Bewertung

Review: #1.16 Meine Melone

Dass die Trennung von J.D. und Elliot noch Nachwirkungen hat, habe ich erwartet, doch dass binnen zwei Folgen das Paar zusammen kommt, sich trennt und als Freunde weiter besteht, damit hätte ich nicht gerechnet. Aber es ist gut, dass zwischen den beiden wieder Normalität einkehrt und schnell ein Schlussstrich unter eine viel zu überstürzte Beziehung gezogen wird.

Der Streit zwischen J.D. und Elliot hat jedoch auch sein Gutes, denn er bringt sie und Turk ein wenig näher. Die beiden starten eine Zusammenarbeit für einen Vortrag, der mal wieder mit dem gängigen Klischee spielt, dass Internisten Streber sind und Chirurgen diese nur für ihre Zwecke nutzen, weil sie Medizin selbst nicht viel am Hut haben. Am Ende ging es Turk bei der Zusammenarbeit einzig und alleine darum, J.D. und Elliot einander wieder näher zu bringen – wohlgemerkt als Freunde, nicht als Paar.

Elliot und Turk haben bislang noch nicht sonderlich viel miteinander zu tun gehabt und auch wenn sich die beiden sympathisch sind, so ist ihnen doch klar, dass sie nur Zeit miteinander verbringen können, wenn Elliot und J.D. ihren Zwist beenden. Es ist schön, dass Turk hier den Vermittler spielt und so dafür sorgt, dass sich die beiden als Freunde wieder annähern, wenngleich festgehalten werden muss, dass Elliot hier den ersten Schritt auf J.D. zumacht.

"We're out here because if I go home and go to sleep, the only thing I'm gonna be able to think about is how I gotta get up tomorrow morning and go back to that place, and you wanna know something, pal? I got nothin'. Honest to God, I got nothin."

J.D. hat allerdings zunächst andere Probleme, als sich über Eillot Gedanken zu machen, denn erst wird er Zeuge eines wirklich üblen Wutausbruchs von Dr. Cox, dann steht dieser mitten in der Nacht vor seiner Tür und zerrt ihn in eine Bar und jammert über die Aussichtslosigkeit in seinem Job, nur damit er am nächsten Tag gut gelaunt wieder an die Arbeit gehen kann. Das wirkt auf den ersten Blick ein wenig befremdlich, doch eigentlich ist es typisch für den Dr. Cox, den wir bislang kennen gelernt haben. Er geht schnell an die Decke, ist ungeduldig und leicht reizbar und wenn viele Dinge, die ihn ankotzen, auf einmal auf ihn herein prasseln, dann verliert er schon einmal die Fassung und demoliert ein gesamtes Labor.

Was interessant war, war die Tatsache, dass er sich ausgerechnet J.D. ausgesucht hat, um ihm Gesellschaft zu leisten. Klar meinen die anderen Mitarbeiter, dass Cox im Laufe seiner Laufbahn im Sacred Heart bei jedem schon bei jedem einmal aufgeschlagen ist, doch ich denke auch, dass er nicht aus Zufall bei J.D. vor der Tür stand. Auch wenn er es nicht zugeben mag, so hält er doch einiges auf J.D. und glaubt in ihm jemanden gefunden zu haben, an den er den Staffelstab irgendwann weitergeben kann. Die beiden sind sich in manchen Dingen schon ähnlich, vor allem, was die professionelle Arbeit am Patienten angeht. Daher ist es verständlich, dass Cox ausgerechnet bei J.D. vor der Tür steht.

J.D. allerdings behauptet von sich, nicht so viel angestaute Wut in sich zu tragen, die er herauslassen müsste und das glaube ich ihm sogar. Natürlich nimmt ihn der Tod seines Highschoolehrers und das Ende der Beziehung zu Elliot mit, jedoch nicht so sehr, wie Cox es glauben mag. Dennoch ist es gut, dass Elliot ihm am Ende einen Weg zeigt, mit Frust fertig zu werden. Manchmal muss man dann eben eine Melone vom Dach werfen. Andere gehen Joggen oder malträtieren einen Boxsack. Jedem das Seine!

"It starts out as just one song, but then before you know it, half of the hospital staff is running around piercing their genitalia, and fornicating in the back of vans."

Auch Carla kämpft mit Frust in dieser Woche, denn Dr. Kelso lässt mal wieder den Kotzbrocken heraushängen und verbietet ihr, einem im Koma liegenden Patienten die letzten Wünsche zu erfüllen. Auf der einen Seite versteht man den Mann, denn wenn jeder Patient sämtliche Wünsche erfüllt bekommt, dann gibt es irgendwann ein riesiges Chaos, weil jeder Glaubt, das gesamte Personal der Klinik ist nur für ihn verantwortlich. Am Ende geht es aber einfach nur darum, einmal am Tag ein bestimmtes Lied zu hören, was jetzt keine vollkommen überzogene Forderung ist.

Umso schöner, dass Carla nicht aufgibt und eine wunderbare Methode findet, dem Patienten seinen Wunsch zu erfüllen. Dass Ted dann auch noch miteinstimmt und gemeinsam mit ihr Poisons Hit "Talk dirty to Me" singt, führt zu einer wirklich schönen Szene zwischen zwei Charakteren, die eigentlich nicht viel miteinander zu tun haben und doch irgendwie ganz gut harmonieren, genau wie bei Elliot und Turk.

Fazit

Nach der grandiosen letzten Episode nimmt man sich hier mal wieder die Zeit für kleine Nebensächlichkeiten und gibt den Charakteren Zeit und Raum, sich einander anzunähern und neue Freundschaften zu erkunden. Da macht es Spaß zuzusehen und wenn dann wie hier auch noch der komödiantische Part gelungen ist, dann kann man von einer durchaus guten Episode sprechen.

Melanie Wolff - myFanbase

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