Die enttäuschendsten Momente 2009/2010
Platz 5: #6.23 Die Bombe (Desperate Housewives)

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Theoretisch ließe sich das gesamte Staffelfinale der sechsten Staffel als Flop bezeichnen. Denn nach den immensen und durchaus vielversprechenden Vorbereitungen in den Folgen zuvor, waren die Erwartungen dementsprechend hoch. Doch letzten Endes verpuffte das Staffelfinale irgendwo zwischen merkwürdigen Entwicklungen und enttäuschenden Storyabschlüssen. Irgendwo dazwischen dürfte sich dann auch der Moment befinden, um den es hier geht.

Water broke

Es war ein Kopfschütteln wert, was die Autoren da abgeliefert hatten: Nachdem in der Folge #6.20 Epiphany für die Zuschauer aufgedeckt wurde, dass der Teenager Eddie Orlofsky derjenige ist, der schon zahlreiche Frauen aus Fairview ermordet hat, nahm die sonst so clevere Lynette ausgerechnet jenen Eddie bei sich zu Hause auf, um ihn von den schlechten Einflüssen seiner Mutter fernzuhalten (die im Übrigen zu diesem Zeitpunkt schon längst tot war und deren Leiche von Lynette nur als Alkoholleiche abgestempelt wurde!). Nach einigem Hin und Her und einer ungewohnt naiven Lynette, kam es dann in der Folge #6.22 The Ballad of Booth schließlich zu dem Unausweichlichen: Lynette findet die Wahrheit heraus, konfrontiert Eddie und wird von ihm in dessen Haus gefangen genommen. Das Drama nahm erst richtig seinen Lauf, als auch noch Lynettes Fruchtblase platzte und sie nun kurz davor war, ihr Baby zu gebären. Und da es natürlich, wie es das Schicksal eben so will, zu spät war, um noch ein Krankenhaus zu erreichen, musste der Serienkiller (!) Eddie die Hebamme spielen und half Lynette damit, ein gesundes Mädchen zu gebären. Anschließend gab es einige rührende Worte von Lynette, in denen sie Eddie klar machte, dass er kein Monster sei, das Leben ihrer Tochter gerettet habe und nun noch die Chance hat, den Menschen zu zeigen, dass etwas Gutes in ihm steckt, wenn er sich nun der Polizei stellt ...

Tränen in den Augen? Wir von der myFanbase-Redaktion waren leider durch zahlreiches Augenverdrehen während dieser Szenen gar nicht mehr in der Lage, Tränen fließen zu lassen. Selbstverständlich waren Lynettes Schlussworte an Eddie rührend und dank der tollen Chemie zwischen den beiden und einer gewohnt grandiosen Felicity Huffman war die Szene auch durchaus ansehnlich und emotional. Nur leider haben die Autoren nicht nur eine so spannende Ausgangssituation letzten Endes unspektakulär verpuffen lassen, sondern auch noch durch die Geburtsszene ein wenig ins Lächerliche gezogen. Man hat versucht, unnötige Dramatik und Dynamik in das Finale zu bekommen. Letzten Endes hieße es hier dann doch wieder: weniger ist mehr. Denn hätte man sich ausschließlich auf die zwischenmenschlichen Momente zwischen Eddie und Lynette konzentriert, die in der Folge #6.21 A little Night Music schon überzeugen konnten, hätte man es durchaus geschafft, die Storyline ruhig und mit schönen Momenten zu Ende gehen zu lassen, die dann eventuell tatsächlich ein paar Tränen hätten entlocken können. Doch leider konnten sich die Autoren wohl nicht wirklich zusammenreißen. Die Konsequenzen in zwei Worten: too much. Zu viel konstruierte, vorhersehbare und überdramatische Szenen (natürlich musste sich nämlich bei dem Säugling auch noch die Nabelschnur um den Hals wickeln) haben leider eher dafür gesorgt, dass man sich erneut daran erinnert fühlt, dass "Desperate Housewives" hin und wieder doch auf ein recht niedriges Niveau herab rutscht. Und so zerstörte der Moment von Lynettes mittlerweile fünfter Geburt leider die Chance, sich auf die interessante Beziehung und Chemie zwischen Lynette und Eddie zu konzentrieren und sich von dieser mitreißen zu lassen. Leider Platz 5 der enttäuschendsten Momente der vergangenen TV-Season.

Manuel H. – myFanbase

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