Review: #1.02 Unsichtbar
Mit der zweiten Episode des Serienauftaktes schafft man es, dem Zuschauer die Hauptcharaktere ein kleines bisschen näher zu bringen, während man gleichzeitig ein paar interessante Feuerwehrgeschichten zu erzählen weiß.
Captain
Der angekündigte Kampf um den Posten des Captains wird gleich aufgegriffen und man stellt Andy und Jack sofort als Konkurrenten dar, wobei sie beide ganz verschieden an die anstehende Begutachtung herangehen. Andys fehlende Erfahrung merkt man ihr schnell an. Sie ist unsicher und die restliche Crew tut sich schwer damit, sie als Oberhaupt anzuerkennen. Dahingegen strahlt Jack wesentlich mehr Selbstsicherheit aus und seine Position wird von den anderen keine Sekunde lang in Frage gestellt. Man händelt die Unterschiede zwischen den beiden potentiellen Captains recht gut, auch wenn das ein oder andere Klischee durchaus mitschwingt. Was mir jedoch nicht so recht gefallen hat, ist der Versuch, den Zuschauer dazu zu bewegen, für einen der beiden Partei zu ergreifen. Man versucht uns deutlich zu machen, dass Andy es in der Position als Captain schwer hat, weil die anderen es so verstehen, als hätte sie den Job nur aufgrund ihres Vaters erhalten, während er eigentlich Jack zusteht. Das wirkt so, als würde man eine Entschuldigung dafür suchen, dass Andy sich strikt an alle Regeln hält und damit zum Spielverderber abgestempelt wird, während Jack neben ihr viel gelassener aussieht.
Nicht nur auf der beruflichen Ebene werde ich mit Andy nicht gut warm, auch ihre privaten Entscheidungen lassen sich schwer nachempfinden. Im Serienauftakt zeigte man uns, dass sie sich in der Beziehung mit Jack nicht wohl fühlt und sogar seinen Heiratsantrag ablehnt. Dieses Mal sendet sie vollkommen widersprüchliche Signale und flirtet am Ende sogar mit ihm, was mir einfach nur falsch vorkommt. Will man dem Zuschauer jetzt unbedingt ein Liebesdreieck aufs Auge drücken, nachdem Andy zuletzt mit Ryan geschlafen hat? Leider macht man mir Andy dadurch eher unsympathisch, denn es erscheint so, als würde sie nur mit Jack spielen. Jener wiederum wächst mir durch sein Verhalten wesentlich mehr ans Herz als Andy. Jack hat eine offene, warme und ehrliche Art an sich, die ich nach dem abgelehnten Heiratsantrag nicht erwartet hätte. Er trachtet Andy ihren Erfolg nicht nach, sondern unterstützt sie sogar noch. Jack hat beim Zuschauer dadurch sofort einen Stein im Brett. Allerdings frage ich mich, wie ernsthaft die Beziehung von ihm und Andy tatsächlich war, wenn er ihre Zurückweisung so leicht in die Tasche stecken kann.
Die Einsätze
Man nutzt die Feuerwehreinsätze in dieser Episode geschickt, um dem Zuschauer gleichzeitig die Figuren näher zu bringen und auch spannende Geschichten zu erzählen. Der Ausflug in die Schule von Tuck dient einerseits dazu, die Fans von "Grey's Anatomy" weiterhin bei der Stange zu halten und Ben in den Vordergrund zu rücken, andererseits ist es eine schöne Gelegenheit, Bens Beziehung zu Tuck zu schildern. In der Mutterserie bleibt bei dem großen Cast nicht oft die Zeit, um uns Bens und Mirandas Interaktion mit Tuck zu zeigen, weshalb ich es umso schöner fand, dass das tiefe Vertrauen zwischen den beiden angesprochen wurde.
Bei einem weiteren Einsatz lernen wir indes Travis besser kennen, der sowohl seine weiche Seite zeigt, als auch in Interaktion mit Dean für einige Lacher sorgen kann. Gleichzeitig bringt man den Fall der letzten Episode mit in diese ein und gibt dem Zuschauer dadurch etwas, woran er sich zwischen den neuen Figuren orientieren kann. Durch das offene Ende und den sich in JJs Apartment ausbreitenden Rauch wird diese Nebenhandlung wohl auch noch in der nächsten Woche Thema sein. Ich fand es hier etwas fragwürdig, warum sie neben ihrem Bett einen Baseballschläger hat, mit dem mal eben der Feuermelder von der Wand geholt wird. Ähnlich radikal geht allerdings auch Dean vor, als er kurzerhand ein Loch in die Zimmerdecke schlägt - das erscheint nicht sonderlich clever.
Wesentlich spannender war dagegen der Einsatz mit dem unsichtbaren Feuer. Man lieferte uns sowohl eindrucksvolle Bilder, als auch ein wachsendes Vertrauen zwischen Ben und Victoria. Somit hat man in dieser Episode fast allen Charakteren die Chance gegeben, sich dem Zuschauer besser vorzustellen.
Fazit
Man knüpft gut an die Pilotfolge an und schafft es, dass der Zuschauer mit den meisten Hauptcharakteren warm wird. Während die Feuerwehreinsätze ihre Wirkung nicht verfehlen, konnte mich Protagonistin Andy allerdings noch nicht recht begeistern.
Marie Florschütz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Invisible To MeErstausstrahlung (US): 22.03.2018
Erstausstrahlung (DE): 08.08.2018
Regie: Paris Barclay
Drehbuch: Stacy McKee
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