Review: #2.19 Das Buch der Bücher

Nach der gelungenen Episode um das Schwedenrätsel geht es in "Roswell" rasant weiter. Nach langer Zeit rückt das Buch der Bücher und die Frage, wie die Außerirdischen auf ihren Heimatplaneten zurückkehren können, wieder in den Vordergrund, was er Folge auch seinen passenden deutschen Namen beschert hat.

"If this thing comes out green with four fingers and three eyes that puts a major crimp in our hide-in-plain-sight strategy."

Tja, so schnell kann es gehen: Kaum ist der Morgen danach vergangen, spürt Tess in ihrem Bauch etwas heranwachsen. Zunächst ist das sicherlich ein Schock, dann erinnert man sich als Zuschauer aber wieder daran, dass es sich hierbei ja um Alien-Sex gehandelt hat und da dieser normalerweise auch nicht auf der Erde stattfindet, ist es kein Wunder, dass sich hier alles etwas anders als gewöhnlich verhält. Tess steht selbstverständlich keine unkomplizierte Geburt bevor und der Tatsache geschuldet, dass die einzigen Freunde, denen sie die Schwangerschaft anvertrauen kann, ein paar mehr oder weniger ahnungslose Jugendliche sind, besteht eigentlich wenig Hoffnung dafür, dass das Baby unbeschadet zur Welt kommen wird.

Leider kann Max in dieser Handlung zunächst keine Sympathiepunkte einsammeln, denn dass er nach seinem Verhalten aus der letzten Episode wirklich erwartet, dass Isabel ihm mit Rat und Tat bei seinen Beziehungsproblemen beisteht, ist schon ziemlich frech. Auch sein schroffes Verhalten gegenüber Liz ist unangebracht. Es ist zwar sein gutes Recht, sich und seinesgleichen zu verteidigen, insbesondere solange Liz' Vorwürfe noch unbegründet sind, doch sie gleich so anzufahren, fällt dann eher in die Kategorie kindisch. Mit seinem Gespräch mit Isabel am Ende kam die Episode in Bezug auf Max dann doch noch zu einem vernünftigen Ende, auch wenn er vor allem gegenüber Liz noch immer sehr viel gutzumachen hat.

Umso mehr kann Kyle punkten, der Isabel daran erinnert, ihre übernatürlichen Kräfte zu nutzen, um Spaß zu haben, anstatt es immer nur als eine Last anzusehen. Das ist tatsächlich etwas, dass die Aliens scheinbar alle gleichermaßen noch nicht gelernt haben. Stattdessen suhlen sie sich oft in Selbstmitleid über ihr Schicksal auf der Erde. Um diese Thematik einmal anzusprechen, war es also an der Zeit und ich bin froh, dass es ausgerechnet mit dem Pairing Isabel und Kyle geschehen ist. Bisher haben die beiden nicht viel miteinander interagiert, was auch verständlich ist, da sie eigentlich kaum Gemeinsamkeiten haben. Dennoch können zwischen solch unterschiedlichen Charakteren schöne, unterhaltsame Szenen entstehen, wie uns diese Episode beweist.

"So here's the thing: I'm not gonna tell Max. But I need to know because if wherever you're going turns out to be dangerous I'm sure as hell going to be there to protect you."

Mein persönlicher Held der Episode war aber eindeutig wieder Michael. Bereits mit den wenigen Sätzen, die er Maria sagt, bevor sie gemeinsam mit Liz abreist, hat er mein Herz schon wiedergewonnen. Maria kann wirklich glücklich sein, ihn als Freund zu haben. Sicher war er insbesondere zu Beginn der ersten Staffel ein schwieriger Charakter und er hatte viele Ecken und Kanten, doch mittlerweile ist er der mit Abstand der Vernünftigste unter den männlichen Hauptcharakteren – zusammen mit Sheriff Valenti natürlich, der bisher leider nicht in die Ermittlungen um Alex' Tod miteibezogen wurde, aber sicher auch noch seinen Teil bis zum Staffelfinale dazu beitragen wird.

Immerhin wissen wir mittlerweile, woran er gearbeitet hat, während er vorgegeben hat in Schweden gewesen zu sein, aber warum und durch wen er letztendlich gestorben ist, wissen wir noch immer nicht. Auch Leannas Rolle ist noch nicht ganz deutlich. Für die vier Außerirdischen wird das nun zunächst aber zweitrangig sein, denn sie haben nun endlich die Antworten, nach denen sie sich so sehr gesehnt haben. Sie wissen nun, wie sie zurück nach Hause kommen können und auch wenn dies sicherlich noch eine Hürde für sich sein wird, habe ich bereits eine Vorahnung, was das Staffelfinale angeht, von dem uns nun nur noch eine Episode trennt. Steht uns oder viel mehr Liz, Maria und Kyle etwa ein Abschied von den Außerirdischen bevor? Und falls ja, wie wird dann die dritte Staffel aussehen? Wird Tess im Staffelfinale bereits ihr Baby bekommen oder kommt es erst gar nicht zur Welt, weil die Umstände auf dem Planeten Erde es nicht zulassen? Nach dieser Folge gibt es definitiv genug offene Fragen, über die man spekulieren kann. Ich hätte in jedem Fall nicht damit gerechnet, dass es nun doch so schnell geht und die Außerirdischen noch in dieser Staffel erfahren, wie sie auf ihren Heimatplaneten zurückkehren können. Für den Spannungsbogen ist diese Wendung aber Gold wert, denn die Staffel ist momentan so spannend wie noch nie.

Fazit

Wieder ist es Max' unausstehlicher Charakter der für Punktabzug sorgt. Ansonsten war die Episode aber rundum gelungen und man hat das Bedürfnis, direkt die nächste DVD einzulegen und weiterzuschauen. Die letzten beiden Episoden der zweiten Staffel können kommen!

Laura Krebs – myFanbase

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