Bewertung

Review: #1.14 Blind Date

Der Valentinstag bietet vielen Episoden einen Rahmen für ihre Handlungsstränge. Auch in "Roswell" ist der Tag der Liebe am 14. Februar ein Thema. Auf eine humorvolle Art und Weise wird in dieser Episode Liz und deren Liebesleben behandelt. Leider kann die Folge dabei nicht auf ganzer Linie überzeugen.

"Like anyone would want to go out with someone a radio station picks out for you."

Nachdem Maria den Männern in #1.11 Das Zeltlager noch abgeschworen hat, sieht es in dieser Folge schon wieder ganz anders aus: Sie meldet Liz sowie sich selbst für die Chance auf ein Blind Date an, organisiert von einem Radiosender an, und gewinnen tut natürlich diejenige, die es überhaupt nicht will: Liz! Die Episode hat eindeutig das Ziel, Liz und Max zu verdeutlichen, dass sie zusammengehören, sodass sie trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft und der dadurch entstehenden Probleme dennoch endlich den Weg zueinander finden. Die Art, wie dies geschieht, ist sicherlich amüsant und bietet humorvolle Szenen, doch letztendlich ist einem als Zuschauer von Beginn an klar, wie das Date verlaufen wird, wodurch die Spannung genommen wird. Die übertriebene Zeitlupe bei dem Kuss von Doug und Liz, ebenso wie bei Liz' Traum von Max vor ihrem Fenster war zudem so übertrieben, dass die Thematik schon fast von den Serienmachern selbst ins Lächerliche gezogen wurde.

Weniger vorhersehbar war hingegen der Handlungsstrang mit Kyle und Max. Dass Kyle nicht nur der eifersüchtige Ex-Freund ist, wurde bereits in den vergangenen Episoden deutlich, doch dass Kyle und Max sich anfreunden, war vor dieser Episode nicht denkbar. Während Liz' Date sind sie jedoch gleichermaßen frustriert und, was vor allem für Max gilt, ziemlich betrunken. Das führt bei Max dazu, dass er allerlei Disziplin, die ihn sonst davon abhält, seine Gefühle zu offenbaren und Dinge zu tun, die verraten könnten, dass er übernatürliche Fähigkeiten hat, von ihm abfällt. Leider löscht der Alkohol aber auch seine Erinnerungen aus, denn nachdem er wieder nüchtern ist, hätte Liz vermutlich sich für ihn entschieden, wenn er seine Worte aus seinem betrunkenen Zustand noch einmal bestätigt hätte. Da dies nicht passiert, muss man sich als Shipper des Paares also weiter in Geduld üben.

"There she is, our future Celine Dion."

Neben dem Handlungsstrang um Liz, nimmt Maria noch eine zentrale Rolle in der Folge ein. Wir erfahren, dass sie eine talentierte Sängerin ist und dass Alex seine eigene Band hat. Als die beiden Freunde ihre Talente miteinander vereinen, kommt es zu einigen Reibereien und schließlich aber auch zu einem Happy End. Die Storyline bot nicht viel Spannung, war aber an keiner Stelle zum Haareraufen, wie es bei der Radioshow der Fall war, weswegen sie wohl in die Kategorie "solide" einzustufen ist. Schade war, dass man Marias Lied am Ende unglücklich abgeschnitten hat. Musikserien wie "Nashville" oder "Glee" beweisen, dass man das weitaus besser machen kann, aber man sollte es der Serie aufgrund des Alters wohl verzeihen.

Abzuwarten gilt, ob dieser Storyline lediglich dazu da war, die Episode zu füllen und den eigentlichen Haupthandlungsstrang zu ergänzen, oder ob die Zusammenarbeit von Maria und Alex auch in den kommenden Episoden ein Thema ist. Die Storyline um die Enthüllung der Identität von Max, Michael und Isabels Identität verlief eher enttäuschend. Nachdem Alex so wissbegierig war, denselben Wissenstand wie seine beiden Freundinnen zu haben, scheint er nun gänzlich desinteressiert daran zu sein.

"No one ever comes for me." - "I will. Whenever you need me."

Die Konstellation Michael und Maria zu sehen, war sehr interessant. Auch wenn die beiden sich selten einig sind und sie nicht wie Isabel und Max miteinander aufgewachsen sind, so verbindet sie ihre Herkunft dennoch miteinander. Dies macht diese Episode sehr deutlich. Isabels Angst, Michael zu verlieren, wenn er herausfindet, woher sie stammen, ist etwas, mit dem ich gar nicht gerechnet hatte, wirkt sie sonst doch immer so taff und mit sich selbst im Reinen. So schlägt ihr Versuch, Nasedo zu finden, zwar fehl und Michael muss einen erneuten Rückschlag hinnehmen, dennoch war es sehr schön, die beiden alleine miteinander interagieren zu sehen. Nach dieser Episode kann man nur darauf hoffen, dass es noch weitere Gelegenheiten gibt, in denen die beiden als Team arbeiten können.

Einen Ausblick auf die nächsten Episoden wird uns mit der Schlussszene gegeben, die zudem einen ziemlich fiesen Cliffhanger bietet. Wer war der Mann, der das Symbol wieder zum Erleuchten gebracht hat? Erfahren wir endlich, wer Nasedo ist? Genügend Stoff für das letzte Drittel der ersten Staffel ist in jedem Fall da. In dieser Storyline zeigt sich die Stärke der Serie: Die Gefühle der Charaktere sind absolut nachvollziehbar, man wird dazu gebracht, mitzufühlen und gleichzeitig bietet der Handlungsstrang viel Spannung und Raum für Überraschungen. Man kann also nur hoffen, dass hier weiter so sorgfältig gearbeitet wird, sodass die Storyline uns noch weiter viel Freude bereitet und weder die Dinge überstürzt, noch zu langatmig werden.

Fazit

Die Episode weiß mit ihrer Hauptstoryline leider nicht zu überzeugen. Dass "Roswell" wesentlich überzeugender sein kann, zeigen die vorangegangen Episoden, in denen nicht allein das Liebesleben der Charaktere behandelt wird, sondern auch die Thematik um die Aliens. Der Handlungsstrang um Alex' Band war solide, doch wirklich ergreifend waren nur Isabel und Michael auf der Suche nach Nasedo.

Laura Krebs – myFanbase

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