Was passiert mit meiner Lieblingsserie?

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Die große Frage, die uns Fans aber wohl erstmal interessiert: Welche Auswirkungen hat der Streik auf meine Lieblingsserie(n)?

Am schlimmsten und unmittelbarsten erwischt es in den USA die Shows, die auf täglicher Basis laufen. Late-Night-Shows wie "The Tonight Show With Jay Leno", "Saturday Night Live" oder "The Daily Show With Jon Stewart" werden bereits ab Montag, dem 5. November 2007, alte Folgen wiederholen. In absehbarer Zeit werden auch die Soap-Operas wie "Days of Our Lives", "The Young and the Restless" und "The Bold and the Beautiful" auslaufen.

Doch erst in ein paar Monaten, um Januar und Februar 2008 herum, werden sich die Auswirkungen auf die Langzeitformate zeigen. Da Serien ja grundsätzlich immer im Voraus produziert werden, sind bei den momentan laufenden Shows wie "Grey's Anatomy", "Desperate Housewives", "Smallville" etc. noch einige Episoden zur Ausstrahlung in Reserve. Diese Reserve wird allerdings spätestens Anfang nächsten Jahres aufgebraucht sein. Sollte der Streik so lange andauern – man denke an den letzten Autorenstreik im Jahr 1988 zurück, bei dem 22 Wochen lang gestreikt wurde –, dann ist vorerst Schluss mit neuen Folgen.

Von den momentan laufenden Serien hat "Heroes" noch ein einigermaßen gutes Los gezogen: da man die zweite Staffel in "Volumes" aufgeteilt hat und das jetzige Volume, "Generations", im Dezember zu Ende gebracht werden soll, scheint es nur logisch, an diesem Punkt mit der Ausstrahlung aufzuhören. So besteht für die Fans wenigstens eine "natürliche" Pause und sie würden nicht mitten in den Ereignissen stehen gelassen werden (mehr dazu in unseren News).

Eine Serie, der der Streik relativ wenig ausmachen dürfte, ist "Lost". Da die Serie in dieser TV-Season erst ab Februar ausgestrahlt werden soll und bis zu diesem Zeitpunkt bereits 14 der 16 Episoden der vierten Staffel geschrieben worden sind, dürfte der Streik, sofern er nicht zu lange dauert, der Mysteryserie nicht schaden. In einer ähnlichen Situation befindet sich "24", wobei die Produktion hier noch nicht so fortgeschritten ist, wie bei "Lost", aufgrund verschiedener Unterbrechungen (mehr dazu hier und hier).

Wer wirklich unter dem Streik leidet, sind vor allem die neuen Serien wie etwa "Chuck", "Gossip Girl" oder "Private Practice". All diese Serien sind gerade dabei, sich eine Fanbase aufzubauen und werden dabei nun radikal unterbrochen. "Chuck" beispielsweise wird trotz seines Erfolgs so lange nicht die Zusage für eine volle Staffel bekommen, bis der Streik zu Ende ist. Und sollte der Streik zu lange andauern, könnte dies einen massiven Zuschauerverlust für die neuen Serien bedeuten, deren Zuschauer bei weitem noch nicht so loyal sind, wie die der alten Serien.

Zu guter letzt sind auch die frischen Projekte für die nächste TV-Season vom Streik der WGA betroffen. "Dollhouse" zum Beispiel, das erst kürzlich grünes Licht für die Produktion bekommen hat, ist so schnell wieder auf Eis gelegt worden, wie es genehmigt wurde. Ohne die Autoren können keine neuen Serien kreiert werden.

Wie lange der Streik gehen wird – wenn wir Glück haben, eine Woche, wenn wir Pech haben, vielleicht wieder 22 Wochen –, steht in den Sternen. Alles hängt davon ab, ob sich WGA und AMPTP auf einen neuen Vertrag einigen können. Bis dahin heißt es: hoffen und sich vorsichtshalber ein paar DVD-Boxen zu Weihnachten schenken lassen

Maria Gruber - myFanbase

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