Die besten Darsteller im Bereich TV
Bei den männlichen Nominierten wird es spannend, was die Gewinner angeht. Fehlt den Nominierungen zwar der große Überraschungsfaktor und viele der üblichen Verdächtigen finden sich wieder in dieser Liste, so ist das Rennen um den Preis in den meisten Kategorien doch völlig offen. Allein Jim Parsons bei den Hauptdarstellern der Comedy- und Musical-Serien und Al Pacino bei den Miniserien und TV-Filmen gelten als klare Favoriten.
Bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie
Diese Kategorie ist anscheinend bei allen Preisverleihungen die vorhersehbarste, wohl jeder Journalist hatte die drei Herren Michael C. Hall, Hugh Laurie und Jon Hamm auf seiner Liste. Darüberhinaus kommt es sowohl bei den Golden Globes als auch den Emmys immer wieder zu leichten Abweichungen, aber auch die sind in diesem Falle mehr als absehbar gewesen. Dass Steve Buscemi für seine erste TV-Hauptrolle in "Boardwalk Empire" eine Erwähnung finden wird, ist keine Überraschung. Auf die Formel: ambitioniertes HBO-Projekt + renomierter Filmstar = Award-Anerkennung kann man sich doch immer verlassen. Und die Aufnahme von Bryan Cranston in die Riege der Nominierten ist nach drei Emmy-Gewinnen in Folge mehr als überfällig. Richtig viel auszusetzen gibt es also an diesen fünf Herren nichts, auch wenn man ketzerisch fragen muss, ob Michael C. Hall und Hugh Laurie in ihren jeweiligen Projekten wirklich noch ihren Talenten entsprechend gefordert werden, bzw. ob deren Shows über die beiden Ausnahmeschauspieler hinaus mit fortschreitendem Alter wirklich noch viel zu bieten haben. Denn es gibt durchaus noch einige bemerkenswerte Leistungen, die männliche Protagonisten im letzten Jahr in ihren jeweiligen Projekten geleistet haben: Kyle Chandler zeigt in den aktuellen Episoden der 5. Staffel "Friday Night Lights" in beeindruckender Weise, dass er ohne Zweifel zu den allerbesten Darstellern im amerikanischen TV gehört, wobei "Friday Night Lights" schon fast traditionell ignoriert wird. Das Donal Logue für seine unter die Haut gehende Performance im kurzlebigen Kritikerliebling "Terriers" hier eine späte Genugtuung nach der schmerzhaften Absetzung erfährt, war leider von Vorneherein nicht zu erwarten gewesen.
Was die Favoriten auf den Preis angeht, so läuft wohl alles auf ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Cranston und Hamm hinaus. Es ist eine Schande, dass die HFPA drei lange Jahre dazu gebraucht hat, um Cranston überhaupt einmal zu nominieren und ich kann mir gut vorstellen, dass man diesen Fauxpas nun durch den Gewinn für ihn wieder wett machen will (und ein Gewinner Bryan Cranston wäre sicherlich mehr als gerechtfertigt), aber auch Jon Hamm hat in der zurückliegenden 4. Staffel "Mad Men" brilliert. Seine Bandbreite wurde gefordert wie noch nie zuvor und allein für #4.07 The Suitcase hätte er jeden nur möglichen Preis verdient.
Die Nominierten in der Übersicht:
- Steve Buscemi ("Boardwalk Empire")
- Bryan Cranston ("Breaking Bad")
- Michael C. Hall ("Dexter")
- Jon Hamm ("Mad Men")
- Hugh Laurie ("Dr. House")
Bester Haupdarsteller in einer Comedy- oder Musicalserie
In der Sparte der Comedy-Hauptdarsteller weißt die HFPA dann schon wieder einen unerwarteteren Geschmack auf. Alec Baldwin und Steve Carell sind natürlich gesetzt, aber die Hollywood Foreign Press hat offensichtlich an Thomas Jane einen Narren gefressen, der ansonsten nicht viel Anerkennung für seine HBO-Serie "Hung" erhält. Jim Parsons hingegen hat mit seinem Emmy-Gewinn die Schallmauer in den Award-Himmel durchbrochen, ich kann mir gut vorstellen, dass er jetzt für die nächsten Jahre in dieser Kategorie gesetzt ist. Aber gut, nachdem Steve Carell nächstes Jahr bei "The Office" aussteigt, wird dann ja auch wieder ein Langzeitplatz in der Liste der Nominierten frei. Was die Nominierung Matthew Morrisons angeht, sollte man mich als "Glee"-Skeptikerin natürlich nicht unbedingt fragen, aber auch objektiv betrachtet gäbe es sicher einige andere Komiker, die hier eine Erwähnung verdient hätten, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass gerade Morrisons Charakter Will Schuester zum problematischsten Teil der betreffenden Episoden im Zeitraum gehörte. Die absolut überzeugenden tragenden Säulen ihrer Projekte wie Joel McHale ("Community"), Adam Scott ("Party Down") und Jason Schwartzman ("Bored to Death") hatten gegen den Massenappeal von "Glee" und die festgefahrenen Sitten der HFPA leider keine Chance.
Was den zukünftigen Gewinner angeht, tippe ich stark auf Jim Parsons, wohl auch, weil er es aus dieser Runde im betreffenden Zeitraum am meisten verdient hätte.
Die Nominierten in der Übersicht:
- Alec Baldwin ("30 Rock")
- Steve Carell ("The Office")
- Thomas Jane ("Hung - Um Längen besser")
- Matthew Morrison ("Glee")
- Jim Parsons ("The Big Bang Theory")
Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder einem TV-Film
Al Pacino gewinnt diesen Preis, die anderen vier Herren sind hier nur pro forma nominiert. Dennoch hat gerade diese Kategorie ein paar Kuriositäten in sich. Da ist zum einen Idris Elba für die britische Produktion "Luther" in der Sparte Miniserien nominiert, wo die Show doch ganz klar für eine 2. Staffel verlängert ist und auch niemals als Miniserie geplant war (und mit sechs Episoden in Staffel 1 genauso viele wie "The Walking Dead" vorzuweisen hat, welches im Gegensatz dazu als normale Serie nominiert ist). Auch bei "Carlos - Der Schakal", für das dessen Protagonist Édgar Ramírez in dieser Sparte eine Nominierung einheimsen konnte, weiß eigentlich keiner so genau, ob es nun ein Mehrteiler oder ein normaler Film ist. Die Golden Globes haben sich nun also für die Kategorie Minserie entschieden.
Um die verbleibende Plätze für die Nominierten neben Al Pacino aufzufüllen, hat man dabei auf die alten Hasen Ian McShane und Dennis Quaid zurückgegriffen. Aber auch sie werden Pacino wohl die Trophäe nicht nehmen können.
Die Nominierten in der Übersicht:
- Idris Elba ("Luther")
- Ian McShane ("Die Säulen der Erde")
- Al Pacino ("You Don't Know Jack")
- Dennis Quaid ("The Special Relationship")
- Édgar Ramírez ("Carlos - Der Schakal")
Bester Nebendarsteller in einer TV-Serie, einer Miniserie oder einem TV-Film
Die Nebendarstellerkategorien bei den Golden Globes sind eine einzige Katastrophe. Durch das Zusammenwerfen von Nebendarstellern aus der Sparte Drama, Comedy und auch noch den Miniserien und TV-Filmen, ensteht hier ein heilloses Durcheinander, bei dem Äpfel mit Birnen verglichen werden und grundsätzlich eine ganze Bandbreite an verdienten Schauspielern außen vor gelassen wird. So kommt es, dass sich das Ensemble von "Mad Men" mit dem von "Modern Family" messen muss, und dabei automatisch viele auf der Strecke bleiben. Am Ende haben es erwartungsgemäß Chris Colfer und Eric Stonestreet auf diese Liste geschafft, aber in Anbetracht von Kandidaten wie dem hochverdienten Emmy-Preisträger Aaron Paul (von vielen renomierten US-Journalisten als der mit Abstand beste Darsteller aller möglichen Kandidaten gehandelt, nicht nur der Nebendarsteller), dem gewohnt kongenialen John Slattery ("Mad Men"), dem phänomenalen Michael Pitt in "Boardwalk Empire" (der die Anerkennung objektiv betrachtet mehr verdient hätte, als sein nominierter Kollege Steve Buscemi), allen anderen Darstellern aus "Modern Family", den sträflich unterschätzten Nick Offerman ("Parks and Recreation") und Donald Glover ("Community") oder den beiden "Lost"-Granden Michael Emerson und Terry O'Quinn, bleibt die Frage, ob wirklich Scott Caan und Chris Noth die besten Vertreter hier in dieser überfüllten Kategorie sind. Und da ist ein Darsteller wie John Noble noch gar nicht mit aufgeführt, denn bevor die Golden Globes eine Sci-Fi-Serie wie "Fringe - Grenzfälle des FBI" wahrnehmen, müßte noch einiges Umdenken bei den Mitglieder der HFPA einsetzen. David Straithairn als Vertreter der Minsierien und TV-Filme unter den Nominierten ist dagegen fast schon Formsache.
Die Nominierten in der Übersicht:
- Scott Caan ("Hawaii Five-0")
- Chris Colfer ("Glee")
- Chris Noth ("Good Wife")
- Eric Stonestreet ("Modern Family")
- David Strathairn ("Temple Grandin")
Der Autorentipp
Was die Gewinner in den Kategorien Comedy/Musical und Miniserien/TV-Filme angeht, lehne ich mich einmal weit aus dem Fenster und behaupte, dass Jim Parsons und Al Pacino die Trophäen einheimsen werden. Bei den Drama-Serien und den Nebendarstellern ist das Rennen dagegen völlig offen. Unten findet ihr meine Vermutungen, mit den wahrscheinlichen Gewinnern an erster Stelle und den meiner Meinung nach verdienten Darstellern in Klammern. Gebt im Forum eure Tipps ab.
Kategorie Drama: Bryan Cranston (Jon Hamm)
Kategorie Comedy/Musical: Jim Parsons (Jim Parsons)
Kategorie Mini-Serie/TV-Film: Al Pacino (Edgar Ramirez)
Kategorie Nebendarsteller: Chris Colfer (eigentlich Aaron Paul, aber hier: Eric Stonestreet)
Cindy Scholz - myFanbase
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