Bewertung

Review: #7.10 Mein neuer Chef

Der Abschied von Kelso hat natürlich Auswirkungen auf den Krankenhausalltag. Cox ist nun der neue Chef und der Hausmeister ermutigt Ted, sich nicht von Beginn an wieder bevormunden zu lassen. Außerdem spielen Babys in dieser Folge auch keine unwichtige Rolle.

Der neue Ted

Wenn es irgendjemanden im Sacred Heart geben könnte, der sich so richtig über das Karriereende von Dr. Kelso freuen mag, dann ist es wohl Ted. Es braucht allerdings den Hausmeister, der ihn dazu ermutigt, den Neuanfang auch wirklich zu nutzen. So nimmt er all seinen Mut zusammen und wehrt sich dagegen, Cox nur als Wasserträger zu dienen, womit dieser überhaupt kein Problem hat. Für Ted selbst ist das aber eine Riesensache und dies wird durch seinen unermesslichen Jubel auch deutlich. Endlich hat er sich wirklich gegen etwas gestemmt und offen Widerstand geleistet. Das hat ihm dann sogar so gut gefallen, dass er in der sehr witzigen "Brain Trust" – Gruppe auch gleich mal aufmüpfig wird und seinem quasi Mentor, dem Hausmeister, die Diktatur vermasselt. Auffällig ist hierbei vor allem, dass Todd und Doug eigentlich noch viel armseeligere Mitläufer sind, die keine eigene Meinung haben. Wie sie sich einfach austauschen lassen und dann trotzdem mit voller Energie hinter dem stehen, ist natürlich urkomisch, sieht man es aber als Anspielung auf die Gesellschaft, ist es auch sehr bedenklich, denn es gibt einige reale Charaktere, die sich so einfach beeinflussen lassen.

Der Konflikt wird dann nicht weiter ausgebreitet. Es gibt einen kleineren Disput in der Kantine, der klarstellt, dass der Hausmeister auch dem neuen Ted noch überlegen ist, da er aber gegen Teds Sturheit nichts anrichten kann, gibt er klein bei und genehmigt Ted den Kartenspielabend, den er verlangt. Gemeinsam kann man eben doch immer bessere Wege gehen. Die großartige Sitcom-Vision von J.D. würde ich gerne in die Realität umgesetzt bekommen. Ich würde es wohl auch gucken. Dass dieser Gag kurz darauf nochmal aufgegriffen wird, war wirklich genial.

Das eigene Wohl

Elliot hat vor Jahren einem Patienten ein Medikament verschrieben, was sich nun als unter Umständen tödlich herausstellte. Sofort fühlt sie sich verantwortlich und will wissen, was aus dem Patienten geworden ist. Unter dem Vorwand, dass sie es ihm ermöglichen will, dass er die Entschädigung bekommt, begibt sie sich mit J.D. quasi auf die Suche. Doch J.D. macht schnell deutlich, dass er lieber mit Turk rumhängen würde. Immerhin darf er dadurch als Albernheitenmentor auftreten und Elliot zeigen, wie er und Turk Spaß haben. Die Idee fand ich wirklich großartig. Sollte ich mal Langeweile haben, kann man das durchaus mal ausprobieren. Ich weiß nur noch nicht, welche Fast-Food-Kette ich auswählen soll. J.D. findet schließlich noch heraus, warum Elliot wirklich den Patienten finden will. Hier zeigt sich wieder Elliots Qualität, sich voll und ganz ihren Patienten hinzugeben und selbst im Nachhinein noch besorgt zu sein. Dass es es nicht nur für den Patienten macht, sondern auch eigene Gründe dafür hat, ist dabei natürlich klar. Sie übt ihren Beruf sehr gerne aus und will ihrer großen Verantwortung gerecht werden. Eigentlich ist es seltsam, dass J.D. das nicht selbst herausgefunden hat, ist er doch ähnlich aufopferungsvoll und energisch. Da aber klar war, dass die Schuld bei Plomox lag, kann er wohl nicht nachvollziehen, dass es für Elliot trotzdem eine Bedeutung hat.

Um das eigene Wohl sorgen sich auch Carla und Turk. Letzterer will endlich mal wieder Zeit mit Carla genießen und sich wohlfühlen können, indem er sich einen künstlichen Hoden einsetzen lassen will, was eine seltsam verstörte Vision von J.D. zur Folge hat. Carla macht ihr eigenes Wohl auch davon abhängig. Sie hofft, dass Turk ihr noch ein zweites Kind macht und will den übrig gebliebenen Hoden so gut es geht schützen. Turk hat es echt nicht leicht, aber als er, durch Cox animiert, richtig in sich hinein schaut, merkt er doch schnell, dass er auch noch ein Kind haben will. Ich finde das wirklich schön, würde mich aber schon freuen, wenn man von Isabel in der Serie mal mehr mitbekommen würde. Sie wird ganz schön außen vor gelassen, dabei hatte das Kind von Cox und Jordan doch auch schon für viel Unterhaltung sorgen können. Ich würde also vielmehr eine bedeutendere Rolle der vorhandenen Tochter in der Serie bevorzugen, statt noch eine Schwangerschaftsgeschichte zu haben.

Zukünftiges

Neben den Familienplanungen der Turks gab es aber auch noch andere Themen, die uns in Zukunft wohl noch beschäftigen werden. Dr. Cox ist nun der Chef des Sacred Hearts und ich erwarte nach wie vor, dass in irgendeiner Form ein neue Charakter auftaucht, der den Verlust ersetzt. Außerdem war in dieser Folge auffällig, dass Cox offenbar fast schon von selbst den Ratgeber mimt. Natürlich wollte er so schnell wie möglich weg, aber man hatte auch den Eindruck, dass ihn das Geschehen im Krankenhaus jetzt mehr interessiert als sonst. Wird ihm die neue Aufgabe etwa neue Attribute verleihen?

Viel bedeudender und auch wichtiger waren aber die Szenen zwischen J.D. und Elliot. Nicht nur, dass beide sagten, dass sie gerne Zeit miteinander verbringen, selbst wenn es nur ein Rumhängen ist, sie werden von außerhalb sogar schon als Elternpaar von Sam gesehen. Dass sie darüber sehr glücklich wirken und ein perfektes Familienbild abgeben, scheint ihnen nicht mal aufzufallen. Nur Turk und Carla merken schon, wohin der Hase läuft, und Regisseure und Autoren wollen wohl auch dem Zuschauer verdeutlichen, dass wir mit den beiden noch Einiges zu erleben haben. Bill Lawrence behauptet, dass sie für Elliot und J.D. eine Lösung finden, die alle Fans zufrieden stellen wird. Da bin ich wirklich gespannt. Die heile Welt, die in der letzten Zeit inszeniert wurde, wird aber sicherlich nochmal bröckeln und mir stellt sich derzeit nur die Frage, wie sie ihr gemeinsames Leben angehen wollen und ob es rein platonisch bleiben soll. Mit der Richtung, die hier eingeschlagen wurde (und das eigentlich schon zu Beginn der Staffel), bin ich auf jeden Fall glücklich. Es kann aber noch besser werden.

Fazit

Es war eine wirklich gute Folge, die sich wieder viel mit den Charakteren auseinandergesetzt hat und trotzdem einige Lacher verbuchen konnte. Das Ende macht außerdem deutlich, dass uns Elliot und J.D. in der nächsten Zeit wohl wieder verstärkt beschäftigen werden und viel Diskussionsstoff liefern.

Emil Groth – myFanbase

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