Review: #8.02 Mein bester Einfall
Die zweite Episode der achten Staffel zeigt ein etwas anderes Bild der Serie und setzt ihre zweite Stärke in den Mittelpunkt – die Fähigkeit, mit ernsten Themen trotz aller Albernheiten sehr sensibel und bedacht umzugehen und den Zuschauer nicht nur zu unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anzuregen.
Abendbeschäftigungen
Bleiben wir aber zunächst bei dem witzigen Teil der Episode, der sich in erster Linie durch die ersten Minuten der Episode zieht. Turk und J.D. wollen ihren gemeinsamen Steakabend durchführen, der einmal im Jahr auf dem Plan steht. Daher sind sie vor Vorfreude total aus dem Häuschen und haben sich, wie es sich für die beiden gehört, sogar einen Tanz ausgedacht. Turk und J.D. sind also ganz in ihrem Element und wie bei jeder Blödelei der letzten sieben Jahre ist es einfach amüsant für den Zuschauer, den beiden dabei zuzuschauen. Dass Ed sich da offenbar einzumischen scheint und J.D. die Stellung streitig macht, könnte noch einen größeren Konflikt hervorrufen, denn der Meister J.D. will sich von seinem Lehrling Ed sicherlich nichts vormachen lassen.
Doch auch ein paar andere Nebendarsteller kommen noch zum Zuge. Dr. Maddox und Jordan treffen aufeinander und natürlich ist hier Zickenalarm vorprogrammiert. Doch der hält nur kurz an, denn gleich und gleich gesellt sich gern und so gehen die beiden doch mal eben prompt zusammen einen trinken. Eigentlich ist es super, dass Cox sich jetzt im Prinzip gegen dieses Duo durchsetzen muss, oder handelt Jordan etwa im Auftrag von ihrem geliebten Perry. Man wird sehen, ob diese Freundschaft von Jordan und Maddox noch eine Rolle spielt. Die nächste Episode wird das hoffentlich schon zeigen.
Weitere Screentime hat auch wieder Ted erhalten, der mit dem Computer ein neues Medium für sich entdeckt hat und sich dort gleich ein wenig abendfüllend ausprobiert hat. Das war wieder köstlich komisch und typisch Ted. Bleibt als Letztes noch "Jill" bzw. Denise, deren unsensible Art gleich zum Thema genommen wird. Ihre Abendbeschäftigung soll darin bestehen, besser auf die Patienten einzugehen, doch noch stellt sie sich sehr umständlich an. Damit es nicht nur bei dieser Geschichte bleibt, wird ihr außerdem auch gleich noch eine sehr skurille Bettgeschichte zur Seite gestellt, die ihre kühle Art weiter unterstreicht und ebenfalls recht amüsant war.
Insgesamt gesehen war ich nach der ersten Episode aber doch etwas enttäuscht, dass man die vielen neuen Charaktere eher links liegen gelassen hat und ihnen kaum oder keine Möglichkeiten gab, in Szene zu treten. Nun sollte man nicht gleich das ganze Potenzial verheizen, aber gerade die zwei Szenen mit Couteney Cox waren mir doch deutlich zu wenig. Auch hatten einige andere Charaktere Sendepause (Elliot, Cox, der Hausmeister, Kelso, Keith und wo ist eigentlich Todd?) Da der Episodenschwerpunkt aber auf einer sehr sensiblen Geschichte lag, die nicht so viele Unterbrechungen zuließ, waren die Möglichkeiten da auch beschränkt.
Der letzte Gedanke
J.D. und Turk wurden jäh aus ihrer Steakabendvorfreude gerissen, um bei dem Patienten George Valentine eine Routinemaßnahme durchzuführen. Das Krankenblatt verriet ihnen, dass George nicht mehr lange zu leben hätte, und nach einigem Hin und Her brachten es Turk und J.D. einfach nicht übers Herz, George alleine sterben zu lassen. Sie setzten sich zu ihm, erkannten schnell, dass sie ihm die Angst nehmen sollten und verwickelten ihn in Gespräche. Besonders schön war hier J.D.s Geschichte über seinen Vater. In diesem zweiten Teil der Episode war es also sehr ruhig und gediegen. Trotz einiger Zwischensequenzen blieb man immer bei Georges Schicksal und lauschte den Unterhaltungen, die mit viel Gefühl in Szene gesetzt wurden. Im Nu wurde einem die zweite Seite der Serie präsentiert, die sie so sehr auszeichnet. Den Autoren, Regisseuren und Schauspielern gelingt es auch immer wieder aufs Neue, mit sensiblen Geschichten zu beeindrucken. Als J.D. von seiner Hoffnung sprach, dass sein letzter Gedanke ein schöner sein solle, war man nicht nur berührt und gerührt, sondern auch selbst in Gedanken über die letzten Momente vor dem Tod. Dass George dann kurz vorm Einschlafen an seinen geliebten Biergeschmack dachte, war dann ein nicht unerwarteter aber trotzdem gekonnter Zug, um die intensive Atmosphäre auf den Höhepunkt zu bringen. Abgerundet wurde diese Geschichte unter mal wieder perfekt ausgewählter Musik schließlich von Turk und J.D. auf dem Dach des Krankenhauses. Einfach nur toll.
Fazit
Diese Episode zeigt erneut, dass die Serie Themen wie den Tod unglaublich ernsthaft und mit Gefühl betrachten kann und verdeutlicht damit wohl, die Freiheiten, die die Autoren nach dem Senderwechsel wieder haben, da sie sich auch intensiv um dieses Thema kümmern konnten. Mir kam diese Episode zu Beginn der Staffel aber zu früh, weil sie den Schwung mit den neuen Charakteren aus der ersten Episode rausnahm und gerade entstandene Geschichten außen vor lassen musste.
Emil Groth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: My Last WordsErstausstrahlung (US): 06.01.2009
Erstausstrahlung (DE): 16.03.2010
Regie: Bill Lawrence
Drehbuch: Aseem Batra
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