Golden Globe 2009 - Die Gewinner im Bereich Fernsehen

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Am 11. Januar 2009 war es wieder soweit: Die Hollywood Foreign Press Association vergab zum 66. Mal die begehrten Golden Globes für hervorragende Leistungen im Fernseh- und Filmbusiness. Während es letztes Jahr durch den Autorenstreik nur eine nüchterne Pressekonferenz mit der Bekanntgabe der Gewinner gab, scheint sich Hollywood wieder erholt zu haben und darf und kann wieder feiern. Zu den ganz großen Favoriten im Bereich Fernsehen gehörten dieses Jahr Tom Hoopers epische siebenteilige Miniserie "John Adams - Freiheit für Amerika" mit vier Nominierungen, des Weiteren die HBO-Dramaserie "In Treatment" und das Politdrama "Recount" mit jeweils fünf Nominierungen. Doch auch "Mad Men" und "30 Rock" waren heiße Favoriten.

Beste Dramaserie - "Mad Men"

Die Serie "Mad Men" konnte ihren Vorjahressieg bei den Golden Globes wiederholen, konnte allerdings dieses Jahr nicht alle Trophäen für sich entscheiden, sondern lediglich die für das beste Drama. Außerdem waren January Jones und Jon Hamm als beste Hauptdarsteller in einer Dramaserie nominiert, gingen aber beide leer aus. Dass "Mad Men" den Golden Globe gewinnt, war keine so große Überraschung nach dem Erfolg der letzten Jahre, dazu die etlichen Preise und Nominierungen. Die HBO-Dramaserie "In Treatment" war dieses Jahr zum ersten Mal als beste Dramaserie nominiert, genauso wie die junge Vampirserie "True Blood" und "Dexter". Für "Dr. House" war es dagegen bereits die zweite Golden-Globe-Nominierung.

Beste Comedyserie - "30 Rock"

Dass Feys Comedyserie "30 Rock" den Golden Globe gewinnt, war genauso wenig überraschend wie der Gewinn von "Mad Men". Nach ihrer ersten Nominierung im Jahr 2008 als beste Comedyserie hat es in diesem Jahr schließlich mit dem Golden Globe geklappt. "30 Rock" gehört zu den besten Comedyserien der letzten Jahre, mit Tina Fey und Alec Baldwin in den Hauptrollen. Dass hier und heute die Preise enden, das scheint undenkbar.

Die Serie gewann unter anderem den Emmy 2007 und 2008. "30 Rock" gehörte in der Nacht vom 11. zum 12. Januar 2009 zu den größten Gewinnern überhaupt, da es jeden Golden Globe, für den es nominiert war, absahnte.

Beste Miniserie oder bester Fernsehfilm - "John Adams"

Das 50er-Jahre-Drama "A Raisin in the Sun", das auf einem Theaterstück basiert; die Dramedy "Bernard and Doris", in der eine reiche Geschäftsfrau ihrem homosexuellen Butler einen Teil ihres Vermögens hinterlässt; die im Jahr 1842 spielende fünfteilige Miniserie "Cranford" und das Politdrama "Recount", das vom Nachzählen der Stimmen in Florida während der Präsidentschaftswahlen von 2000 handelt - diese vier Fernsehproduktionen hatten keine Chance gegen das Epos "John Adams", das bereits als heißer Favorit gehandelt wurde. Die siebenteilige Miniserie gehörte neben "30 Rock" zu den Gewinnern der Golden Globes 2009. Vier Nominierungen - vier Golden Globes! Tom Hanks war ausführender Produzent der Serie und nahm den Award entgegen.

Beste Hauptdarstellerin - Dramaserie - Anna Paquin
Bester Hauptdarsteller - Dramaserie - Gabriel Byrne

Von den fünf Seriendarstellerinnen hätte im Prinzip jede als Gewinnerin hervorgehen können, doch um ehrlich zu sein, auf Anna Paquin hat kaum einer getippt. Doch umso größer war die Freude und Überraschung. Aller guten Dinge sind drei, denn das war Anna Paquins dritte Golden-Globe-Nominierung nach 1994 und 2008. Paquin, die durch "Das Piano" und die "X-Men"-Trilogie berühmt geworden ist, erhielt den Golden Globe für ihre Rolle in der Vampirserie "True Blood", die seit 2008 auf dem Sender HBO läuft. 2008 erhielt Anna bereits einen Satellite Award für ihre Darstellung. Die Vampirserie war ebenfalls als bestes Drama nominiert.

Während im vergangenen Jahr Dianne Wiest einen Golden Globe als beste Nebendarstellerin für die Dramaserie "In Treatment" mit nach Hause nehmen konnte, war es dieses Jahr ihr Kollege Gabriel Byrne in der Kategorie des besten Hauptdarstellers. Es war Byrnes erste Golden-Globe-Nominierung überhaupt. Bereits 2008 erhielt er bei den Emmys und Satellite Awards eine Nominierung für seine Performance in der HBO-Dramaserie, ging jedoch immer leer aus. Für Michael C. Hall war es nach 2007 und 2008 bereits die dritte Nominierung. Der Hauptdarsteller aus "Dexter" muss weiterhin hoffen, dass auch er eines Tages einen Golden Globe gewinnt. Seine Konkurrenten dagegen, Jon Hamm, Hugh Laurie und Jonathan Rhys Meyers, haben bereits einen oder zwei Golden Globes erhalten.

Beste Hauptdarstellerin - Comedyserie - Tina Fey
Bester Hauptdarsteller - Comedyserie - Alec Baldwin

Es war nach 2008 Tina Feys zweite Golden-Globe-Nominierung und gleichzeitig ihr zweiter Golden Globe, den sie gewann. Ihre Kollegin Jane Krakowski übergab ihr die Trophäe. Derzeit bleibt Tina ungeschlagen, was die Awards angeht und das sahen auch Christina Applegate, America Ferrera, Debra Messing und Mary-Louise Parker so. Fey spielt in "30 Rock" eine Produzentin, die einen neuen Sendechef vor die Nase gesetzt bekommt. Dieser wird von Alec Baldwin gespielt. Die Comedyserie hat einen satirischen Charakter, was daran liegt, dass die Storys hinter den Kulissen erzählt werden und zahlreiche bekannte Gastdarsteller auftreten. Dazu werden reale Namen benutzt. Tina Fey gewann 2008 zwei Emmys.

Alec Baldwin machte es ihr an diesem Abend nach. Er hat bis heute bereits sieben Golden-Globe-Nominierungen erhalten, doch mit einer Trophäe geklappt hat es erst, seitdem er bei "30 Rock" mitwirkt. Für diese Serie erhielt er bereits drei Nominierungen, zwei davon konnte er für sich entscheiden. 2008 erhielt er genauso wie Tina Fey einen Emmy.

Beste Hauptdarstellerin - Miniserie oder Fernsehfilm - Laura Linney
Bester Hauptdarsteller - Miniserie oder Fernsehfilm - Paul Giamatti

Der Siegeszug von "John Adams" geht weiter: Nach bereits drei Nominierungen für einen Golden Globe (2001, 2005, 2006) konnte die dreifache Emmy-Preisträgerin Laura Linney dieses Jahr endlich die begehrte Trophäe in Empfang nehmen. Sie wurde für ihre Darstellung in der Miniserie "John Adams" geehrt, in der sie den Part der Abigail Adams spielt. 2008 erhielt sie gemeinsam mit Sarah Polley eine Satellite-Award-Nominierung, doch beide Schauspielerinnen gingen leer aus. Des Weiteren wurden sie und Paul Giamatti 2009 für einen Screen Actors Guild Award nominiert. Der Preisregen für diese beliebte Miniserie scheint kein Ende zu nehmen.

Auch Paul Giamatti holte sich die Trophäe. Giamatti war bereits zweimal für einen Golden Globe nominiert. Er ließ seine Schauspielerkollegen Ralph Fiennes, Kevin Spacey, Kiefer Sutherland und Tom Wilkinson, der zwar auch in "John Adams" mitspielt, in dieser Kategorie aber für das Drama "Recount" nominiert war, hinter sich. Dies war allerdings zu erwarten, da nicht nur die Serie, sondern ebenso die Darsteller aus "John Adams" zu den Favoriten der diesjährigen Golden-Globe-Gala gehörten. Paul gewann 2008 einen Emmy für seine außergewöhnliche Darstellung des John Adams.

Beste Nebendarstellerin - Laura Dern
Bester Nebendarsteller - Tom Wilkinson

Laura Dern erhielt den Golden Globe als beste Nebendarstellerin für das Politdrama "Recount", das von George W. Bushs Wahlsieg im Jahr 2000 und der gerichtlich angeordneten Nachzählung der Stimmen in Florida handelt. Für Dern ist es bereits der zweite Golden Globe. 1993 erhielt sie als beste Hauptdarstellerin in einem Fernsehfilm oder einer Miniserie einen für ihre Performance in "Starfighter des Todes". 2008 war sie für ihre Rolle der Katherine Harris in "Recount" für einen Emmy und Satellite Award nominiert. 2009 folgte nicht nur diese Golden-Globe-Nominierung, sondern ebenfalls eine für die Screen Actors Guild Awards.

Tom Wilkinson schließt den Siegeszug von "John Adams" mit seiner Auszeichnung ab. Er bekam 2009 zwei Golden-Globe-Nominierungen. Eine für das Politdrama "Recount" als bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm, die andere als bester Nebendarsteller für seine Rolle des Benjamin Franklin in der Miniserie "John Adams". Auch er gewann, wie schon sein Kollege Paul Giamatti 2008, einen Emmy für seine Darstellung. Seine Schauspielerkollegen Neil Patrick Harris, Denis Leary, Jeremy Piven und Blair Underwood hatten mit Tom Wilkinson einen starken Konkurrenten.

Fazit

Während es im Filmbereich die eine oder andere Überraschung gab, blieben hier die großen Überraschungen aus, da sich die Favoriten durchsetzten. So wie bei der NBC-Comedyserie "30 Rock", die trotz weiterhin schwacher Quoten in allen Kategorien gewann, genauso wie "John Adams". Die Verlierer des Abends waren die Comedyserie "Entourage", das Drama "Bernard and Doris" und die PBS-Miniserie "Cranford", die alle mit jeweils drei Nominierungen ins Rennen gingen, aber keinen Golden Globe abbekamen.

Dana Greve - myFanbase

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