritäten haben sich stark gewandelt, sie sehnt sich nicht länger danach, eine top FBI-Agentin zu sein, stattdessen vermisst sie das einfache Landleben mit dem Mann, den sie liebt (und dessen Tochter) an ihrer Seite. Ebenso verschwunden wie ihre Ambitionen sind die Gefühle für Ryan, was das ganze Liebesdreieck noch seltsamer erscheinen lässt. Zwischen Shelby und Ryan spüre ich noch immer keine Verbindung, viel zu deutlich kann man Ryan dafür seine Liebe zu Alex ansehen, die von Jake McLaughlin noch immer tadellos eingefangen werden kann. Es macht daher leider wenig Spaß, Alex, Ryan und Shelby in Interaktion zu sehen, da man letzteren das liebende Ehepaar nicht abkauft.

Man versucht die neuen Gesichter in die Geschichte einzubinden, doch sie agieren leider nur wenig mit den altbekannten, weshalb man das Gefühl hat, dass sie leicht wieder austauschbar sind und vielleicht schon in der nächsten Episode ersetzt werden. Das finde ich sehr schade, denn es stellt sich der Eindruck ein, dass das Reboot aus allen Perspektiven auf wackeligen Beinen steht.

Um diesen Eindruck abzumildern, versucht man mit dem Fall der Woche auf das Gefühlsleben von Alex einzugehen und zeigt dem Zuschauer dadurch nur noch umso mehr, wie wenig von der Alex in ihr zu sehen ist, die wir aus der ersten Staffel kennen. Abgesehen davon konnte mich der Fall der Woche nicht sonderlich mitreißen. Das lag nicht unbedingt daran, dass er schlecht erzählt wurde. Es ist einfach das Gesamtbild, das nicht mehr richtig passt. Man weiß, dass in der nächsten Woche bereits wieder ein anderer Fall das Hauptaugenmerk sein wird, weshalb man dem Erfolg oder Scheitern schon fast gleichgültig gegenübersteht.

Nebenbei kann man dem Zuschauer jedoch ein paar Lacher entlocken, denn als Celine und Deep die Dating-Profile von Owen, Harry und Ryan präsentieren, muss man einfach Prusten. Auch als man Ryan anschließend in Lack und Leder zu sehen bekommt, stielt sich erneut ein Lächeln aufs Gesicht, weil er einfach zu albern aussieht.

Ich finde es immer noch verwunderlich, dass alle im Team plötzlich die Zeichensprache beherrschen. Es ist natürlich notwendig, damit sie alle mit Jocelyn kommunizieren können, dennoch ist es ja schon ein großer Zufall. Die Verwendung der Zeichensprache an sich ist ebenfalls ein Punkt, den ich kritisch sehe. Es entschleunigt das Geschehen jedes Mal wieder und ich konnte bisher noch keine Bereicherung für die Serie erkennen.

Fazit

Das Reboot ist weit davon entfernt erfolgreich durchzustarten. An sich ist #3.03 Das Höllentor durchaus nett erzählt und kann kleine Highlights bieten, vergleicht man die Folge jedoch mit dem Beginn der Serie, dann fehlt es ganz eindeutig an Spannung. "Quantico" fühlt sich leider an, wie jede beliebige Crime-Serie.

Marie Florschütz - myFanbase

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