Bewertung

Review: #3.08 Lebe deine Träume

Nachdem ich mich in meiner letzten Review noch darüber beschwert habe, dass Maria und Michael in dieser Staffel bisher zu kurz kommen, bekommen sie in dieser Episode prompt die Haupthandlung. Leider war es jedoch keine Entwicklung, die ich mir für die beiden erhofft habe.

"First-kiss Billy? He's coming here?"

Als zu Beginn der Episode Marias Jugendfreund Billy angekündigt wurde, der ausgerechnet auch noch derjenige ist, von dem sie ihren ersten Kuss bekommen hat, konnte man bereits erahnen, dass ein Liebesdreieck zwischen ihr, Michael und Billy entsteht. Michael ist zunächst überraschend entspannt, doch als Billy ankündigt, für eine weitere Nacht zu bleiben, sieht auch er die ganze Thematik nicht mehr so gelassen und äußert seinen Ärger.

Zu diesem Zeitpunkt hätte ich aber noch lange nicht erwartet, dass die Handlung in der Episode noch eine drastische Wendung nehmen würde. Ich hatte mit einem ähnlichen Verlauf wie in #3.03 Was im Leben zählt gerechnet: Ein wenig Drama und anschließend eine süße Versöhnungsszene, weil die beiden realisieren, dass sie sich lieben. Leider realisiert Maria im Laufe der Episode aber genau das Gegenteil, nämlich dass ihr in ihrer Beziehung zu Michael etwas fehlt. Und dann küsst dieser Billy sie auch einfach noch so! Als bekennender Michael und Maria-Fan war das natürlich ein harter Schlag für mich. Es war absehbar, dass ihre Beziehung im Laufe der Staffel noch mal einen Bruch erleiden würde, eine ganze Staffel lang heile Welt zu haben, wäre untypisch, wo sie doch beide so energiegeladene, leidenschaftliche Personen sind. Aber dass es so weit kommen musste, finde ich sehr schade. Andererseits ist es auch realistisch, dass Maria die ganze Alien-Thematik irgendwann mal über den Kopf wächst. Man tendiert bei dem ganzen Drama oft dazu zu vergessen, dass es sich hier nur um Teenager handelt, die zur High School gehen und sich eigentlich Gedanken um das College, die richtige Frisur und die neusten Modetrends machen sollten und nicht ständig um Leben oder Tod mit dem FBI oder anderen Alienjägern kämpfen sollten.

Dass Maria zum letzten Mal auf Alex' Beerdigung gesungen hat, war mir bis zu dem Zeitpunkt, in welcher sie es in der Episode erwähnt hat, nicht bewusst. Es war in jedem Fall, so traurig es auch ist, eine schöne Gelegenheit an Alex zu erinnern und zeigt, dass er bei Maria nicht in Vergessenheit geraten ist, sondern sein Tod noch immer Auswirkungen auf ihr Leben hat. Die Szene war im Gesamten toll inszeniert, auch ihr anschließender Gesang und Michaels verzweifelter Gesichtsausdruck sowie seine darauffolgende Wut waren sehr ausdrucksstark. Dass Michael nicht auf die Idee kommt, einfach mit Maria zu reden, sondern zuerst von Max darauf hingewiesen werden muss, ist dann einfach mal wieder typisch und passt perfekt zu seinem Charakter. Das hat sein anschließendes Gespräch mit Maria aber nicht minder traurig gemacht. Michael hat seine Gefühle und insbesondere seine Wut offensichtlich nicht im Griff und braucht aktuell Beistand von seiner Freundin, die sie ihm aber genauso wenig geben kann, wie er ihr das Gefühl einer normalen Beziehung.

Die Handlung führte aber dennoch auch zu einigen schönen Szenen, beispielsweise als Michael ausgerechnet bei Liz Rat sucht. Das ist zwar naheliegend, da sie nun mal Marias beste Freundin ist, aber obwohl wir uns schon in der dritten Staffel befinden, so hatten die beiden bisher nicht viele Interaktionen dieser Art. Auch die Schlussszene, in der Michael sich bei Maria entschuldigt, hätte wunderbar werden können, aber stattdessen kommt es vorerst zu einem herzzerreißenden Ende zwischen den beiden. Durch den Rückblick auf die schönsten und wichtigsten Szenen ihrer Beziehung wirkte es beinahe so, als wäre das Beziehungs-Aus endgültig, was ich inständig nicht hoffe. Noch haben wir mehr als eine Staffelhälfte vor uns, in welcher die beiden ihre Probleme in den Griff bekommen können. Ich hoffe es so sehr!

Alien Defcon 5

Phillip Evans hält derweil an der Idee fest, dass das Verschwinden des Jeeps etwas mit Max' großem Geheimnis zu tun hat. Damit hat er auch nicht ganz unrecht. Ich bin überrascht, dass Max gegenüber seinem Vater offen anspricht, dass er von der Ermittlungstafel weiß, anstatt nicht gleich zu versuchen, ihn auf eine falsche Spur zu lenken. Mit Reden wird er bei Phillip nicht weiterkommen, solange er ihm nicht die tatsächliche Wahrheit erzählt. Und selbst wenn er dies tun würde, wäre es immer noch fraglich, ob Phillip ihm überhaupt Glauben schenken oder es nicht für einen Witz halten würde. Max befindet sich somit in einer ziemlich verzwickten Situation und für mich stellt sich noch immer die Frage, ob die Familie Evans irgendwann die Wahrheit über ihre zwei Pflegekinder erfahren wird. Das ist für mich in jedem Fall eine der spannendsten Fragen, die sich für das Ende der Serie noch stellen.

Fazit

Leider hatte die Folge ein herzzerreißenden Ende. Deswegen war sie aber nicht minder schlecht als die vorherige, sondern durch die Emotionalität sogar einen Tick besser. Der Fokus auf Michael und Maria tat der Serie gut, nachdem es sich in den letzten Episoden hauptsächlich um Isabel und ihre Beziehung zu Jesse drehte.

Laura Krebs – myFanbase

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