Die Helden der Nation - Review des Piloten

Auch wenn ich weder Tom Wolfe's Buch und den dazugehörige Film "Der Stoff, aus dem Helden sind", auf welchem die Serie, welche am 9. Oktober 2020 auf Disney+ gestartet ist, basiert, nicht gesehen habe, ist mir die Story um die Mercury 7 nicht unbekannt. In diversen sonstigen Serien oder Filmen wurde die Raumfahrt sowie die Konkurrenz zwischen Amerika und Russland in diesem Bereich bereits thematisiert. Auch den Frauen der Mercury 7 wurde mit "The Astronauts Wives Club" im Jahr 2015 eine Serie gewidmet, die allerdings bereits nach einer Staffel eingestellt wurde. Da es in den letzten Jahre schon fast in die Mode gekommen ist, alte Serie und Filme neu zu adaptieren, ist es also kein Wunder, dass die Mercury 7 nun auch ein Remake verpasst bekommen.
Im Mittelpunkt von "Die Helden der Nation" steht der Konkurrenzkampf zwischen Amerika und Russland im Bereich der Weltraumforschung. Russland hat die Nase vorne und ist kurz davor zum ersten Mal einen Menschen ins All zu schicken. Amerika gerät unter Druck und versucht schon fast verzweifelt das neue Raumfahrtprogramm, das Mercury-Programm, auf die Beine zu stellen. So handelt die Pilotepisode von "Die Helden der Nation" vor allem davon, die geeigneten Piloten für dieses Programm zu finden. So werden dem Zuschauer in kurzen Sequenzen die drei Hauptprotagonisten Alan Shepard (Jake McDorman), John Glenn (Patrick J. Adams) und Gordon Cooper (Colin O'Donoghue) vorgestellt. Mit Gordon Cooper entwickelt man ein leichtes Mitgefühl, lebt er doch von seiner Familie getrennt und verliert dazu noch seinen Flugpartner und Freund nach einer durchzechten Nacht bei einem Testflug, bei dem die beiden ein nicht genehmigtes Manöver veranstalteten. Colin O'Donoghue kann zwar den von Selbstmitleid triefenden Gordon Cooper, der nun auf die Hilfe seiner Frau angewiesen ist, gut auf den Bildschirm übertragen, trotzdem wurde ich mit ihm noch nicht so wirklich warm, was vielleicht daran liegt, dass ich die Liebe zu seinen Kindern und auch seiner Frau zwar spüren kann, er aber doch seine Karriere über das alles stellt und wenig Rücksicht auf die Gefühle und Wünsche seiner Frau Trudy Cooper (Eloise Mumford) stellt. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass die Szenen mit ihm zu wenig Tiefgang hatten und zu oberflächlich blieben. Etwas was durchaus in den nächsten Episoden noch verbesserungsfähig ist, nicht nur bei Gordon Cooper sondern auch bei den anderen Charakteren.
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John Glenn ist der Vorzeigepilot in jeder Hinsicht. Sein Gesicht prangert auf diversen Magazinen, alle lieben ihn und in der Familie läuft es perfekt. Eigentlich schon fast langweilig und genau diesen Effekt kann Patrick J. Adams perfekt verkörpern. Trotzdem konnte mich Jack McDorman in der Rolle des Alan Shepard mehr überzeugen und begeistern. Seine Darstellung des überheblichen und von sich überzeugten Lebemann gelingt McDorman perfekt. Obwohl er sich seiner ungemein sicher ist, macht ihm jedoch John Glenn in gewisser Weise Angst, sei es weil er bei der Bevölkerung beliebter zu sein scheint, weil er sich besser in der Öffentlichkeit ausdrücken kann oder weil seine Familie den perfekten Schein wahrt. Und auch diese Angst ist in McDormans Darstellung ersichtlich, nämlich in den Momenten wenn er John Glenn beobachtet, beispielsweise wenn er sich mit seinen Kollegen unterhält oder sich bei sportlichen Aktivitäten befindet. In direkten Kontakten ist diese Angst natürlich nicht sichtbar und Shepard spielt den Überheblichen, derjenige der sich sicher ist, dass er der erste Mensch im All sein wird.
Die Serie "Die Helden der Nation" ansehen:
Fazit

© National Geographic/Gene Page
In "Die Helden der Nation" geht es um die Mercury 7 Piloten und ihre Familien, sowie um den Konkurrenzkampf in der Raumfahrt zwischen Russland und Amerika. Im Piloten werden vor allem die drei Testpiloten Shepard, Glenn und Cooper beleuchtet, die restlichen vier bleiben farblos und im Hintergrund. Sowieso könnte die Serie in Sache Charakterarbeit noch etwas in die Tiefe gehen, etwas was für die weiteren Episoden wünschenswert wäre. Jack McDorman konnte mich mit seiner Darstellung von Alan Shepard begeistern und auch Patrick J. Adams leistet gute Arbeit. Obwohl mich die erste Episoden der Serie nicht gerade zu Jubelschreien verleitet, hat mich "Die Helden der Nation" auch nicht völlig enttäuscht. Potential ist vorhanden, es bleibt nur zu hoffen, dass es in den kommenden Folgen auch genutzt wird. Schließlich sind die Mercury 7 jetzt auserkoren und man kann sich den Charakteren sowie deren Entwicklung, dem Konkurrenzkampf unter ihnen sowie den Schwierigkeiten des Programms und deren Auswirkungen auf die Familien der Astronauten widmen.
Maria Schoch - myFanbase
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