Bewertung

Review: #3.11 Verliebt in einen Alien

Bevor "Roswell" in die finale Phase der dritten Staffel und somit auch der gesamten Serie geht, haben sich die Autoren dafür zu entschieden, nochmals auf die Bremse zu treten und eine Folge einzustreuen, die in erster Linie dafür gedacht ist, die Zuschauer zu unterhalten, anstatt die Handlung voranzutreiben.

"I mean, think how much easier my life would be if Jesse could just know who I really am." – "Yeah, that'd be a classic show. You could call it I Married An Alien."

Die Folge steht ganz im Zeichen von Isabel und Jesse. Nach ihrer Hochzeit sind die beiden in der Serie etwas kurz gekommen und somit hat es mich gefreut, dass ihnen nun eine gesamte Episode gewidmet wird. Die Zwischensequenzen im Sitcom-Style haben einen wunderbaren Kontrast zu der sonst eher düsteren Stimmung der Serie gegeben. Die Parallelen zu der realen Roswell-Welt waren gut gelungen und insbesondere die Szenen, die parallel zueinander abgespielt wurden wie das Telefonat zwischen Isabel und Michael waren herrlich anzusehen. Hier haben die Drehbuchautoren wunderbare Arbeit geleistet.

"Nickelodeon's having a marathon of Bewitched. My weekend's set." – "Who are you and what have you done to Michael?"

Highlight der Folge war für mich trotz des Fokus auf Isabel und Jesse eindeutig Michael! Er hat einfach die besten Sprüche auf den Lippen, so war es schon in der allerersten Folge und so wird es wohl auch immer sein. Und das tut auch richtig gut, denn im Gegensatz zu der kundenbunten, fröhlichen Serienwelt von "I Married An Alien" sieht es in der Realität leider etwas anders aus. Hier ist durch den tragischen Verlauf von Maria und Michaels Beziehung sowie dem Auftauchen von Jesses Jugendfreud genügend Drama vorhanden.

Dadurch, dass Jesses Freund Eric Reporter ist und somit wohl mit einer natürlichen Neugier ausgestattet ist, wird der Besuch ziemlich schnell unangenehm für Isabel. Kein Wunder: Wenn mir jemand Geschichten über die Wunderholung einer gebrochenen Nase mit einem Stück Fleisch erzählen würde, wäre meine Neugier vermutlich auch geweckt. Und wenn dann auch noch so merkwürdige Leute wie Michael ein enges Verhältnis zu der verdächtigen Person haben, dann wird die Skepsis natürlich nur noch umso größer. Ab dem Zeitpunkt, in welchem Eric Michael dabei erwischt, wie er Bäume zur Seite biegt, um sich das Golfspielen zu erleichtern, kippt die Stimmung als Zuschauer jedoch von reiner Unterhaltung zu leichter Nervosität. Wäre Jesse nur einen Tick leichtgläubiger, dann hätte es mich nicht gewundert, wenn er Isabel zur Rede gestellt hätte und das auch noch mit gutem Grund.

Froh bin ich jedoch insbesondere darum, dass Jesse dies nicht nur nicht zu glauben scheint, weil er die Existenz von Aliens anzweifelt, sondern auch, weil er ein großes Vertrauen zu Isabel hat. Auf der anderen Seite ist dies aber natürlich auch mehr als tragisch, denn sollte er erst einmal die Wahrheit erfahren – und die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr hoch, wenn man bedenkt, wie viel Zeit die beiden in ihrem Leben noch gemeinsam verbringen werden –, dann wird er sehr enttäuscht sein und Isabel so schnell vermutlich auch nicht verzeihen können. Ob wir das in der dritten Staffel überhaupt noch miterleben dürfen, ist aber ohnehin fraglich.

Als sich schließlich Phillip Evans in das Geschehen einmischt, scheint die Stimmung bereits zu kippen und die Wahrheit doch noch ans Licht zu kommen, doch Eric schießt sich mit dem Diebstahl von Michaels Akte selbst ins Bein und zerstört damit seine gesamte Freundschaft zu Jesse. Das war nicht nur für Isabel tragisch anzusehen, sondern auch als Zuschauer, denn auch wenn man die beiden nur kurz miteinander erleben durften, so ist das Ende der langjährigen Freundschaft dennoch sehr traurig. Eigentlich kann Jesse einem nur leidtun: Er opfert eine Freundschaft im guten Glauben zu seiner Frau, die jedoch ein schwerwiegendes Geheimnis vor ihm hat. Ob das auf lange Sicht gut geht?

Dass Max und insbesondere Liz in dieser Folge sehr kurz kommen und quasi nur Nebenrollen einnehmen, empfand ich als überhaupt nicht störend. Es gibt oft genug Episoden, in denen sie den größten Teil der Screentime einnehmen und somit bot die Folge rund um Isabel und Jesse eine gelungene Abwechslung.

Fazit

Trotz des humorvollen Charakters von #3.11 Verliebt in einen Alien konnte die Episode zwischenzeitlich einiges an Spannung aufbauen und man konnte sich als Zuschauer gar nicht mehr sicher sein, was denn nun die Absicht der Autoren ist. So konnte die Folge in mehreren Aspekten punkten und gut unterhalten. Lediglich die Tatsache, dass einige interessante Handlungsstränge wie die Suche nach Max' Sohn nun schon mehrere Episoden lang nicht mehr behandelt wurden, ist schade.

Laura Krebs – myFanbase

Die Serie "Roswell" ansehen:


Vorherige Review:
#3.10 Die Enigma-Party
Alle ReviewsNächste Review:
#3.12 Getrennte Wege

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Roswell" über die Folge #3.11 Verliebt in einen Alien diskutieren.