Bewertung

Review: #3.09 Samuels Traumwelt

Eine Weihnachtsepisode in "Roswell" kann nur eines bedeuten:

Isabel, der Weihnachtsschreck ist zurück und damit auch jede Menge Humor. Nachdem es sich bei 2.10 Der Geist der Weihnacht um eine so amüsante und gleichzeitig auch emotionale Episoden handelte, waren meine Erwartungen an #3.09 Samuels Traumwelt entsprechend hoch.

"Max, I know what it is that you're trying to do for my son, I do. But I'm just afraid that whatever it is that you're looking for it just isn't there."

Als ob die Autoren mich erhört hätten, dreht sich diese Episode endlich mal wieder um Max und die Beziehung zu seinem uns allen noch unbekannten Sohn. Dass ausgerechnet ein autistischer Junge Max als "Daddy" bezeichnet, lässt bei ihm die berechtigte Frage aufkommen, ob hier nicht sein Sohn von Antara versucht Kontakt über einen Menschen mit ihm aufzunehmen. Und dann malt er ihm auch noch ein Bild von einem Raumschiff – wenn das mal kein Volltreffer ist! Die Autoren haben es für einen kurzen Zeitpunkt wirklich sehr glaubwürdig erscheinen lassen, dass hinter dem Jungen sehr viel mehr steckt, als seine Eltern erahnen, aber hatten dann wiederum auch eine plausible Erklärung dafür, warum er letztendlich doch "nur" ein Kind mit Autismus ist.

Sowieso sind nicht alle begeistert von Max' Hingabe für den Jungen und das in meinen Augen auch mit gutem Grund. Da wäre zum einen Samuels Vater, der es nicht lustig findet, dass sich da ein fremder Mann in das Leben seines Sohnes einmischt. In seinem Gespräch mit Max wird aber deutlich, wie sehr ihn die gesamte Situation mitnimmt und dass er kein kalter, überarbeiteter Familienvater ist, wie es zu Beginn den Anschein hat. Obwohl man den Mann als Zuschauer nicht wirklich kennt, so war dieser Moment doch einer der emotionalsten der ganzen Episode.

Zum anderen wäre da aber natürlich auch noch Liz, die ebenso wenig damit klarkommt, dass Max so viel Zeit mit einem fremden Kind verbringt. Sie betrachtet die Gesamtsituation wesentlich nüchterner und weniger emotional, wodurch sie auf Max womöglich so wirkt, als hätte sie kein Interesse mehr an seinem Sohn. In dieser Folge konnte ich beide Seiten sehr gut nachvollziehen. Max ist einfach verzweifelt und klammert sich an jeden Strohhalm, um in Kontakt mit seinem Sohn treten zu können und Liz betrachtet alles von einem realistischeren Punkt aus und sieht vor allem die Tatsache, dass Max bereits seit über einem Monat nichts mehr von seinem Sohn gehört hat, als Beweis dafür, dass er sich nicht zu sehr in die Thematik hineinsteigern sollte. Am Ende haben beide Verständnis füreinander und ich war besonders froh, von Max zu hören, dass er nachvollziehen kann, dass Liz womöglich Angst hat vor dem, was passiert, wenn er seinen Sohn eines Tages tatsächlich findet. Dass er ihr anschließend noch sagt, dass sie mittlerweile seine Familie ist, war natürlich sehr kitschig, aber es hat in die Stimmung der Episode gepasst. Außerdem besteht auch noch die Tatsache, dass Max durch die Konflikte mit seinen Adoptiveltern gerade eigentlich nur noch Liz sowie seine engsten Freunde hat, also so gesehen hat er durchaus recht mit der Aussage, dass Liz gerade der wichtigste Mensch in seinem Leben ist.

"I'm not gonna starve because I have a weird girlfriend."

Für Humor sorgte in dieser Episode nicht nur erwartungsgemäß Isabel als der Weihnachtsschreck, sondern auch Michael und Maria. Was in der letzten Folge noch äußerst traurig und dramatisch war, wendete sich dieses Mal um gefühlte 180 Grad. Dass die beiden sich nicht permanent aus dem Weg gehen können, war absehbar, selbst wenn Michael ihr zuliebe auf das Essen im Crashdown verzichtet hätte, aber dass sie sich so schnell schon wieder nahekommen, hätte ich nicht erwartet. Das ist für beide Charaktere untypisch, denn Maria ist eigentlich ein starker Charakter, der zu seinen Entscheidungen steht und Michael ist jemand, von dem man überhaupt nicht erwartet hätte, dass er Isabel anfleht, Santa spielen zu dürfen, nur um die Möglichkeit haben, dadurch in Marias Nähe sein zu können. Sieht man über diesen Kritikpunkt hinweg, war die Handlung der beiden in dieser Episode aber nicht weniger emotional als jene von Max und Samuel. Für alle Michael und Maria-Fans besteht nach dieser Folge in jedem Fall wieder Hoffnung auf ein Happy End.

"I am doing everything I can to make sure that we have a perfect Christmas." - "How can we have the perfect Christmas? Everything is too perfect. I mean, it's too planned. I'm breaking out in hives here."

Isabel und Jesse wirken bereits zwei Folgen nach ihrer Hochzeit und der anschließenden Flitterwochen wie ein altes Ehepaar. Während Isabel voller Elan ein traditionelles Weihnachtsfest plant, sitzt Jesse vor dem Fernsehen um Football zu schauen und jedem ist nicht recht, was der jeweils andere macht. Hier kann man wohl vor allem Jesse keine Vorwürfe machen, denn wir alle wissen bereits aus vergangenen Folgen, wie anstrengend Isabel werden kann, wenn sie einen perfekten Tag haben will, egal ob es sich hierbei um Weihnachten oder wie kürzlich erst gesehen um ihre eigene Hochzeit handelt. Dass es für die beiden dennoch ein Happy End gab, sowie auch für alle anderen Charaktere in der Folge, hat die Episode schön abgerundet. Ein anderer Ausgang hätte zu dieser Weihnachtsfolge und zu der Serie allgemein auch nicht gepasst.

Fazit

Leider kann die Weihnachtsfolge qualitativ nicht mit der aus der zweiten Staffel mithalten. Dennoch war es eine gelungene Episode mit viel Herz und Humor. An einigen Stellen hätte ich mir mehr Verstand seitens der Charaktere gewünscht, doch im Gesamten betrachtet war die Folge sehr berührend und hat acht Punkte verdient.

Laura Krebs – myFanbase

Die Serie "Roswell" ansehen:


Vorherige Review:
#3.08 Lebe deine Träume
Alle ReviewsNächste Review:
#3.10 Die Enigma-Party

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Roswell" über die Folge #3.09 Samuels Traumwelt diskutieren.