Bewertung

Review: #3.10 Die Enigma-Party

Verkehrte Welt am Neujahrstag in Roswell: Michael wacht in Liz' Bett auf, nachdem Max und Maria den Silvesterabend gemeinsam verbracht haben. Außerdem kuscheln Kyle und Isabel zusammen auf dem Sofa. Dass an Silvester einiges los gewesen sein muss, damit diese Konstellationen am Morgen danach zustande gekommen sind, ist offensichtlich und so verspricht diese "Roswell"-Folge direkt von Beginn an Spannung.

"See you at midnight."

Nach der Versöhnung mit ihrem Vater zeigt Liz viel Geduld und auch wenn sie nicht voller Begeisterung erstrahlt, als sie die Rentner zu der vorgezogenen Silvesterparty im Crashdown Café begrüßt, so ist ihre trotzige Phase gegenüber ihrem Vater nun wohl endgültig vorbei. Und letztendlich hat sie sogar Spaß und wird dafür belohnt – zunächst mit der Anwesenheit von Max und dann auch noch mit einer zweiten Chance ihres Vaters für ihre Beziehung. Besser hätte es für sie kaum laufen können und dennoch entscheidet sie sich letztendlich für ihre Familie anstatt für Max. Dass Liz diesen Weg geht, ist aller Ehren wert und hat mich sehr beeindruckt. Durch die Auseinandersetzung mit ihren Eltern konnte sie in dieser Staffel bisher nicht mit viel Sympathie punkten, doch in mit dieser Folge scheint die Storyline abgeschlossen zu sein. Doch nicht für jeden verläuft der Abend so erfolgreich wie für Liz.

"You want to come find Enigma with me?"

Bis zur Mitte der Episode könnte man fast denken, dass es sich um eine ganz normale Teenie-Serie handelt, doch sie kommt dann doch nicht ganz ohne die übernatürlichen Kräfte der Aliens aus – wobei es in diesem Fall viel eher um übernatürliche Schwächen geht. Michael verträgt nämlich wesentlich weniger Alkohol als ein normaler Mensch. Was für Auswirkungen zu viel Alkohol auf unsere grünen Freunde haben kann, hat uns schon die Episode #1.14 Blind Date gezeigt. Letztendlich geht die Sache jedoch glimpflich aus, immerhin kann man den Zustand, indem sich Michael nach seinem Alkoholkonsum befindet gegenüber Unwissenden problemlos erklären.

Michael beweist mal wieder, was für ein selbstloser Mensch geworden ist, indem er Maria dazu auffordert, ihrem Traum des Findens der Enigma-Party nachzugehen anstatt sich um ihn zu sorgen. Betrachtet man die Serie von Anfang an, ist es tatsächlich so, dass Maria oft die Leidtragende war, obwohl sie zunächst doch gar nichts mit den Außerirdischen zu tun hatte und sich nur durch ihre Freundschaft zu Liz plötzlich mit dem Dasein von Aliens beschäftigen musste. So war ein normales Teenagerleben kaum mehr möglich, auch wenn man natürlich auf der anderen Seite auch immer betrachten muss, dass Maria trotz ihrer oft gespielt genervten Art auch viel Freude und schöne Momente mit den Außerirdischen erleben durfte.

Dass man letztendlich nicht erfährt, wie die geheimnisvolle Enigma-Party tatsächlich aussah beziehungsweise ablief ist nicht schlimm und tut der Qualität des Handlungsstrangs keinen Abbruch. Lediglich die Tatsache, dass Maria und Max am nächsten Morgen in voller Frische im Crasdhown Café auftauchen, obwohl sie doch angeblich die ganze Nacht durchgefeiert haben, lässt einen etwas im Unglauben zurück. Ich handle es an dieser Stelle einfach mal als Filmfehler ab, denn anders ist es auch in einer Serie, die sich mit dem Übernatürlichen beschäftigt, nicht zu erklären.

"Kyle Valenti, it is your lucky night."

Isabel entschließt sich den Abend mit ihrem besten Freund Kyle zu verbringen, nachdem Jesse sie versetzen muss und all ihre romantischen Pläne dahin sind. Diese Storyline kann nicht so sehr punkten wie die anderen. Insbesondere in der Szene, in der Kyle sich vorstellt, Isabel zu küssen, die – abgesehen von der Tatsache, dass sie eine verheiratete Frau ist –, doch nur die Absicht hegt, mit ihm einen Silvesterfilm anzusehen, wirkt in Anbetracht des Verlaufs der gesamten Staffel fehl am Platz. Nachdem die beiden nun schon so viele schöne freundschaftliche Momente hatten, würde ich es sehr schade finden, wenn dies zerstört werden würde. Das scheint aber ohnehin nicht die Absicht der Autoren zu sein. Bei der Szene im Crasdhown am Ende ist von einer anbandelnden Dreiecks-Beziehung zum Glück nichts mehr zusehen, stattdessen herrscht "Friede, Freude, Eierkuchen"-Stimmung. Nach all dem Drama, was die Gruppe schon erlebt hat, soll ihnen das auch vergönnt sein.

Nichtsdestotrotz kann die Episode in ihrem gesamten Verlauf leider nicht überzeugen. Dafür versucht die Anfangsszene zu viel künstliches Drama zu erzeugen, bei welchem dem Zuschauer aber eigentlich von Beginn an schon klar ist, dass es für alles eine Erklärung gibt und weder Michael mit Liz noch Kyle mit Isabel geschlafen hat. Die Storyline um Kyle und Isabel wirkt zudem eher wie ein Lückenfüller, weil die Suche nach der Enigma-Party sowie Liz' Abend im Crashdown Café nicht genügend Inhalt für die vierzig Minuten Sendezeit hergeben.

Fazit

Leider konnte die Folge nur mit der Entwicklung der Beziehung zwischen Liz und ihrem Vater überzeugen. Auch Michael und Marias Interaktionen waren schön, alles andere ist jedoch maximal in die Kategorie "nett anzusehen" einzuordnen. Insbesondere Isabel und Kyles Handlungsstrang wirkte künstlich erzeugt und fehl am Platz. Somit kommt #3.10 Enigma-Party nicht über sechs Punkte hinaus.

Laura Krebs - myFanbase

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