Die Gewinner im Bereich Film
Im Filmbereich definieren die Golden Globes ihre Bedeutung vorallem dadurch, dass sie als klares Indiz fürs Rennen um die Oscars gelten. Und in diesem Jahr wurden dabei bereits im Vorfeld als Topfavoriten geltenden Kandidaten nur weiter in ihrer Rolle als solche bestätigt. Die großen Überraschungen blieben bei den Golden Globes in diesem Jahr aus und so scheint es, als entwickle sich das Rennen um die Oscars in diesem Jahr doch eher unspektakulär.
Der Gewinner des Abends: The Social Network
Er galt im Vorfeld schon als Topfavorit, aber nach seinem Rundumschlag bei den Golden Globes muss der Facebook-Film "The Social Network" auch als Top-Oscar-Kandidat gehandelt werden. Denn neben dem Gewinn als bestes Drama, konnten auch David Fincher als Regisseur und Aaron Sorkins fürs Drehbuch den Preis mit nach Hause nehmen. Viele hatte erwartet, dass die Jury vielleicht Christopher Nolan für dessen Erfolg "Inception" einen Regiepreis sozusagen als Trostpflaster verleihen könne, aber der Siegeszug von "The Social Network" war nicht aufzuhalten. Auch für den Score wurde der Film geehrt und kommt somit auf vier Golden Globes.
Bei den Schauspielerpreisen kam es ebenfalls auf breiter Flur zu den erwarteten Favoritensiegen. Da ist zum einen Natalie Portman, die für ihre überragende Darstellung im Ballett-Thriller "The Black Swan" für die beste Hauptrolle in einem Drama ausgezeichnet wurde, ebenso wie erwartetermaßen Colin Firth für "The King's Speech". Dass der Film über die Redeblokade des englischen Königs über diesen Preis hinaus nicht mehr gewinnen konnte, gehört sicherlich zu den Überraschungen des Abends, ging er doch mit den meisten Nominierungen ins Rennen.
Weitere Favoritensiege und einige wenige Überraschungen
Die Comedy-Kategorie war in diesem Jahr eine ziemliche bunte Mischung an Nominierungen, um es mal höflich auszudrücken. Da zweifelt man doch, ob die Unterteilung nach Genres wirklich sinnvoll ist, oder die Oscarvariante mit mehr Nominierungen vielleicht die bessere Wahl darstellt. Wenn man, wie in diesem Jahr über den verdienten Sieger "The Kids Are All Right" Filme wie "The Tourist" und "Burlesque" nominieren muss, dann braucht man sich über Scherze wie die des Gastgebers Ricky Gervais ("I'd like to quash this ridiculous rumor going around that the only reason "The Tourist" was nominated so the HFPA could hang out with Johnny Depp and Angelina Jolie. ") nicht zu wundern. Aber bei den Preisträgern hat man es dann doch wieder weitesgehend gut gemacht und die verdiente Annette Bening in "The Kids Are All Right" ausgezeichnet. Die steigt damit zur Konkurrentin für Natalie Portman bei den Oscars auf, auch wenn sie deulich weniger Chancen auf den Sieg hat. Auch der Gewinn von Paul Giamatti für seinen Part in "Barney's Version" ist eine wohltuende Überraschung, hatte man doch schon einen Sieg für Johnny Depp befürchten müssen.
In der Nebendarstellerkategorie fuhr das Boxerdrama "The Fighter" die beiden Preise ein, hier wurden Christian Bale und Melissa Leo geehrt, die damit ihre Favoritenstellung im Oscarrennen weiter ausbauen. Als bester ausländischer Film wurde der Streifen "In a better World" aus Dänemark geehrt und als bester Animationsfilm gewann erwartungsgemäß "Toy Story 3" den Preis.
Fazit
Es war eine unterhaltsame Verleihung, die von Ricky Gervais mit ziemlich viel Humor und auch verbalen Seitenhieben durchgeführt wurde. Für den Zuschauer zuhause war das ein großer Spaß, hinter den Kulissen munkelt man aber bereits, dass dies wohl Gervais letzter Auftritt bei einer der großen Award-Shows war, denn Teile der HFPA waren wohl not amused. Was die Gewinner angeht, war es leider eher eine langweilige Veranstaltung, denn wenn in allen Kategorien die erwarteten Favoriten gewinnen, bleiben die herzerweichenden Underdogsiege zwangsläufig aus. Wir sehen und lesen uns dann alle wieder rund um den 27. Februar, wenn die Oscars verliehen werden und sich zeigen wird, ob auch dann die großen Favoriten die Nase vorn behalten werden.
Cindy Scholz - myFanbase
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