Bewertung

Review: #2.15 Allzeit Bereit

Blicke ich zurück auf die letzte Woche, dann hätte ich nie gedacht, dass dieses Crossover zwischen "Grey's Anatomy" und "Seattle Firefighters" sich tatsächlich in so eine Richtung entwickeln würde. Ich bin ganz ehrlich und gebe zu, dass ich es ähnlich wie #15.04 Schweigepflicht und #2.02 Unter der Oberfläche als ziemlich seicht erwartet hätte, mit einem Patientenfall/ Feuerwehreinsatz, der nur als Mittel zum Zweck dient, um die beiden Serien zum Ende der Saison hin noch einmal miteinander zu verknüpfen. Doch mit Ripley als zentralem Bindeglied entwickelt sich alles ganz anders als gedacht. Die Geschichte, die so schwungvoll begann, findet ein jähes und sehr schmerzhaftes Ende, das herzzerreißend in Szene gesetzt wird und mich unglaublich deprimiert zurücklässt.

Semper paratus

Während man bei dem ersten Teil des Crossovers noch das Gefühl hatte, dass mit Ripley nach einer nervenaufreibenden Operation schon alles wieder in Ordnung sein würde, ändert sich dieses Bild bereits mit den ersten Minuten des zweiten Teils des Crossovers. Ripley geht es sichtlich schlecht und er muss sich eingestehen, dass er die typischen Symptome eine Vergiftung mit Flusssäure aufweist. Auf sehr eindringliche Weise erinnert man den Zuschauer an die rasante Beziehung von Ripley und Vic, die mich dennoch von der ersten Sekunde an in ihren Bann gezogen hat. Die kleinen Details, die ich früher dann doch ein bisschen vermisst habe und die näher auf den Werdegang der beiden als Paar eingehen, enthält man uns nun nicht länger vor. Es gab in den letzten Episoden so manchen Anlass, bei dem man sich fragte, wie ernst es denn nun wirklich zwischen den beiden ist, denn leider haben wir sie abseits der Arbeit nur sehr selten zu sehen bekommen. Einerseits gefällt es mir gut, dass man uns durch einige Flashbacks nun Einblick in ihre Beziehung gewährt, andererseits sind diese Szenen bittersüß, weil man weiß, dass es die letzten sein werden.

Ripleys plötzliches Ableben schweißt die Feuerwehrleute von Station 19 enger zusammen und zeigt auf, dass sie mehr sind als nur Arbeitskollegen. Als Andy im Krankenhaus betonte, dass sie eine Familie sind, waren das in meinen Ohren erst nur hohle Worte, aber am Ende der Episode bewahrheiten sie sich, als Station 19 Vic in ihrem Kummer beisteht.

Man gewährt sowohl Vic als auch Sullivan die Chance, mit Ripley ins Reine zu kommen und beide Gesprächen wussten zu berühren. Eisern versucht Sullivan die Trauer über Ripleys unvorhersehbares Ende in Zaum zu halten und seinem Freund ein paar tröstende Worte zu spenden. Ganz ähnlich sieht es mit Vic aus, die ihre letzten Momente mit dem Mann, den sie liebt, in Zweisamkeit verbringen möchte.

Doch auch wenn Ripleys Tod hier für sehr schöne Charakter- und Freundschaftsmomente sorgen kann, muss ich sagen, dass an dieser Episode nicht alles stimmig war. Angefangen hat dies mit den, bereits im ersten Teil des Crossovers, erfolglosen Versuchen Vic zu kontaktieren. Dem schliessen sich die Suche nach Vic in der Kaffee-Lagerhalle und weiterhin auf dem Mast an. Man versucht an dieser Stelle die Spannung hoch zu halten, doch für mich war dies nur sinnlose Verzögerungstaktik, die uns einigen weiterer Minuten mit Vic und Ripley beraubten. Besonders undurchdacht war dabei die Rettung Gwens, die vollkommen unspektakulär ablief und dann auch noch zwischen Tür und Angel abgeschlossen wurde, ohne genauer auf Gwens Intentionen einzugehen. Auch was den zweiten Crossover-Teil an sich angeht, bin ich ziemlich unzufrieden. In #15.23 What I Did For Love waren zumindest noch vier Seattle Firefighters zu Gast in der Episode, in #2.15 Always Ready schafft es jedoch nur eine Figur aus der Mutterserie. Das ist ziemlich schwach und auch die wenigen Szenen mit Dr. Maggie Pierce rechtfertigen nicht unbedingt den Begriff Crossover, zumal Ripleys Behandlung dann nicht einmal mehr im Grey + Sloan Memorial Hospital stattfindet, sondern sogar in ein anderes Krankenhaus verlagert wird.

Randnotizen

  • Dass Dean bereits über Maya und Jack Bescheid weiß, fand ich interessant. Leider gab es in der Episode keinen Platz, um weiter darauf einzugehen und ich hoffe, dass man das nächste Woche nachholt.
  • Geht da nun doch mehr als Freundschaft zwischen Andy und Sullivan? Mir wäre eine platonische Beziehung weiterhin lieber.
  • Travis war Vic eine sehr schöne Stütze. Da auch er bereits einen geliebten Menschen und Feuerwehrmann verloren hat, gehe ich davon aus, dass er Vic in der folgenden schweren Zeit zur Seite stehen will. Mal schauen, ob sie dafür offen ist, oder sich erst einmal einigeln wird.

Fazit

Mit diesem Ende der Geschichte habe ich nicht gerechnet. Es ist unglaublich schade, dass man das Kapitel Vic und Ripley nun abschließt, ihre Lovestory war für mich das bisherige Highlight der zweiten Staffel. Während die beiden auch in den letzten Atemzügen ihrer gemeinsamen Geschichte überzeugen können, ist der zweite Teil des Crossovers sonst eher durchwachsen und kann nur mit dem finalen Moment des Zusammenhaltes noch einmal punkten.

Marie Florschütz - myFanbase

Die Serie "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" ansehen:


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