Review: #1.24 Mein letzter Tag

Das war also das Staffelfinale und man kann sagen, dass der Cliffhanger einen wirklich aus den Schuhen gehauen hat. Alle Geheimnisse, die sich unter den Charakteren während der Staffel aufgebaut haben, sind offen gelegt und die Reaktion des Einzelnen darauf dürfte durchaus interessant werden. Aber fangen wir vorne an.

Der letzte Tag

Ein Jahr ist rum und J.D. hat einige interessante Charaktere kennen gelernt. Die Zusammenfassung vor dem Spiegel war großartig, besser hätte man es echt nicht machen können. Als dann der Hausmeister auch noch beleidigt in der Dusche auftaucht, ist die Szene perfekt. Ein großartiger Einstieg in diese Episode, die zum Glück noch lange nicht die letzte der Serie sein wird.

Natürlich ist so ein letzter Tag immer etwas Aufregendes und alle sind in Feierlaune. Trotzdem darf die Arbeit nicht zu kurz kommen. Es ist hierbei schön gelungen eine Bogen über Staffel zu ziehen. Zum Einen ist da Selbstreflexion, weil man so abgestumpft geworden ist und die Patienten als Objekte sieht, was man zu Beginn noch verabscheut hatte. Zweitens symbolisiert der spätere Einsatz für Mr. Bober, wie selbstständig und gut sich die "Anfänger" entwickelt haben und reif sind für den Abschluss der Ausbildung. Zu guter Letzt darf bei Scrubs natürlich auch ein Witz dazu nicht fehlen. Dafür durfte mal wieder der Hausmeister herhalten, der die gleiche Szene wie damals mit J.D. erneut erleben durfte. Großartige Anspielung.

Zum Lachen

Bevor die Folge zum großen Showdown kommt, gibt es noch ein paar Szenen, die unbedingt hier Erwähnung finden sollten. Natürlich sind dies nicht die einzigen Herausforderungen für das Zwerchfell gewesen.

J.D. soll seine Meinung im Streit zwischen Turk und Carla offenbaren. Die sinnbildliche Fluchergreifung mit dem Lasso zu stoppen ist eine tolle Idee gewesen, zumal dann auch Laverne das gleiche Schicksal ereilt. Ebenso schön ist der Dialog zwischen J.D. und Cox, in dem Cox erstmals seinen Schützling lobt. Er akzeptiert J.D. nicht nur als Arzt sonder auch als Menschen. Seine Antwort: "Werden sie sterben?" Diese Gegenfrage ist vor allem so nachvollziehbar und gleichzeitig Ausdruck seiner Überraschung, wenn man sich überlegt, wieviel sich J.D. in diesem Jahr anhören musste. Wieder mal Lob an Die Autoren.

Das absolute Highlight gehört bei den Lachern aber Todd. Als Dr. Wen mit Turk über die OP-Belegung spricht und Todd sich an die Scheibe klebt, konnte ich nicht mehr. Ich habe es erst gar nicht mitbekommen, als Dr. Wen gegen Scheibe schlug, als Turk dann aber das erste Mal zur Tat schreiten sollte, war ich wohl noch bis zur Hauptstraße zu hören. "Das tut nicht weh, das tut nicht weh". Ich musste so sehr lachen, dass es fast weh tat.

Aufmischen

Wie es sich zu einem Staffelfinale inzwischen gehört, muss ein Cliffhanger her, damit man die nächste Staffel gar nicht erwarten kann und definitiv wieder einschaltet. Man kann sich hier streiten, ob die Qual des Wartens auf die zweite Staffel hier so groß war, die Inszenierung an sich aber war allererste Klasse. Sie hat alle aktuellen Staffelinhalte auf die Spitze getrieben und wurde nicht durch irgendeinen Zufall kreiert sondern durch Cox’ Vorschlag an Jordan durch eine durchdachte, gewollte Handlung ausgelöst. Mir gefällt vor allem, dass ein Nebencharakter diese wichtige Aufgabe zukam und der Monolog von Christa Miller war auch hervorragend gespielt. Zudem kommt er zu einem Zeitpunkt, indem gerade alle das letzte Jahr feiern wollen und so aus ihrer Stimmung brutal herausgerissen werden. "Genug aufgemischt?" Ich denke schon, mehr war im Prinzip nicht möglich.

Fazit

Eine tolle erste Staffel findet ihr Ende in einer weiteren großartigen Folge, die voller verrückter Ideen steckt und durchdacht die wichtigsten Aspekte der Staffel in einen hervorragend inszenierten Cliffhanger packt.

Emil Groth - myFanbase

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