Review: #1.05 Meine Vorbilder
Konnte die letzte Folge noch besonders durch ihre Emotionen aufwarten, bestach diese vornehmlich durch den außergewöhnlich guten Humor. Es gab zahlreiche Stellen, an denen ich wirklich laut lachen musste und fast die ganze Zeit über hatte ich ein dämliches Grinsen auf dem Gesicht.
Endlich konnte der Hausmeister mal einen Gang höher schalten und war in dieser Folge wirklich genial. Erst verwirrt er J.D. mit seiner paranoiden Art und dem Hochzählen von Untaten, die J.D. ihm vermeintlich angetan haben soll. Dann macht er sich über J.D. lustig, der enttäuscht seinem zukünftigen Mentor nachschaut. Und am Ende lässt er ihn doch tatsächlich glauben, dass er ihm aufhelfen würde, nur um ihn dann natürlich wieder ins Leere laufen zu lassen.
Elliot greift dann zu ganz unorthodoxen Methoden, indem sie ihre ansehnliche Oberweite zur Patientenheilung einsetzt. Auch nicht schlecht... Als J.D. sich ihr gegenüber aufspielte, wie sehr er auf seine Patienten eingeht und dass sie das auch tun solle, war das zwar lustig, aber mir fast ein wenig zu übertrieben. Es passt zwar zu seiner Art, aber ein wenig mehr Bescheidenheit könnte ihm dann doch gut tun.
Auf der anderen Seite gerät er natürlich gleich wieder in Cox’ Ungunst, als er Kelso erzählt, dass ein Patient verstorben ist, für den eine Prozedur angesetzt wurde, die jedoch eigentlich für eine andere Patientin gedacht war und nur über dessen Versicherung ablaufen sollte, da die Frau keine hat. Zunächst einmal muss ich doch eine Lanze für J.D. brechen. Denn woher sollte der das wissen, ohne dass ihm dies vorher mal erzählt wurde. Er ist immerhin neu. Dass es ihm zunächst widerstrebt, die Regeln zu brechen, halte ich auch für nachvollziehbar. Wie gesagt, für ihn ist alles noch sehr neu und er will sich natürlich auch nicht unnötig in Schwierigkeiten bringen.
Den inneren Konflikt fand ich sehr gut dargestellt, auch wenn von Beginn an klar war, auf wessen Seite J.D. am Ende stehen würde. Das Golfen war extrem lustig, ebenso wie die Anspielung auf "Star Wars" am Ende, als Dr. Cox suspendiert wurde. Bin gespannt, wie lange das dauert. Immerhin ist Cox einer der besten Ärzte in Kelsos Krankenhaus. Aber es zeigt einmal mehr, was für ein toller Arzt er doch ist. Auch wenn er immer etwas unterkühlt rüberkommt und sich über alles und jeden lustig macht, ist er für seine Patienten doch immer da.
Noch gelungener als die bereits genannten Fantasien von J.D. fand ich allerdings die Sequenz, nachdem Cox ihn fragte, was er denn nun von ihm wolle. Als plötzlich so ein altes Kameraflimmern aufblitzte und zu rührseliger Musik sich Cox und J.D. in die Arme fielen wie Vater und Sohn nach einer gemeinsamen Runde Football an einem perfekten, sonnigen Nachmittag, war das einfach nur zum Schießen. Für mich die bisher lustigste Szene der Serie überhaupt. Konnte mich kaum mehr einkriegen vor Lachen. John C. McGinley weiß aber auch einfach, diese Szenen bis zur Perfektion hin zu spielen. Die (später) klassischen Gesichtsausdrücke vom übertriebenen Grinsen zum niederschmetternden Todesblick, das Heben der Stimme, um J.D. sich seiner Lächerlichkeit bewusst zu machen, sind einfach großartig und immer wieder lustig, auch nach Jahren noch...
Aber Cox zeigt in dieser Folge ja auch, dass ihm dennoch etwas an J.D. liegt und er in ihm etwas sieht, das ihn vielleicht sogar an sich selbst erinnert. Sonst würde er ihm wohl kaum so gehörig die Meinung sagen und ihn hinterher sogar testen, um zu sehen, ob er ihm bei der Prozedur helfen würde, obwohl ihn das seinen Job kosten würde. Dass er das gleichzeitig aber nicht zulassen würde, spricht erneut deutlich für ihn.
Dann sind da noch Turk und Carla, die in dieser Folge die "next base" erreichen. Das mit dem Stift war schon wirklich lustig, aber als Turk Carla dann die Wahrheit sagte, obwohl er sonst das bekommen hätte, was er die ganze Zeit wollte, war ein typischer Schmacht-Moment. Noch schöner natürlich Carlas Reaktion darauf, die mir doch die Augen ein wenig wässrig gemacht hat. Auch ein wenig Schmalz muss eben hin und wieder sein. Es ist jedoch schon zu so früher Zeit klar, dass die beiden einfach füreinander bestimmt sind.
Auch süß war, wie Turk sich zunächst ein Geschenk überlegte und immer mit Todd einklatschte, woraufhin Elliot das Geschenk als zu platt erklärte. Beim dritten Mal wartete Todd dann schließlich nur auf Elliots Zustimmung, damit er diesmal wirklich einschlagen konnte. Sehr niedlich und sehr lustig. Obwohl ich statt Todd lieber mehr von Ted sehen würde, den ich ziemlich genial finde.
Fazit
Wahnsinnig lustige Episode, der ich erneut 9 Punkte geben muss. Auch ernst ging es zu und diese Momente konnten mehr als überzeugen. Außerdem gab es fast einen kleinen Cliffhanger, denn ich möchte zu gern wissen, was Dr. Cox, der für die Medizin lebt, nun anstellt, wo er seinen Job vorübergehend nicht mehr hat...
Nadine Watz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: My Two DadsErstausstrahlung (US): 23.10.2003
Erstausstrahlung (DE): 30.09.2001
Regie: Craig Zisk
Drehbuch: Garrett Donovan & Neil Goldman
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