Olivia Williams in "Terriers"
#1.03 Change Partners
In der Serie "Terriers" dreht sich alles um Hank Dolworth (Donal Logue), ein Ex-Polizist, der dank seines ausschweifenden, dem Alkohol zugeneigten und selbstzerstörerischen Lebensstils sowohl seinen Job bei der Polizei als auch seine Frau Gretchen (Kimberly Quinn) verloren hat. Nun hält er sich als Privatdetektiv zusammen mit seinem besten Freund Britt Pollack (Michael Raymond-James) über Wasser. Die beiden widmen sich dabei meist den wenig glamourösen Fällen, wie Ehestreitigkeiten und Kleinkriminalität, was aber der Tatsache entgegen kommt, dass sie nicht einmal eine Privatdetektivlizenz besitzen.
Um Olivia Williams ist es seit dem Ende von "Dollhouse" ruhig geworden, deren Darstellung der Adelle DeWitt, bei der man nie so recht wusste, ob sie zu den Guten oder Schlechten gehört, eines der unbestrittenen Highlights der kurzlebigen Joss Whedon Serie war. Nun ist sie in der dritten Episode der FX-Show "Terriers" in ihrem ersten TV-Gastauftritt seither zu sehen, und die Britin hat sich für ihr kleines Comeback eine wahrlich spannende Rolle ausgesucht.
We all go a little mad sometimes
Olivia Williams spielt Miriam Foster, eine ehemalige Psychologin, die selbst unter einer Persönlichkeitsstörung leidet, so dass sie sich unter Zwang um andere Menschen sorgt und sich über die Maßen um diese kümmert. Die beiden Protagonisten Hank Dolworth und Britt Polack lernen sie als die Frau eines Klienten kennen, die sie in dessen Auftrag beschatten sollen, um Beweise für ihre Untreue zu sammeln. Aber die Geschichte entwickelt sich in völlig unerwarteten Bahnen und speziell überraschend, für diejenigen, die hier eine altbekannte Detektivstoryline erwarten. Die Dinge, die Hank und Britt über Miriam und ihren Ehemann herausfinden, beleuchten außerdem die inneren Antriebe und Konflikte der Hauptcharaktere auf subtile Art und Weise, so dass #1.03 Change Partners zu einem absoluten Highlight der noch jungen Serie gerät.
Wie weit ist man bereit in einer krankhaften, von Besessenheit geprägten Beziehung zu gehen? Warum bleibt man in Situationen des Lebens stecken, die offensichtlich nicht gut für einen sind, obwohl man es doch eigentlich besser weiß? Wie weit treibt einen der eigene Masochismus und wie sehr beeinflusst man damit auch die Menschen, die einem nahe stehen und zieht sie zwangsläufig mit in den eigenen Abgrund? Olivia Williams Charakter sieht sich mit diesen Fragen konfrontiert und ist unfähig, gegen ihr eigenes Dilemma vorzugehen. Und in Hank trifft sie einen Gleichgesinnten, der ähnliche existenzielle Probleme hat, die tief in den Abgründen seines Charakters verwurzelt sind. Die beiden bilden für kurze Zeit eine Allianz, von der der Zuschauer hofft, sie könnte ihnen irgendwie helfen, die aber letztendlich nur dazu führt, dass sie noch schlechter als zuvor dastehen. Bis zum erschütternden Schluss der Episode fühlt man mit diesen beiden mit. Es ist eine spannende und aufschlussreiche Konfrontation, die dem Zuschauer die wahren Dimensionen der Hauptfigur Hank vor Augen führt, in dem sie seinen Einfluss auf Miriam und ihr Leben zeigt.
Olivia Williams kann hierbei die ganze breite Palette ihres Könnens zeigen und sie überzeugt in jeder Sekunde. Es zeugt von einem wirklich guten Händchen für interessante Rollen, das sie sich ausgerechnet diesen Part für ihr TV-Comeback ausgesucht hat. Sie harmoniert großartig mit Donal Logue und sie schafft es, die ganze Tragik ihrer Figur auf den Bildschirm zu bannen. Diese dritte Folge der Serie "Terriers" ist nicht nur deshalb so sehenswert, weil sie der Show ungeahnte Tiefe verleiht und beweist, dass die in keinster Weise in die Schublade all der anderen Crime-Procedurals passt, sondern weil sie auch ein besonderes Gespür für die Auswahl der Gastrollen zeigt, wunderbar durch Olivia Williams verdeutlicht.
Fazit
"Terriers" ist denjenigen Zuschauern zu empfehlen, die nicht davor zurückschrecken, ihre Sympathien an amoralische Antihelden zu verschenken. Hank Dolowort ist zwar trotz all seiner Fehler und Schwächen immer noch ein sehr charmanter Bursche, aber dennoch alles andere als ein Held. Sein Aufeinandertreffen mit dem von Olivia Williams dargestellten Charakter Miriam Foster macht dies ein für alle mal klar. Aber wer diese Art von Serien mag, sollte die Show unbedingt einschalten, es lohnt sich. Auch wegen einer tollen Olivia Williams.
Cindy Scholz - myFanbase
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