Bewertung

Review: #1.15 Unabhängig

Es ist immer wieder schön eine Folge anzuschauen, ganz ohne Spoiler gelesen zu haben. Denn dann kann sie mit einzelnen Szenen erst richtig überraschen und überzeugen und das war am Ende dieser Folge absolut der Fall! Aber der Reihe nach.

"Something's up with Michael. He's acting weird."

Wie schon in #1.02 Der Schlüssel widmet sich diese Episode hauptsächlich dem Charakter Michael. Dieses Mal steht sein Verhältnis zu seinem Pflegevater Hank im Vordergrund. Schon in einzelnen Szenen von früheren Folgen erfahren wir, dass Hank kein angenehmer Geselle ist und ganz sicher niemanden darstellt, mit dem man gerne zusammen wohnen möchte, wie Michael es seit Jahren muss. Aber da er Hank nie als Adoptivvater anerkannt hat, war es zwischen den Beiden eine eher oberflächliche Beziehung und sie haben es eben irgendwie geschafft, zusammenzuleben. Ein helles Köpfchen scheint Hank sowieso nicht zu sein. Es benötigt nicht allzu viel Aufmerksamkeit um zu bemerken, dass Michaels blaues Auge plötzlich verschwunden ist. So schnell heilt kein Veilchen, doch ihm fällt es trotzdem nicht auf.

Hanks Verschwinden empfand ich als keinen großen Verlust. Das liegt natürlich einerseits daran, dass er dem Zuschauer total unsympathisch dargestellt wird. Andererseits war er aber auch nie ein besonders wichtiger Charakter, der viel zu der Geschichte beträgt. Ich werde ihn auf jeden Fall nicht vermissen. Ganz im Gegenteil, ich war fast erfreut, als er gegen Ende der Episode zu Sheriff Valenti sagt, er würde Roswell verlassen. Ich hatte mich zwar etwas gewundert, dass er so einfach geht, aber andererseits scheint ihm sowieso nichts an Michael und auch nichts an Roswell zu liegen, daher ist es auch nicht unrealistisch. Ob er aber wirklich gegangen wäre, werden wir nie erfahren, denn die letzte Szene hat uns eines Besseren belehrt. Ein wirklich fieser Cliffhanger, und wie ich die Serie mittlerweile einschätzen kann, glaube ich nicht, dass in der nächsten Folge sofort darauf eingegangen wird.

Zusätzlich zeigt uns diese Situation wieder, wie viel Michael für Isabel bedeutet. Ein gutes Beispiel ist das Abendessen der Evans. Isabel spricht ständig für ihn, während Max sich dagegen eher zurück hält und schweigt. Erst wenn die drei wieder unter sich sind, spricht auch er. So versucht er Michael doch noch davon abzuhalten, Roswell zu verlassen, kann ihn schließlich aber nicht aufhalten. Dabei hat er einige schöne Sätze gesagt, die mir noch etwas in Erinnerung bleiben werden. ("We three of us belong together.")

"You don't have to tell me. It's ok."

Zu meiner großen Freude gab es eine wunderschöne Szene zwischen Michael und Maria: Nachdem er sich mit Max und Isabel mehr oder weniger gestritten hat, steht Michael draußen im Regen vor ihrem Haus. Nach anfänglichem Zögern lässt sie ihn herein, tröstet ihn und die beiden schlafen zusammen ein. Es wird klar, wie sehr Michael ihr vertraut und er sie braucht, aber auch ihre Gefühle werden deutlicher. Sie scheint ihn offensichtlich sehr gut zu verstehen und hat einen Bezug zu ihm, den Max und Isabel in all den Jahren nie hatten.

Die Standpauke von Amy danach ist verständlich, trotzdem aber nicht unbedingt gerechtfertigt. Sicherlich sorgt sie sich um Maria und will nicht, dass sie denselben Fehler macht wie sie damals. Andererseits denke ich, dass Maria so etwas überhaupt nicht zuzutrauen ist, immerhin ist sie ein ziemlich vernünftiges Mädchen. Und das müsste auch Amy klar sein, vor allem weil es vorher schon ein Gespräch zwischen Mutter und Tochter gab, indem es genau anders herum war – Maria versuchte nämlich ihre Mutter zu belehren, dass sie es mit Sheriff Valenti langsam angehen soll. Wie auch immer, letztendlich ist es Amy, die Michael wieder aus den Händen der Polizei befreit und damit ist dieser kurze Handlungstrang beendet.

"There's some more important things to talk about."

Wie schon erwähnt war die Beziehung zwischen Michael und Maria und die allgemeine Geschichte um Michael in dieser Folge im Vordergrund. Dadurch blieben nicht mehr viele Szenen für Liz und Max übrig. Die Beiden kommen durch die Geschehnisse um Michael nicht so Recht zum Reden, wodurch die Dinge aus der vorigen Episode ungeklärt bleiben. Schließlich war das aber auch nicht so schlimm, da andere Handlungen eben einfach wichtiger waren. Ich bin mir aber sicher, dass wir in der nächsten Folge wieder sehr viel mehr von ihnen sehen werden.

Fazit

Ich finde den Charakter Michael sehr interessant und da es sich in dieser Folge hauptsächlich um ihn dreht, finde ich sie vollkommen gelungen. Da war es auch nicht so schlimm, dass die Beziehung zwischen Max und Liz keinen großen Fortschritt machte. Ich hoffe in Zukunft sowieso auf viele weitere Szenen zwischen Maria und Michael, ich denke sie haben noch viel für uns Zuschauer zu bieten. Zusätzlich zwingt der Cliffhanger am Ende natürlich zum Weiterschauen.

Laura K. - myFanbase

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