Review: #1.04 Der ganz normale Wahnsinn
Am liebsten würden sich die drei Aliens wieder genau so unauffällig verhalten, wie sie es bisher auch getan haben, doch wenn man einmal eine gewisse Grenze überschritten hat, ist dies schwer, rückgängig zu machen, ganz besonders, wenn soziale Kontakte damit verbunden sind.
Ganz normal
Was ist eigentlich ganz normal? Im Falle von Max, Isabel und Michael ist das wahrscheinlich gar keine so schwierige Frage, denn für sie ist normal bereits das Nicht-Auffallen durch seltsame Ereignisse. Dazu gehört dann auch ein normaler Heilungsprozess einer Wunde und eher nicht das Verschweißen einer Tür. Aber werden eben gleich die Unterschiede zwischen Max und Michael deutlich. Max will sich einfach zurückziehen und alles geschehen lassen. Sogar Liz geht er dabei erfolgreich aus dem Weg. Michael hingegen ist viel draufgängerischer und genießt es irgendwie auch, nun etwas freier als vorher zu sein. Der Gefahr ist er sich zwar auch bewusst, aber für solche Risiken ist Michael gerne bereit. Isabel freundet sich derweil immer mehr mit Maria an, was man wohl auch als eine Art Schritt zur Normalität ansehen könnte. Isabel ist glaube ich gar nicht so unglücklich darüber, zu diesen neuen sozialen Kontakten gezwungen zu werden, auch wenn das alles seine Zeit braucht. Ob das aber alles reicht, um nicht aufzufallen, bleibt natürlich zu bezweifeln. Zu groß ist das Interesse nach weiteren Antworten und da die drei ihre Deckung nun mal aufgegeben haben, ist das Ziel auch nur schwer zu erreichen. Liz’ Bitte an Max ist dafür sinnbildlich. Insgesamt sieht man hier also einen netten Versuch, der drohenden Gefahr entgegenzuwirken und erkennt, dass Max, Michael und Isabel schon ganz normale Menschen mit normalen Wünschen sind, ihre Herkunft und ihre Fähigkeiten ihnen aber wohl noch lange im Wege stehen werden. Spektakulär ist dabei etwas anderes, aber diese Thematik musste zwangsläufig angesprochen werden.
Die beste Freundin
Liz bekommt Besuch von ihrer Großmutter, die dazu auch noch die größte Vertraute unter ihren Verwandten darstellt. Es dauert nicht lange, da ist das Thema Jungen bereits auf den Tisch und Liz formuliert ihr derzeitiges Dilemma, weil ihre Oma es ihr quasi bereits ansieht. Was soll man gegen so viel Erfahrung auch ausrichten. Leider hat die Oma aber nicht nur die Funktion, etwas Struktur in Liz’ Liebesleben hineinzubekommen, sondern soll auch noch einen wichtigen Charakterzug von Liz verdeutlichen. Die Großmutter erleidet einen Infarkt und liegt im Sterben, was Liz dazu bewegt, Max um Rettung zu bitten. Hier wird schon deutlich, dass Liz starke Verlustängste hat und vor allem eine gewisse Naivität und Selbstsucht besitzt. Max ist nicht dafür da, um ihr Umfeld am Leben zu erhalten. Max macht das mit dem angeblichen Schicksal deutlich, lässt sich von seinen Emotionen aber auch dazu bringen, Liz trotzdem den Gefallen zu tun, was dazu führt, dass Liz noch einmal mit dem Geist ihrer Oma reden kann. Das war dann doch ein bisschen dick aufgetragen, zumal auch nicht ganz klar ist, welche Fähigkeit das überhaupt ermöglicht hat. Hier wurde einfach zu viel in die Geschichte hineingepackt und auf die Tränendrüse gedrückt. Die Ergebnisse hätte man auch anders erreichen können.
Beziehung
Kyle ist verständlicherweise unzufrieden mit der Situation um Liz und macht seinen Frust bei seinen Kumpels deutlich. Diese reagieren, wie es sich für stupide Footballer, die sich für was Besseres halten, gehört. Sie verpassen Max eine Abreibung. Statt Kyle wirklich zu helfen, haben sie damit symbolisch den ersten Spatenstich für das Beziehungsgrab geschaufelt. Kyle findet diese Aktion überhaupt nicht gut und entschuldigt sich daher bei der unwissenden Liz. Im Prinzip macht er damit alles richtig, aber da Liz eh schon über sich und Kyle nachdenkt, ist das gefundenes Fressen für ihre Zweifel. Kyle kann da wohl machen, was er will. Die Verbindung, die Liz und Max haben, lassen ihm keine Chance. Das ist mehr als hoffnungslos und eigentlich ist es fas gut, dass Liz sich jetzt schon dazu entschlossen hat, Kyle den Laufpass zu geben, damit er nicht weiter in dieser Unwissenheit gelassen wird. Inwieweit Liz dabei nun wirklich auf ihr Herz gehört hat, ist dabei allerdings schon noch eine andere Frage. Dafür ist Max bisher auch nur der geheimnisvolle Lebensretter, der allein dadurch schon einen riesigen Trumpf in der Tasche hat. Der Austausch der Kindheitserfahrungen hat sicherlich auch dafür gesorgt, dass Liz und Max sich problemlos nahe stehen können. Nur zusammen ist sie mit Max schließlich auch nicht. Die Grundlagen für die beiden sind aber spätestens jetzt gelegt.
Fazit
Das war nun wirklich keine überragende Episode, weil zu viele Emotionen aufgedrückt wurden. Der Versuch, normal zu sein, hat auch keine Fortschritte in der Mysterygeschichte gebracht. Einzig auf der Beziehungsebene gab es Fortschritte. Trotzdem war es auch keine Antiwerbung, sodass man auch weiterhin am Ball bleiben will.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Leaving NormalErstausstrahlung (US): 27.10.1999
Erstausstrahlung (DE): 24.02.2001
Regie: David Nutter & Chris Long
Drehbuch: Jason Katims
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