Episode: #7.06 Nichts ist sicher

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Victoria 'Vic' Hughes wird von Travis Montgomery zur Arbeit begleitet und sie ist genervt von seinen Nachfragen und gibt an, dass sie völlig okay sei. Andy Herrera gibt bei ihrer Ankunft das Signal, dass es immer noch keine Entscheidung zu ihrer Zukunft gäbe, aber dass sie und Natasha Ross für sie kämpfen. Die Fire Chief ist derweil bei Bürgermeister Robel Osman. Sie diskutieren heftig, denn er glaubt, dass Vic ihre persönlichen Probleme auf ihn abgeladen hat, während Natasha dafür wirbt, dass sie mit dem Krisenprogramm eine Last der ganzen Community auf ihren Schultern trägt.

Letzter Frühling: Jack Gibson und Robert Sullivan kümmern sich um Morris, der von Arlo auf die Feuerwache gebracht wurde, weil er von der dortigen Klinik gehört hat. Beide sind Veteranen, die sich trotz ihres Altersunterschieds aus unterschiedlichen Gründen mit dem regulären Leben schwer tun und daher auch schon mal obdachlos sind. Morris ist nun gefallen und genau in Glasscherben. Jack versorgt die Hand und gibt ihm anschließend Müsliriegel mit, weil er sich noch bestens erinnert, wie es ist, auf der Straße zu leben. Wenige Tage später recherchiert Sullivan zu der Wohnungssituation von obdachlosen Veteranen und es belastet ihn, wie die Gesellschaft sie scheinbar im Stich lässt. Maya Bishop bekommt das mit und erkundigt sich, in welchem Camp sie sind. Als sie den Namen hört, versichert sie Sullivan, dass Morris und Arlo dann zumindest in einem der besseren Camps sind. Er ist neugierig, woher sie das weiß, woraufhin sie von ihrem Bruder Mason erzählt. Beim alljährlichen Spaghettiessen mit der Nachbarschaft sind auch Arlo und Morris bei Wache 19 zugegen und sie haben mit den Feuerwehrleuten großen Spaß. Maya und Carina DeLuca sind in einer Bar, wo Erstere zu viel trinkt und unnützes Wissen präsentiert. Carina will von ihrer Frau wissen, was sie belastet, woraufhin sie gesteht, dass sie viel an Mason und ihre Familie denken muss. Speziell bei ihrem Bruder fragt sie sich, warum sie ihn immer noch auf der Straße wohnen lässt. Carina wendet ein, dass es ihr mit Andrew ähnlich ging, aber dass es beides Brüder waren, die eigene Entscheidungen getroffen haben, für die sie sich nicht schuldig fühlen können. Maya macht sich aber Gedanken, dass sie jeweils aus diesen Familien stammen und damit vielleicht tickende Zeitbomben sind. Doch Carina ist sich sicher, dass sie genau wegen ihren Familien auch sensibilisiert sind und deswegen auch für ihre zukünftigen Kinder ganz anders darauf achten können.

Morris bringt Arlo zur Wache, denn diesem geht es sehr schlecht und er verhält sich irrational. Da Ben Warren weiß, dass er Diabetiker ist, vermutet er gleich, dass es mit dem Insulin zu tun hat. Morris berichtet, dass Arlo rationiert hat, weil er kein neues Insulin in Aussicht hatte. Carina misst den Blutzucker, der über 700 ist, so dass sie ihn eilig im Krankenwagen abtransportieren. Vic bleibt derweil mit Morris zurück. Als sie ihn später zum Krankenhaus begleiten will, bekommt sie vorher aber noch einen Anruf von Ben, der sie informiert, dass es Arlo nicht geschafft hat. Morris bricht weinend in Vics Armen zusammen.

Natasha stellt gegenüber Osman die Werte von Vic heraus, weil niemand sich so gut mit Menschen verbinden kann wie sie. Er glaubt aber, dass sie das auch außerhalb ihres Jobs tun kann und dass es dafür insgesamt auch nicht gleich ein ganzes Programm braucht, denn das SFD war auch schon vor den Programmen für die Menschen da. Natasha erinnert ihn aber, dass das kaum zu gewährleisten ist, wenn er nicht nur bei den Programmen, sondern auch beim Personal einspart, wo es nur geht.

Letzter Sommer: Sullivan ist mit Natasha in einem Hotelzimmer, als er für Morris organisieren will, dass er in ein Programm kommt, das ihm mit einer Wohnung hilft. Er wird aber von Maschine zu Maschine weitergereicht und ist zunehmend frustriert. Die Wartezeit verbringt er mit der erwachten Natasha im Bett und sie reden darüber, dass sie beide Morris hätten werden können. Das SFD war von den Strukturen her dem Militär sehr ähnlich und hat sie daher aufgefangen, doch andere haben diesen Weg nicht gesehen oder gefunden und sind dann erschrocken gewesen, wie hilflos sie im normalen Alltag sind. Nachdem Carina gerade eine weitere IVF-Runde hinter sich hat, denkt Maya ständig darüber nach, dass sie bald schwanger sein könnten, aber Carina will daran nicht denken, weil sie nicht weiß, wie sie damit umgehen soll, wenn der Test negativ ist. So wollen sie über etwas anderes sprechen und Carina hat zuvor gesehen, wie Morris auf der Wache war, um von Sullivan einen Schlafsack zu bekommen. Maya findet die Geste zwar gut, aber gedanklich ist sie nur mit dem möglichen Baby beschäftigt, so dass Carina sie lachend wegschickt. Vic und Andy rücken für einen Einsatz des Krisenprogramms aus und es ist Morris, der mitten in einer PTBS-Episode steckt, weil direkt neben seinem Camp Bauarbeiten stattfinden, die ihn in den Vietnamkrieg zurückversetzen. Er bekommt überhaupt nicht mit, was um ihn herum passiert, weswegen er auch Andy in den Klammergriff nimmt. Vic findet aber die richtigen Worte, damit er zurück ins Jetzt kommt. Beide Frauen sind danach aber erschüttert, dass sich Morris' Zustand seit Arlos Tod so verschlechtert und dass es viel mehr Hilfen für Menschen wie ihn bräuchte.

Osman bietet Natasha den Deal an, dass sie Vic gehen lässt und deren Gehalteinsparungen für egal welches Projekt genutzt werden können. Sie hält das für keinen guten Deal, aber Osman reagiert spöttisch, dass sie dankbar sein können, dass Vic so viele andere unterrichtet hat, weil sie so keiner vermissen wird, wenn er sie erst losgeworden ist.

Letzter Herbst: Auf der Wache werden Kleiderspenden ausgegeben und Ben und Theo Ruiz haben die besten Sachen für Morris zurückgehalten, der sie gerührt von ihren Gesten ist. Vic trifft sich mit Morris im Park, wo er darüber berichtet, wie es war, nachdem er aus dem Krieg zurückgekehrt ist, denn es gab zwar einen Empfang, aber genug haben auch auf sie gespuckt. Als Arlo dann aus Afghanistan zurückkehrte, war es ganz anders, viel positiver, viel erfreuter und trotzdem hat sich sein Leben nicht von Morris' unterschieden. Da sie auf einer Parkbank sitzen, die jemandem gewidmet ist, kommen sie über die seltsame Beschriftung ins Reden und Vic versichert, dass sie für ihn ganz andere Worte der Widmung finden würde, denn sie hat ihn als loyalen Freund und wahre Inspiration kennengelernt. Morris ist davon gerührt, doch Vic muss wegen eines Notfalls weiter. Kurz darauf sind alle auf der Wache zusammen. Vic bemerkt, dass Maya etwas belastet, denn diese hat gerade wieder erfahren, dass ein Befruchtungsversuch bei Carina gescheitert ist. Dafür kommt ein glücklicher Sullivan rein, denn er hat Morris endlich ein Gespräch für ein Programm besorgen können. Wieder Tage später müssen Vic und Travis für das Krisenprogramm ausrücken. Das Camp, in dem Morris lebt, wurde geräumt, damit es wieder eine Durchgangsstraße werden kann. Dadurch steht er nun verwirrt mitten auf der Straße. Vic und Travis holen ihn runter und erleben einen hoffnungslosen Mann, denn in seinem Zelt waren seine Papiere, die er für die Bewerbung bei dem Programm brauchte und es ist alles weg.

Natasha wirft Osman vor, dass er es auf Vic nur wegen seines Egos so abgesehen hat. Sie hat sogar noch einen anderen Verdacht, denn sie ist sich sicher, dass Osman sich insgeheim wünschen würde, selbst so ausflippen zu können gegenüber den Leuten, die ihn als Politiker nun im Griff haben und ihn kontrollieren wollen. Deswegen regt sie an, dass Vic, sie selbst und all die anderen seine Unterstützung sind, die ebenfalls anders denken und sollte er die loswerden, die ihn unterstützen, stände er irgendwann alleine da. Osman gefällt nicht, wie sie mit ihm redet, aber er will das Problem noch an diesem Tag lösen.

Letzter Winter: Sullivan und Natasha sind gefrustet wegen Morris' Situation, weswegen sie spontan anspricht, dass er vielleicht mal bei ihnen wohnen könnte. Erst als das raus ist, ist ihr das unangenehm, weil sie aufgrund der geheimen Situation nie nächste Schritte besprochen haben und sie fühlt sich auf einmal so unbehaglich. Sullivan findet es aber einen großartigen nächsten Schritt zusammenzuziehen. Denn er will all die verrückten Dinge mit ihr tun. Natasha freut sich, aber sie besinnt sich dann für Morris, denn sie müssen ihm trotzdem helfen und erstmal neue Dokumente besorgen. Vic ist mit einem genervten Sean Beckett für das Krisenprogramm ausgerückt und es geht zum Obdachlosencamp, wo sie einige Ersatzteile für Morris ablädt, weil einiges schon in die Jahre gekommen ist und er freut sich sehr. Auf einmal ist das Knipsen einer Kamera zu hören und Vic und Beckett wehren die Fotografin entschieden ab. Vic betont gegenüber Morris, dass es kein PR-Stunt war, aber er kennt die Fotografin schon und sieht das nicht kritisch.

Sullivan spricht Ben darauf an, dass er sich geheimnisvoll benimmt, der daraufhin erstmals gesteht, dass er sich Testosteron spritzt. Dr. Miranda Bailey weiß davon noch nichts, aber er fühlt sich wieder richtig jung und fit. Als Maya dazukommt und wissen will, um was es geht, teilt Sullivan großzügig die Info, was Ben unangenehm ist, doch Sullivan betont, dass er das nicht schlimm findet. Beide sind dann ohnehin geschockt von Maya, die völlig neben sich zu stehen scheint und schließlich berichtet, dass sie Hormonspritzen für IVF bekommt und sie ist sauer, dass sie sich damit nicht so toll fühlt wie Ben mit seinen Spritzen. Die Wache muss ausrücken und Vic hört an der Adresse, dass es was bei dem Camp sein muss, wo Morris lebt. Andy kann aber keine Ausnahme machen, sie mitzunehmen. Vor Ort brennt es an mehreren Stellen. Die Wache versucht alles zu löschen und gleichzeitig zu evakuieren. Später fahren sie in gedämpfter Stimmung zurück. Travis und Beckett machen sich Sorgen, wie sie es Vic beibringen sollen, doch Andy übernimmt das, indem sie Vic ihr Beileid ausdrückt, denn Morris hat es nicht geschafft. Sie will als Captain nach einer Dusche für alle Dr. Diane Lewis herbitten, damit sie ein offizielles Gespräch zum Aufarbeiten führen können, doch Vic will das selbst übernehmen, weil sie dafür ausgebildet wurde. Andy gibt schließlich nach.

Vic beginnt später die Leitung des Gesprächs und stellt dabei vier Fragen ins Zentrum: Was wurde richtig gemacht? Was hätte passieren sollen? Was ist tatsächlich passiert und was hätte nach eigenem Wunsch anders laufen sollen? Anhand der Fragen soll sicher gestellt werden, dass sich alle mit dem Geschehen auseinandersetzen, es verarbeiten und so nicht in die Situation kommen, ihre Gefühl ungesund zu verarbeiten. Bei der Frage, was richtig gelaufen ist, haben die meisten etwas zu sagen, nur Travis findet, dass nichts richtig gelaufen ist, weil er und Sullivan versucht haben, Morris aus seinem Zelt zu holen, doch sie wurden von einer anderen schreienden Obdachlosen abgelenkt, so dass Morris wieder reingelaufen ist, als es wegen einer brennenden Gasflasche zu einer Explosion gekommen ist. Auf die Frage, was er sich anders gewünscht hätte, erwidert Travis ebenso spontan, dass er sich Vic bei sich gewünscht hätte. Er macht zwar Andy für die Entscheidung nicht wirklich verantwortlich, aber er fühlt dennoch irrational Wut, denn er ist sich sicher, dass Vic Morris aus dem Zelt bekommen hätte. Vic will mehr dazu hören, woraufhin er rausbringt, dass sich alleine mit der Schuld fühlt, dass Morris gestorben ist, denn wenn er sonst für alles Vic an seiner Seite weiß, dann fühlt sich alles weniger schwer und unmöglich an. Sie bekräftigt Travis, dass sie mit diesem Gespräch aber einsteigt, seine Gefühle zu tragen, aber nicht nur sie, sondern alle im Stuhlkreis, weil sie dasselbe erleben und durchmachen. So ein sicheres Netz hat Morris in seinem Leben nämlich nicht oft gehabt, dafür aber am Ende zumindest und zwar in ihnen. Vic beendet das Gespräch schließlich mit dem Hinweis, dass sie jederzeit da ist, wenn noch jemand mehr reden will. Als Beckett dann eine Runde Applaus initiiert, bricht es aber aus Vic selbst heraus, die Morris' Tod noch überhaupt nicht verwunden hat. Sie verliert sich in einer Tirade darüber, wie man alles gibt und gibt und gibt und wenn man mal nicht stark und fröhlich ist, dann hat man gleich versagt. Travis ist klar, dass sie gar nicht mehr über Morris redet und Vic gibt zu, dass es ihr um sich selbst geht, weil sie zeitlebens immer schon die ist, die sich um alle kümmert und sich alles auflädt, obwohl sie selbst leidet und Angst hat. Travis merkt, dass sie kurz vor einer Panikattacke steht, aber sie will nicht angefasst werden, weswegen Andy ihr auch Raum verschafft. Vic ist aufgebracht, dass Morris alleine gestorben ist, was die anderen nicht so sehen. Aber sie sieht die Gefahr, dass ihnen das genommen wird, was der Gemeinschaft etwas schenkt. Die anderen versichern mit Nachdruck, dass sie sich dagegen wehren werden. Vic zieht sich schließlich zurück.

Travis gibt Vic drei Minuten in der Schlafkoje, ehe er ihr folgt und sich zu ihr legt. Sie ist erschöpft, weil sie monatelang nichts gefühlt hat und nun kam alles auf einmal raus und sie weiß nicht, was schlimmer ist. Travis findet es aber wichtig, dass sie es rausgelassen hat, denn nachdem sie erst allen anderen geholfen hatte und das wie immer großartig, war ihr Moment gekommen und er fand es großartig, als alles rausgekommen ist. Vic reagiert etwas irritiert darauf, woraufhin er anspricht, dass sie alle den Moment kennen, wenn ein Baby geboren wird und alle auf den ersten Schrei warten und wenn er dann kommt, sind alle erleichtert. In dieser Metapher ist Vic das Baby, das endlich geweint hat, denn er findet es richtig, dass auch sie mal das Baby ist, das von anderen bemuttert werden muss. Sie ist ihrem besten Freund dankbar und sie versichern sich, wie sehr sie sich lieb haben. Später sitzen alle zum Essen zusammen und Natasha erscheint, der es wegen Morris sehr leid tut. Sie hat aber auch eine gute Nachricht, denn das Krisenprogramm ist gerettet und nach wie vor mit Vic als Leiterin. Alle sind erleichtert und Natasha betont, dass Vics Arbeit, aber auch die aller anderen das gerettet hat.

Wache 19 mitsamt Carina, Jack und Theo nimmt an der Beerdigung von Morris teil.

Lena Donth – myFanbase

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