Die wichtigsten Serien von 2000 bis 2009: Mystery & Sci-Fi

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Vor allem im Mystery- und Science-Fiction-Bereich hat sich im neuen Millenium enorm viel getan. Angetrieben durch Serien, die Ende der 90er starteten und schon jetzt zu absoluten Kultklassikern geworden sind (ganz klar: "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" und "Buffy - Im Bann der Dämonen"), tat sich zwischen 2000 und 2009 so einiges: "Akte X" lief 2002 aus, 2003 verabschiedete sich "Buffy" und 2004 bedeutete das Aus von "Angel - Jäger der Finsternis" auch das Ende der Buffyverse-Ära. Doch das Ende der einen Ära, führte zum Beginn der nächsten: Hier stellen wir euch die Top 5 der Mystery- und Sci-Fi-Serien vor, die für die myFanbase-Redaktion die besten und wichtigsten des vergangenen Jahrzehnts waren.

Battlestar Galactica (2004 bis 2009)

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Im Jahre 2003 startete die Neuauflage der Serie "Kampfstern Galactica" aus den 70er Jahren, welche diesmal jedoch den englischen Titel "Battlestar Galactica" weltweit behalten sollte und auch ansonsten mit vielen Neuerungen auffuhr. Der grobe Plot und auch viele der Charaktere wurden von der Mutterserie übernommen, aber derartig verändert, dass man immer wieder aufs Neue überrascht wurde und sich schon schnell von der Eigenständigkeit der Serie überzeugen konnte. Im Zuge der Auflehnung der von Menschen erschaffenen intelligenten Maschinen namens Zylonen, welche meist ein humanoides Erscheinungsbild haben, kommt es zu einem nuklearen Anschlag, bei dem fast die gesamte Menschheit ausgelöscht wird. Überlebende befinden sich daraufhin nur noch auf den beiden Kampfschiffen Galactica und Pegasus sowie auf einigen anderen zivilen Schiffen. Voller Zuversicht, angetrieben durch alte, polytheistische und an griechische und römische Zeiten erinnernde Mythen, Angst und der Hoffnung, den ehemaligen menschlichen Heimatplaneten Erde zu finden, macht sich die große Flotte auf eine gefährliche Reise.

Konflikte entstehen durch die zuerst herrschende politische Anarchie, die zwar durch neue Gesetze und Staatsoberhäupter gemindert, aber nie vollständig behoben wird, sowie durch die geheime Infiltrierung der menschlichen Flotte durch Zylonen. Im Laufe der Serie spitzen sich die Konfrontationen zu, da auch noch die geklonten Modelle der menschlichen Erbauer inkognito und ihrer selbst nicht bewusst unter den Menschen leben und somit extremes Misstrauen gesät wird. Auch die ihrem einen Gott ergebenen Zylonen beginnen, sich gegenseitig zu bekämpfen, da einige den Krieg gegen die Menschheit antreiben wollen, die anderen eher für einen Kompromiss stimmen. Politische Unzufriedenheiten, ein zerrüttetes Rechtssystem und private Dramen machen es den Menschen ebenfalls schwer, sich auf ihre Mission gen Erde und ein friedliches Zusammenleben zu konzentrieren. Als einige Menschen sich der monotheistischen Glaubensrichtung der Zylonen zuwenden, entstehen weitere Probleme. Ebenfalls fehlt es nicht an zwischenmenschlichen (Familien-)Dramen und Liebe, denn so entwickeln sich komplizierte, tragische Beziehungen zwischen den Menschen bzw. Menschen und Zylonen.

Die Serie besticht durch eine sehr komplexe, gesellschaftskritische Handlung, welche hier ganz anders als in anderen Science-Fiction-Serien präsentiert wird. Zum einen wirkt alles düsterer, weniger technisiert und steril. Es werden nur selten neuartige Hochglanzgeräte präsentiert, vielmehr wirkt alles amateurhaft, älter und gleichzeitig alltäglich. Zum anderen sind auch die Menschen authentischer dargestellt und keineswegs einer Modezeitschrift entsprungen. Insgesamt sind die Charaktere sehr plastisch und durchlaufen alle ihren eigenen Entwicklungsprozess, wobei die Anzahl der wiederkehrenden Personen sehr hoch ist. Einen großen Anteil nimmt auch die Mystik ein, welche durch die unterschiedlichen Religionen, aber auch durch einige paranormale Phänomene eingebaut ist.

Um der Handlung und auch der Charakterentwicklung folgen zu können, sollte man die Serie schon von vorne bis hinten genießen. Leider ist das gerade bei deutschen Zuschauern nicht so beliebt, hier werden lieber Serien mit abgeschlossenen Episoden verfolgt. Dennoch ist die Serie unbestreitbar eine der besten der letzten Jahre. Im Science-Fiction-Bereich dominieren meist sowieso die Franchise-Serien "Star Trek" und "Stargate", die zwar auch beide großartige neue Ableger hervorgebracht, aber diese nicht so außergewöhnlich und innovativ gestaltet haben. "Battlestar Galactica" hat sich also einen Platz sowohl für das für Sci-Fi ungewöhnliche Design als auch für seine tiefgründige Handlung verdient, die trotz der Ansiedlung in einer fiktiven Welt, unserer in vielen Punkten ähnlich ist und zeigt, wie es um die menschliche Moral, Machtanstrebung und den Umgang mit Technik steht. Übertrieben, überspitzt, pointiert und verfremdet wird uns ein Spiegel vorgesetzt. Bedauerlicherweise endete die Serie nach vier Staffeln, aber mehrere Filme und eine Sequelserie sollen uns versöhnen. Eine intelligente, wenn auch zum Teil brutale Serie, die sich jeder (fast) erwachsene Sci-Fi-Interessierte ansehen sollte. | Julia H.

Buffy - Im Bann der Dämonen (1997 bis 2003)

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Die von Joss Whedon erschaffene, aus einem mäßigen Kinofilm entstandene, zunächst nur als Füllmaterial für den Sommer angesetzte Serie "Buffy", entwickelte sich schnell zu einem popkulturellen Phänomen, dass bis heute nachwirkt und großen Einfluss auf viele nachfolgende televisionäre Projekte hatte. Die Idee, die Problematik des Erwachsenwerdens in eine Fantasywelt einzubetten, die von Vampiren und Dämonen bevölkert ist, muss als wegweisend bezeichnet werden. Genau wie der einzigartige Genre-Mix, der pointierten Wortwitz mit Horrorelementen und Momenten voller emotionaler Wucht kreuzt. Selten hat eine Serie das Fernsehen so revolutioniert wie diese. Joss Whedons Kreativität schienen keine Grenzen gesetzt: Er inszenierte eine bahnbrechende Musicalepisode, die musikalisch, wie erzählerisch gänzlich zu überzeugen wusste; er schrieb eine Episode, die fast gänzlich ohne Dialog auskam, trotzdem aber fesselte und mitriss; er entwickelte eine der wohl emotionalsten Momente der Fernsehgeschichte, indem er den Tod eines geliebten Menschen auf eine authentische, nie rührselige Art und Weise darstellte und eine mystische, visuell beeindruckende, schwer greifbare Traumepisode. Die Serie entwickelte Liebesgeschichten, die an Komplexität und Dramatik bis heute unerreicht bleiben und erschuf Charaktere, die in einer Welt voller Unmenschlichkeit versuchten, ihr Glück zu finden, solidarisch zu handeln und füreinander einzustehen. Gerade auch diese Charaktere machen diese Serie so einzigartig, da sie eine vielschichtige, weitreichende charakterliche Entwicklung durchmachten, die stets unter den gegebenen Umständen nachvollziehbar und echt und nie erzwungen oder unglaubwürdig war. Die Macht der Freundschaft und des gegenseitigen Zusammenhalts war ein elementarer Bestandteil der Serie. Von vielen missverstanden, aber von einer treuen Fangemeinde stets abgöttisch geliebt und unterstützt, zählt die Serie "Buffy" zu den besten, innovativsten und im popkulturellen Bereich wegweisendsden, die das Fernsehen je hervorgebracht hat! | Moritz Stock

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