Review: #2.03 Zwei weniger

Oh "Quantico", warum machst du es einem nur so schwer? Die Aufteilung der Folgen in Gegenwart und Zukunft hat in der ersten Staffel zum Großteil sehr gut funktioniert. In der zweiten Staffel tut es das für mich nicht.

"Never lose sight of the forest, even when you’re in the weeds."

Das hat hauptsächlich damit zu tun, dass man weiß, dass Alex' und Ryans Undercover-Mission scheitern wird. So ist mein Interesse für die Gegenwartshandlung schon einmal sehr klein gehalten, dazu kommt, dass man die Trainingseinheiten so oder so ähnlich in der ersten Staffel alle schon irgendwie gesehen hat. Während in der ersten Staffel noch die Charaktere und das Misstrauen und gleichzeitige Sympathie ihnen gegenüber noch fesseln konnte, schaffen das die neuen Charaktere bei mir noch nicht. Es ist mir ziemlich egal, ob Harry es nicht in die CIA schafft, wie wir in der Zukunftshandlung erfahren haben. Ebenso interessiert es mich nicht, wer von den anderen rausfliegt oder gar von der AIC rekrutiert wird. Einzig und allein Harrys aufeinander treffen mit Will macht neugierig.

Von all den neuen Charakteren ist mit Lydia noch die sympathischste und so finde ich auch ihre Geschichte am Interessantesten. Dank ihrem Vater ist sie aus dem aktiven Dienst geflogen und muss jetzt in der Farm arbeiten. Deswegen schließt sie sich auch jemanden an, vermutlich handelt es sich dabei um die geheimnisvolle AIC, hinter denen Alex und Ryan her sind. Ich bin wirklich neugierig, ob Lydia wirklich zu den 'bösen' gehört oder ob den Autoren noch ein anderer, nicht ganz so offensichtlicher Twist einfällt. Tracy Ifeachor spielt Lydias Emotionen sehr gut. Sie und Blair Underwood haben eine tolle Chemie zusammen und so wirkt das Vater-Tochter-Dou sehr real. Lydias Interaktionen mit Owen gefallen mir sehr und macht so Owen für mich auch ein Stück interessanter. Owen wird ja vom FBI als der Boss der AIC gesehen, irgendwie wäre mir das aber zu offensichtlich und so hoffe ich, dass er tatsächlich nichts mit dem Ganzen zu tun hat.

Es scheint auch so, als würde noch jemand anderes die Farm ausspionieren wollen. Alex und Ryan schaffen es zwar, dass sie die Wanze bei Léon unterbringen, jedoch ist in der Farm schon eine versteckt und so kann das FBI nicht mithören. Bei der Wanzen-Aktion hat mir sehr gefallen wie Nimah Ryan verdeutlicht hat, dass es nicht immer nur darum geht, was Alex möchte, sondern auch er gute Instinkte hat. Genau das hat in der ersten Staffel oft gefehlt und man merkt, dass sich die Autoren die Kritik der Fans zu Herzen genommen haben. Gefehlt hat diese Woche auch das Mörder-Board, wobei bei der wöchentlichen Aufgabe alle durchgefallen wären.

"2 Down"

Die Zukunftshandlung gefällt mir viel besser. Einfach auch da man keine Ahnung hat, wie es ausgehen könnte. Und weil Alex nicht wieder reihenweise Verbündete sammelt. Sie ist komplett auf sich allein gestellt, denn Miranda kann man nicht vertrauen. Die Frage blieb ja nach der letzten Folge offen, jetzt bin ich mir ziemlich sicher. Immer wieder streute man Zweifel deswegen, aber am Ende war klar, dass Miranda nicht die gleichen Ziele verfolgt wie Alex oder Shelby. Ich hoffe man erklärt noch genau wie, Miranda zu ihrer Haltung gekommen ist und lässt es nicht einfach so aus dem nichts kommen, wie bei Liam. Shelby hat mir mit ihrer enthusiastischen Art sehr gefallen und es passt auch wunderbar zu ihrem Charakter. Hoffentlich kommt sie auch schnell hinter Mirandas Verrat, denn ich stelle es mir anstrengend vor, wenn Miranda jede Folge versuchen würde, Shelby oder Alex auszutricksen. Ich bin gespannt, was da noch kommen wird.

Alex' Mission beginnt nun wirklich, denn die Terroristen wissen, dass Alex sich auf dem Gelände befindet. Auch Ryan und Raina sind sich dessen bewusst. Ryan hätte Alex fast das Leben gekostet, aber zum Glück kann sie im Kampf gegen ein AIC-Mitglied und eine ehemalige CIA-Ausbildnerin die Oberhand bekommen. Damit hat sie schon zwei Mitglieder ausschalten können. Jeremy Miller und die namenlose Frau in dieser Folge. Ich kann mir gut vorstellen, dass Alex als nächstes Ryan aus den Fängen der Terroristen befreien wird und die beiden dann zusammen, sofern sie das schaffen, versuchen werden die Geiseln zu befreien. Auch Lydias Reaktion dazu, dass Alex sich aus den Fängen ihrer Ausbildnerin befreien konnte, könnte darauf hindeuten, dass Lydia doch nicht zur AIC gehört und sich Alex, Raina und Ryan anschließen könnte.

Fazit

"Quantico" schafft es leider nicht, beide Zeitebenen spannend zu gestalten. Gerade der Gegenwartshandlung ist es kaum möglich, Spannung aufzubauen, da man schon verraten hat, ob Alex und Ryan ihre Mission schaffen werden oder nicht. Auch die neuen Charaktere können, bis auf eine Ausnahme, nicht wirklich überzeugen. Nur die fesselnde Zukunftshandlung kann die Folge noch retten.

Sophie Marak - myFanbase

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