Review: #1.03 Jedem sein Monster
Misstrauen bestimmt diese Episode, weil Max, Isabel und Michael nun ganz anders mit der potenziellen Gefahr umgehen müssen. Da Michael zudem auch noch die Flucht nach vorne sucht, beginnt Max sich für seine Vergangenheit zu interessieren.
Beratungsgespräche
Miss Topolski bleibt zunächst erstmal die geheimnisvolle Person, von der man nicht weiß, ob sie nur ein Lehrer ist oder doch nur zur Spionage an der Schule arbeitet. Ihre Mathekenntnisse haben eigentlich ziemlich schnell verdeutlicht, dass Misstrauen auf jeden Fall angebracht ist. Dass sie nun ausgerechnet als neue Lehrerin auch noch Vertrauenslehrerin ist, nimmt auch nicht gerade die Verdächtigungen. Einer völlig fremden Person plötzlich zu vertrauen, ist eigentlich auch etwas weit hergeholt. Die Gespräche waren allerdings wirklich nett inszeniert und haben viele Informationen über die Charaktere geliefert, wobei mir besonders Alex gefallen hat, wie er letztlich mehr Fragen hatte als Topolski selbst. Liz konnte auch sehr überzeugend auftreten und wurde ziemlich eindeutig als Planungsmensch mit den entsprechenden Stärken und Schwächen dargestellt. Max hat sich so gegeben, wie er ist, und fast ein bisschen viel gegenüber Topolski verraten, als er sich als Junge hinter dem Baum geoutet hat. Dass er den Rat von Topolski angenommen und einen Schritt in Richtung Liz gewagt hat, bringt dafür aber Schwung in dieses Traumpaar hinein, zumal Kyle als eifersüchtiger Urlaubsflirt sich nicht so schnell aufgeben will.
Guter Alien, böser Alien
Während Liz Max ihr Leben verdankt, seine Vergangenheit etwas besser kennt und so keinerlei Furch vor den drei Mitschülern hat, kommt Maria überhaupt nicht mit den neuen Tatsache zurecht. Durch ihre Hilfestellung, um Max zu entlasten, hat der Sheriff nun ein Auge auf sie geworfen und setzt sie in gewisser Weise ziemlich clever unter psychischen Druck. Jim Valenti ist den Dreien aber auch ungeheuer dicht auf den Spuren. Einzig fehlt ihm der richtige Beweis, die vielen Indizien weisen alle schon daraufhin. Hier muss man richtig gespannt sein, wie diese Fährte unterbrochen werden kann, sonst bleibt nichts anderes zu hoffen, als dass Valenti, der von FBI offenbar deutlich übergangen und nicht ernst genommen wird, eigene Interessen verfolgt. Maria hat jedenfalls im letzten Moment doch den Mund gehalten und gelogen. Mir war das alles doch ein wenig zu überreagiert. Der Albtraum war noch ziemlich witzig und Isabel hat auch nicht unbedingt viel dafür getan, dass Maria sich beruhigen kann. Sie mit den Fähigkeiten durcheinander zu bringen, war definitiv nicht besonders klug. Selbst Liz’ Versuche, auf ihre Freundin einzureden, waren alles andere als gefühlvoll und haben einen zu großen Druck ausgeübt. Maria muss man letztlich dann wohl als sehr emotionalen Menschen ansehen, der große Schwierigkeiten hat, zur Ruhe zu kommen und mit Abstand auf die Dinge und ihre Konsequenzen zu schauen. Dass ausgerechnet Valenti dies ermöglicht hatte, ist für ihn natürlich großes Pech, für die Aliens großes Glück gewesen.
UFO-Center
Bleibt noch meine favorisierte Storyline in dieser Episode. Während das bisher besprochene entweder die Charaktere etwas vertiefte bzw. für den Spannungsbogen der Episode herhalten musste, ist dieser Part schon einen Schritt weiter gegangen. Bedingt durch das Beratungsgespräch, der gestiegenen Bedrohung und Michaels Drängen hat Max sich ein paar Gedanken gemacht und entschlossen, den vielen offenen Fragen, die die drei Alien haben, endlich mal nachzugehen und Antworten zu finden. Hierbei wurde amüsant mit der Unwissenheit der Bürger gespielt, die Roswell als Touristenattraktion sehen und nicht ahnen, was sich gerade abspielt. Ob das Kind, welches Max immer wieder als Alien bezeichnet und mit der Spielzeugpistole zu töten versucht, oder aber der UFO-Center-Besitzer, der eines Tages beweisen will, dass er Recht hat und dann neben einem Alien stehen wird, sie verdeutlichen ein wenig den Hype, der um Roswell gemacht wird. Max’ plötzliches Interesse für Außerirdische macht Milton Ross auf ihn aufmerksam, und zwar auf die fanatische Weise. Er verdächtigt Max in keiner Weise, sieht in ihn aber sein jugendliches Ich und glaubt nun, einen Gehilfen gefunden zu haben, der sein Ziel, einen Außerirdischen zu finden, unterstützen kann. Welch Ironie. Max sieht seinen Nutzen, über den schlecht bezahlten Job an seltene Informationen zu kommen, um seine Vergangenheit zu beleuchten und mehr über sich, seine Freunde und vielleicht auch sein Volk herauszufinden. Somit sind also die Grundlagen für die nächsten Episoden oder wohlmöglich die gesamte Staffel geschaffen, denn neben den Romanzen und der ständigen Gefahr entdeckt zu werden, spielt das Wie, Warum und Wozu für Zuschauer und Charaktere doch eine wesentliche Rolle.
Fazit
Die Inhalte waren gut miteinander verknüpft, die weitere Vorstellung der Charaktere und die Angst von Maria haben aber etwas zu viel Platz eingenommen. Da dies nun aber auch abgeschlossen scheint, kann es in der nächsten Episode richtig auf Spurensuche gehen.
Emil Groth - myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: MonstersErstausstrahlung (US): 20.10.1999
Erstausstrahlung (DE): 17.02.2001
Regie: David Nutter & David Semel
Drehbuch: Jason Katims & Thania St. John
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