Bewertung

Review: #6.10 Meine Abmachung

Diesmal darf sich J.D. um Brian Dancer kümmern und schafft dank ihm einen weiteren Schritt aus seiner momentanen Krise heraus. Keith und Elliot wagen einen großen Schritt und ziehen zusammen, während Turk durch einen Gipsarm nicht mehr operieren kann und somit einen Schritt zurück zum Lehrling macht.

Nochmal von vorn

Wie soll man als Chirurg operieren, wenn man an einem Arm einen Gips trägt? Dass hat sich Turk auch gefragt und sich schon auf zusätzlichen Urlaub gefreut, nachdem er durch die für J.D. und Turk typische Rumalberei mit einem Ventilator eine Verletzung davontragen musste. Kelso macht ihm aber einen Strich durch die Rechnung und lässt ihn für diese Zeit als Neuling arbeiten, der sich von Dr. Cox belehren lassen muss. Die inzwischen gewohnte Gleichstellung hat sich plötzlich wieder erledigt und Cox nutzt diese Situation natürlich unverdrossen aus, um Turk bloßzustellen und so seine Missgunst gegenüber Chirurgen raushängen zu lassen. Den Vorwurf, dass er kein richtiger Arzt sei, weil er als Chirurg Einiges an medizinischem Wissen über die Jahre verloren hat, lässt Turk natürlich nicht auf sich sitzen. Es ist auch ziemlich gemein gewesen, weil es nunmal so ist, dass spezielle Ausrichtungen auch ein spezielles Wissen erfordern und somit andere Dinge auf der Strecke bleiben müssen. Turk lernt aber fleißig, um Cox eines besseren zu belehren.

Das Duo Turk-Cox gefällt mir immer wieder. Allerdings könnte sich Carla fast mal Gedanken machen, dass solche Kleinigkeiten dazu führen, dass Turk sich in eine Sache reinhängt, er sich aber nie wirklich darum gekümmert hat, wer Carla wirklich ist und auch vor kurzem erst (in einem Lied) andeutete, dass er sich eben nicht alles merken könne. J.D. hatte zwar nur wenig mit der Story zu tun, konnte sich aber genial einbringen, als er sich über den neuen Schwarzen freute. Turk sah mit dieser Brille aber auch wirklich sehr verändert aus. Dass J.D. ihn nicht gleich erkennt, ist eigentlich traurig, passt aber zum seiner gewissen Oberflächlichkeit, die er gerne an den Tag legt, und zu "Scrubs" selbst passt es sowieso.

Kompromisse

Einem der wohl konfliktreichesten Themen in Beziehungen überhaupt widmen sich Keith und Elliot diese Episode. Sie ziehen zusammen, wobei Elliot schnell deutlich macht, was das zu bedeuten hat. Sie gibt ihm nicht den Hauch einer Chance, sich konstruktiv einzubringen. Die Wohnung ist komplett nach Elliots Vorstellungen eingerichtet, Keith Möbel spielen keine Rolle mehr und wenn er sich nicht an ihre Regeln hält, dann ist sowieso alles vorbei. Keith hat den Kistensex also noch gar nicht richtig genießen können, da befindet er sich auch schon in einer Art Hölle der alles kontrollierenden Elliot. Ich wäre sofort wieder ausgezogen, als sie meinte, dass er doch nur ein Zimmer in ihrer Wohnung gemietet hätte, aber Keith hat eine viel bessere Idee und treibt das Spielchen weiter. Er veranstaltet eine Party in seinem Zimmer. Geniale Idee! Diese Trotzigkeit hätte ich ihm nicht zugetraut. Schließlich realisiert Elliot dann auch langsam, was das Zusammenziehen bedeutet.

Zwei Aspekte möchte ich hier noch hervorheben. Zum einen die abwechslungsreiche Begleitgeschichte um den Hausmeister, der selbst nicht glauben kann, wie viel Einfluss er auf die anderen hat, die ihn dermaßen ohne zu hinterfragen alles nachmachen, dass man daraus fast schon ein sehr politisches Thema machen könnte. Zum anderen die Versuche von Carla, ihre Erfahrungen an Keith und Elliot weiterzugeben. Es ist wohl schon so häufig vorgekommen, dass es ein Klischee ist, dass sich Paare von anderen Paaren, die schon eine höhere Stufe in der Partnerschaft erreicht haben, einfach keine Tipps geben lassen wollen. Sie sind doch ganz anders und zum Schluss kommt es doch so wie vorhergesagt. Die Szene war nicht spektakulär, hat aber auch viel erzählt.

Schattenspringen

J.D. nutzt seinen Patienten Brian Dancer, um seine Unsicherheit beim Flirten mit der attraktiven Physiotherapeutin zu verbergen. Um seinen Patienten zu ermutigen, geht er den Deal ein, dass er sie als Gegenleistung für sein Engagement um ein Date bittet. Sehr kreativ kommt J.D. aus der Nummer zunächst raus, muss sich später aber fragen, wer jetzt eigentlich wen behandelt. Der kleine Erfolg von Brian, nun seinen Namen schreiben zu können, letztlich damit zu verbinden, dass die reine Frage nach einem Date schon ein Erfolg für J.D. ist, um über die Trennung von Kim hinwegzukommen, ist nicht nur mal wieder wahnsinnig gut gelungen, sondern hat auch die Moral sehr gut an den Zuschauer transportiert. Würde einem das wahre Leben nur auch das ein oder andere Mal so schön mit dem Zaunenpfahl winken, damit jeder im richtigen Moment über seinen Schatten springen kann. Da dem aber nicht so ist, muss man eben weiter fleißig "Scrubs" schauen und alles mitnehmen - und gegen diese Alternative habe ich absolut nichts einzuwenden.

Fazit

Die stärksten Episoden von "Scrubs" sind nicht nur lustig, sondern auch inhaltlich gut ausgearbeitet und sehr lehrreich. Bei dieser hat etwas mehr Witz gefehlt.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Scrubs - Die Anfänger" ansehen:


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